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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Zitat Zitat von Knugs
    7-day NHS; dh. samstag und sonntag werden wie mo-fr gleich behandelt (aber ohne neues Geld). Jeder wird zwischen 10-30% weniger verdienen (weil supplementation aka banding abgeschafft wird) und alle services werden von 5 auf 7 tage ge-stretched. EWTD hospital fines werden abgeschafft damit krankenhauser nicht mehr strafe zahlen muessen wenn sie aerzte illegal ueberarbeitet.
    Kannst du das bitte etwas erläutern? Samstag und Sonntag findet völlig normales Programm mit Sprechstunden, OP etc statt? Warum wird es diese Gehaltseinbußen geben (ich verstehe dieses banding nicht). Und an Arbeitszeitgesetze hat man sich wegen Strafen bisher gehalten und diese fallen nun weg? Klingt ja spannend...



  2. #17
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    Zitat Zitat von Gallilei Beitrag anzeigen
    Kannst du das bitte etwas erläutern? Samstag und Sonntag findet völlig normales Programm mit Sprechstunden, OP etc statt? Warum wird es diese Gehaltseinbußen geben (ich verstehe dieses banding nicht). Und an Arbeitszeitgesetze hat man sich wegen Strafen bisher gehalten und diese fallen nun weg? Klingt ja spannend...
    Richtig. Normales Programm am Samstag und am Sonntag. In einigen Krankenhauser ist das schon der Fall. Erstmal etwas background-info damit das auch Sinn macht. Das conservative government hat in ihrem manifesto ein 7-day NHS( Gesundheitssystem) versprochen. Leider wird es dafuer aber kein neues Geld geben. Alles soll "cost-neutral" sein und der Staat schiebt grade ein heftiges Austerity-Programm durch. Das Austerity Programm laueft schon seit 6 jahren. Die NHS wird gezwungen viel Geld zu sparen. Bis 2020 soll es nochmal 22miliarden£ savings in der NHS sein.

    7day NHS wird mit einer Studie von Gesundheitsminister Jeremy Hunt (der meisstgehasste Mann in der medizinischen welt) begruendet. Angeblich sol die "mortality" viel hoeher am wochenende sein. Leider stimmt das nicht. Die Studie wurde falsch intepretiert. Das wochenende wurde zb fr-mo definiert, alte Daten wurden benutzt. Einfach nur krass was da fuer Luegen raus kommen.

    Die BMA (maarburger bund equivalent nur einfach scheisse) hatte bist jetzt mit dem Staat verhandelt. Leider konnten sie sich nicht einigen und jetzt sind alle Verhandlungen eingebrochen. Der 2te Protest ist jetzt am Mittwoch. (keine Assistenzaerzte im Krankenhaus).

    Zum neuen Vertrag:
    Samstag und Sonntag soll genauso wie Montag sein d.h alle OPs/sprechstunden usw. Leider gibt es hier auch schon Aerzte-mangel und viele wundern sich wie das schon vom Personal her funktionieren soll. Jeder wird anscheinend mehr am Wochenede arbeiten muessen. Um es cost-neutral zu machen wurden Tages/Nacht Schichten (wir nennen es social hours) umdefiniert. Social soll jetzt von 7am-10pm sein. Und auch Samstag soll jetzt als "social hours" gesehen werden. D.h Samstag ist vom Gehalt nicht anders als Donnerstag.
    Banding ist die Supplementation zum Gehalt. Ich bin mir nicht sicher aber bis 40% (1/3 unsocial hours) soll es gehen. Das wird abgeschafft und ein sehr kompliziertes system eingefuehrt. Luegenpresse beispiel: Jeremy hat uns versprochen dass wir keine Gehaltseinbussen bekommen. Er hat sogar gesagt dass ich 11% mehr Geld bekomme! Wie soll das dann cost-neutral sein? Jemand hat den online-calculator auseinander genommen und gefunden dass das velorene Geld durch den neuen Vetrag mit einem sogenannten "pay protection" ausgeglichen wird. Pay protection wird es aber nur fuer 3 jahre geben und nur fuer diejenigen die schon arbeiten. Also alle die forschen, anfangen oder nicht im Vertrag waren= pech gehabt. Nach diesen 3 jahren wird es 10-30% Gehaltseinbussen geben fuer alle auch wenn ich davor 11% erhoehung hatte.

    Das war noch nicht alles. ES WIRD NOCH BESSER.
    Gehalt nach Verantwortung anstaat Erfahrung. Du bist im 5wbj und aenderst auf ein neues Fach. Du faengst wieder von 0 an .
    Es gibt noch mehr aber ich fuehle mich gestresst wenn ich darueber nachdenken muss.
    Zum EWTD. Es war so das wen ein Krankenhaus Aerzte illegal ueberarbeitet hatte, sie strafen zahlen mussten. Das soll abgeschafft werden....


    Ein sehr gutes video das einiges erklaert!
    https://www.youtube.com/watch?v=T9891vEmUzw
    https://www.youtube.com/watch?v=oaN10SdmKpM
    https://www.youtube.com/watch?v=U5-FqHwsXUA
    Geändert von Knugs (05.02.2016 um 13:12 Uhr)



  3. #18
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    Zitat Zitat von BadGateway502 Beitrag anzeigen
    Überall ist der Himmel "blau". Ich habe die Option nach England/UK noch nicht aufgegeben. Zumal ich vor Ort einige sehr gute Bekannte habe die zwar über die Arbeitsbelastung klagen, jedoch im großen und ganzen zufrieden sind und es nicht bereuen.
    Ich wuerde nur genau schauen, auf was fuer einem Level und unter was fuer Umstaenden die Leute arbeiten, die Du kennst. Deutsche Aerzte in fortgeschrittener WB/Fachaerzte, die rueberkommen fuer ein fellowship/einen locum consultant post, haben keinen Grund, sich zu beschweren, denn die Probleme, die den junior doctors das Leben schwer machen, beruehren sie nicht: sie arbeiten an einem KH das sie sich ausgesucht haben, werden nicht alle paar Monate woanders hingeschickt, ihr Gehalt ist auf dem Level akzeptabel, sie koennen schon was d.h. sind nicht abhaengig davon, "Training" zu bekommen etc. Ich kenne sehr viele Leute, die fuer so Jobs ruebergekommen sind und eine schoene Zeit in England hatten...Das Problem besteht fuer die, die wirklich dort ihre Facharztausbildung von der Pike auf machen wollen. Aber es geht nichts ueber eigene Erfahrung...schau es Dir an Wenn Du nur kurz bleiben willst, beruehrt Dich diese ganze Politik ja auch nicht so sehr!

    Hier sind FY2 jobs: https://www.jobs.nhs.uk/xi/search_va...d725a48071bcf/
    Hier SHO jobs: https://www.jobs.nhs.uk/xi/search_va...b08145ada3a2a/



  4. #19
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    Vielen Dank Knugs, für die ausführliche Antwort. Das klingt in der Tat alles andere als rosig. Ich hatte GB immer als recht positiv abgespeichert. Wie empfindest Du denn das Rotationsprinzip? Man hat doch, wenn ich das richtig im Kopf habe, recht streng festgelegte Weiterbildungsrotationen und auch Prüfungen, oder? Es klingt auf dem Papier sehr strukturiert und förderlich und wie sieht es in der Praxis aus?



  5. #20
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    Das Rotieren hat Vor- und Nachteile...Ich bin in 3 Jahren sechsmal umgezogen! Und dauernd muss man sich an neue Systeme, neue Leute gewoehnen. Man kann sehr schlecht planen - man bekommt seinen timetable ja immer erst kurz vor Beginn der Rotation, es ist schwierig im Voraus Urlaub zu buchen etc. - man kann sich nicht sicher sein, selbst zu seiner eigenen Hochzeit frei zu bekommen...! Der Wechsel geht nahtlos. Dienstag abends (erster Dienstag im August/Februar) arbeitest Du noch an einem Krankenhaus, Mittwoch morgen am naechsten. Es kann auch schonmal sein, dass man 1 Monat vor Rotationsbeginn erfaehrt, dass man jetzt doch ein anderes Fach macht oder an einem anderen Krankenhaus ist.
    Ein Vorteil ist dagegen, dass man sich immer wieder neu beweisen muss, also nicht einfach auf seinen Lorbeeren ausruhen kann. Man lernt verschiedene Arten und Weisens des Arbeitens kennen. Und wenn man mal nervige Mitarbeiter hat oder es einem irgendwo nicht so gefaellt, weiss man, dass es bald vorbei ist! Man baut sich natuerlich auch ein grosses Netz von Kollegen auf, auf die man spaeter zurueckgreifen kann. Man hat kein Problem mit Referenzen etc., kennt ja viele Leute.
    Ich persoenlich bin das Umherziehen leid, und wuerde viel drum geben, ein festes zu Hause zu haben...!
    Es ist natuerlich alles sehr stark strukturiert, aber meiner Meinung nach ZU strukturiert. Jeder durchlaeuft komplett dasselbe Programm, man hat wenig Wahlmoeglichkeiten, wenig Einfluss auf Ort und/oder Faecher. Ziel ist natuerlich, eine grosse Masse einheitlich kompetenter Aerzte fuer das Gesundheitssystem heranzubilden. Das Schlagwort ist "kompetent". Nicht, zum Beispiel "exzellent"!



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