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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    16.10.2011
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    Liebe Kollegen,

    ich schreibe euch weil ich in Verzweifelung geraten bin. Ich bin ein auslaendischer Arzt und arbeite in Deutschland als Assistenzarzt schon seit 2 Jahren. Meine Weiterbildung habe ich in meinem Heimatsland angefangen, wollte jedoch nach Deutschland ziehen, weil ich dachte, hier sei alles super. Ich finde die Lage, wie wir arbeiten muessen, fast unmenschlich. Ich habe mehrere Krankenhaeuser gesehen und ueberall ist es immer dasselbe: die Assistenten muessen 24 Stunden am Stueck arbeiten. Dazu muessen wir alles machen, was in jedem europeischen Land vom Pflegepersonal erledigt wird, und das auch in der Nacht. Ich denke ich befinde mich kurz vor einem Burnout. Ich verstehe nicht warum das Pflegepersonal sich nicht qualifizieren will und sich um die Blutentnahmen, Zugaenge usw kuemmern will. Und dass sich das Pflegepersonal um mehr Patienten im Vergleich zu anderen Laendern kuemmern muss, stimmt auch gar nicht!!
    Es ist schon oft passiert dass ich alleine in der Rettungsstelle bin und vom Pflegepersonal im Hautphaus angerufen werde, um eine Braunuele zu legen, weil ein Patient mit Sepsis dringend ein Antibiotikum braucht. Gleichzeitig habe ich jedoch einen akuten Patienten in der Notaufnahme. Das ist nicht zu schaffen und sehr schlecht organisiert.
    In meinem Land machen die Schwester alleine alles! Sie legen sogar Midline - PIC-Line usw. Ich verstehe das halt nicht.
    Ihr werdet mich bestimmt fragen warum ich dann nicht in mein Heimtsland zurueckkehre... Weil die Weiterbildung, die in Deutschland begonnen wurde, nur in wenigen Laendern in Europa anerkannt werden darf.

    Liebe Gruesse an alle und gute Arbeit



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Hier machen sie es meistens nicht. Und meistens wollen sie auch nicht, weil das mehr Arbeit bedeuten würde.
    Leb damit, das ist in Deutschland so. Sei froh, dass du nicht noch Patienten durch´s Haus fahren oder das EKG selber schreiben musst.
    24-Stunden-Dienste sind allerdings nicht mehr üblich.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Hannover
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    Es gibt viele Krankenhäuser in Deutschland bei denen nicht ärztliches Personal Blut abnimmt und Viggos legt. Dass vor allem in den Diensten dann noch was für die Ärzte anfällt finde ich ok. Mal ganz ehrlich: würden wir Ärzte es überhaupt vernünftig lernen, wenn uns das alles abgenommen wird? Ich schlage vor: Augen zu und durch. Als Oberarzt brauchst du (fast) keine Viggos mehr legen. Und falls doch ist es von Vorteil wenn man es vorher ein paar mal hat machen müssen -vor allem in Notfallsituationen.



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  4. #4
    Auf dem Weg zum Ex!
    Mitglied seit
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    Hallo, teopiuo! Welches ist denn dein Heimatland? Oft wird hier damit argumentiert, dass den Pflegern dann nicht mehr genug Zeit für die Aufgaben der Pflege bliebe. In manchen Ländern werden die Aufgaben ja von den Verwandten übernommen, was die Pflege deutlich entlastet…wie waschen, essen geben usw.

    Warum das aber allgemein in D anders vorgesehen ist, verstehe ich auch nicht. Sinnvoll wäre es ja bestimmte Hilfstätigkeiten an weniger Qualifizierte oder Studenten abzugeben und dafür das, wofür man wirklich die Ausbildung braucht, der Pflege zu überlassen. Genug Geld für diese Umstrukturierung wäre wenn gewollt sicher auch da…aber irgendwie ist es eben nicht gewollt…bzw. eben nicht überall. Ist ja nicht überall gleich, auch im selben KH nicht, da je nach Einsatzbereich die Kompetenzen anders sind….Aber ich glaube, dass das wirklich eher eine Einstellungsfrage oder eine Frage der Tradition ist- wie bei den Ärzten im OP. In manchen OPs findet man es blöd einen Arzt nur mit Bein halten zu beschäftigen und stellt dafür Studenten ein, in anderen hat man sogar das Geld und den Willen Haltesysteme zu verwenden. Ich glaube nicht, dass diese Variante wo noch fehlend nur am Geld scheitert.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    01.06.2012
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    Klar, Blutentnahmen und Braunülen nerven...wobei Blutentnahmen ja mittlerweile größtenteils abgetreten wurden.
    Aber ein Assistenzarzt in D verdient ungefähr das doppelte bis dreifache von einem Assistenzarzt in Frankreich oder Spanien! Dafür kann man den Stolz schonmal runterschlucken und solche Aufgaben übernehmen Die arbeiten glaube ich auch nicht weniger, und 24h Dienste gibt es dort auch. Woher kommst du denn?

    Bemängeln würde ich in D im Vergleich eher die strukturierte Weiterbildung im OP, in den operativen Fächern.



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