Vielleicht kann ich mit einer Geschichte aus meinem Bekanntenkreis etwas beruhigen. Er hat im 9. Semester Medizin abgebrochen, kurzzeitig als Eventmanager auf den Balearen gearbeitet und hat dann ein Grundstudium in BWL absolviert. Heute ist er Abteilungsleiter in einem Großkonzern und verdient jenseits von gut und böse. Hatten uns letztens erst wieder getroffen und darüber gesprochen. Er hat seinen Schritt bis heute keineswegs bereut und ist felsenfest davon überzeugt dass wenn er nicht abgebrochen hätte, er heute mehr Stunden die Woche in der Klinik arbeiten und gleichzeitig sich auf seine FA-Prüfung hätte vorbereiten müssen als in seinem jetztigen Beruf. Er beschrieb sein Gefühl immer als "nicht-im-richtigen-Studium" zu stecken und dass er eigentlich schon nach dem Physikum gemerkt hatte, das Medizin nicht seine Welt sei. Er hatte sich allerdings nicht sofort getraut abzubrechen, da ihn viele von abgeraten hatten, insbesondere da er ja gerade die 1. Hürde gut gemeistert hatte.
Sein heutiger Job ist auch nicht stressfrei, aber macht ihm unglaublich Spaß, erhält viele Extras und kann am Abend sowie die Wochenenden bei seinen Kindern sein, wenn er nicht mal ausnahmsweise auf eine Dienstreise muss.
Ich will nicht sagen, dass es zwangsläufig bei jedem so sein und verlaufen muss, aber ich bin schon immer dafür gewesen auf sein Bauchgefühl zu hören (es hat mich bisher auch noch nie im Stich gelassen).