Erst einmal vielen Dank für die Rückmeldungen! Das klingt ja so, dass hier die Tendenz selbst bei der Anästhesie doch eher Richtung 60h/Woche (mit Diensten) geht.
Ich denke, dass man hier einfach am kürzeren Hebel sitzt, sonst sähen die Arbeitsbedingungen in Deutschland ja besser aus. Gerade als Berufseinsteiger und selbst nach der Facharztprüfung bezweifel ich, dass man da viel Spielraum hat oder gibt einem der Ärztemangel in der Realität tatsächlich eine Verhandlungsgrundlage? Könnte mir vorstellen, dass dort lediglich auf dem Papier Besserung gelobt wird, aber in der Praxis dann dennoch wieder die 60h/Woche bei herum kommt, oder?
Ich meine, würde mich der Berufszweig nicht wirklich sehr interessieren, hätte ich das Studium sicherlich nicht noch einmal begonnen, aber es ist nun mal mein Traumjob. Dass das Berufsleben (wie es schon im Namen steckt) Teil des Lebens ist, ist mir auch klar und die Kritik am Begriff "Work-Life-Balance" ist in der Hinsicht schon nachvollziehbar. Man hat ja auch schon vor dem Studium mitbekommen, dass Ärzte hier in D viel arbeiten müssen, aber ich kann oder will (?) nicht verstehen, dass es üblich ist, im Schnitt auf die 60h zu kommen. Ich habe selbst noch keine Kinder, sehe aber bei meinen Geschwistern selbst bei einer 50 Stunden-Woche, wie das manchmal an der Familie und den Nerven zerrt.
Gibt es denn Fachrichtungen (und ich meine jetzt nicht Forschung oder Labor etc.) bei denen man (inkl. Dienste) davon ausgehen kann, dass ich (abgesehen von Spitzenzeiten) unterhalb einer Arbeitsbelastung von 50h/Woche im Schnitt bleibe?
Sicher, der Einwand, dass dies vom Krankenhaus und der Abteilung abhängig ist, ist sehr gerechtfertigt, aber eventuell gibt es ja dennoch Fachrichtungen, die tendenziell zu meiner Vorstellung passen?