Hallo,
ich studier jetzt im 5. Semester und beschäftige mich momentan immer mehr und ziemlich intensiv mit der Frage, wie ich die Kinderplanung gestalten könnte. Diese Frage stellen sich ja bekanntlicherweise sehr viele und es gibt keinen richtigen Zeitpunkt etc pp., das ist mir völlig bewusst. Aber da ich in meinem Freundeskreis momentan mit dieser Frage alleine stehe, würde ich mich freuen, vielleicht hier ein bisschen Austausch zu finden.
Nur um die Situation kurz zu erklären - mein Freund hat nach seiner Ausbildung grade noch ein Medieninformatik-Studium angefangen, ist dementsprechend im 1. Semester und wenn es nur nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Jahr angefangen, die Kinderplanung umzusetzen. Ursprünglich war er auch davon überzeugt, aber hat dann (verständlicherweise) doch die Befürchtung, dass das alles zu viel wird, grade mit neu begonnenem Studium, und dementsprechend ist der Plan über Bord geworfen worden.
Das nagt ziemlich hart an mir, weil ich ungerne während der Assistenzzeit schwanger werden will und ich nicht erst danach ein Kind bekommen möchte.
Also das alte bekannte Problem steht im Raum - wann ist es von allen Zeitpunkten am wenigsten ungünstig?
Der Zeitpunkt, der jetzt momentan in meinem Kopf schwirrt, ist das PJ. Wahrscheinlich schreien da einige auf und raten davon total ab, aber das ist ja irgendwie bei jedem Zeitraum so. Mir ist klar, dass man, wenn man Pech hat, grade bei den chirurgischen Fächern nur den Papierkram machen darf, wenn man die Schwangerschaft bekannt gibt. Aber teilweise habe ich auch gelesen, dass man nach eigenem Ermessen je nach Haus auch noch mit den OP durfte. Ich hatte schon andere relativ alte Beiträge von Leuten gelesen, die nach dem Hammerexamen am Anfang des PJs schwanger geworden sind und dann in dem PJ ein wenig pausiert haben. Ich studiere in Berlin und ich glaube, dass man da 2 Jahre prinzipiell Pause machen dürfte zwischen den Tertialen. Bin mir aber nicht 100% sicher.
Leider hörten die Beiträge dann nach einiger Zeit auf und mich würde mal interessieren, wie das im Endeffekt umsetzbar ist und wo es Probleme gab? Dabei meine ich vor allen Dingen das Anfangen einer Facharztausbildung. Ich kann mir das irgendwie nicht ganz vorstellen. Nehmen wir mal an, ich würde am Anfang des PJs schwanger werden, kann 2 der 3 Tertiale komplett abschließen und würde zwischen dem 2. und dem 3. dann ein Jahr lang pausieren... (haha, tja, wenn mal immer alles so läuft, wie man sich das vorstellt...) - Ist man dann nicht absolut aus der Übung und hat total viel vergessen? Wird das bei dem anschließenden Arbeitgeber eher kritisch gesehen? Kriegt man die mündliche dann überhaupt noch gebacken oder ist so im Babystress, dass dafür nichts mehr im Kopf übrig bleibt?
Momentan kommt mir das alles ziemlich auswegslos vor. Mein Freund ist von der Idee in 3 Jahren begeistert, da ist er mit seinem Bachelorstudium fertig und würde anfangen zu arbeiten. Aber da kommt auch wieder ein weiterer Punkt. Er sagt, dass die ersten Arbeitsjahre nach Ausbildung und Studium entscheidend sind, wie das weiterhin abläuft und ob man tendenziell einen Job sicher hat. Also kann ich mir nicht vorstellen vom jetzigen Standpunkt aus, dass er, nachdem ich ein Jahr ausgesetzt habe, auch mit der Arbeit aussetzt. Dann würde das Kind mit einem Jahr in die Kita. Aber das würde man dann nicht ändern können.
Dazu kommt, dass ich auch noch auf jeden Fall in die Chirurgie gehen will, was ja auch nicht unbedingt das familienfreundlichste Fach ist. Hat jemand zufällig die Erfahrung gemacht oder macht sie grade noch, dass man am Ende des Studiums ein Kind bekommen hat und dann anschließend vollzeit die Facharztausbildung macht? Oft werden dann ja 50%. oder 75%-Stellen angetreten, deshalb weiß ich nicht, ob das nicht alles viel zu unrealistisch ist und ich wieder gedanklich etwas zu übermütig bin.
So, genug gejammert, das ist ja ein bekanntes Problem und ich würde mich freuen, wenn hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder jemanden kennt, der jemanden kennt....