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Das sind so viele Aspekte dass ich sie hier gar nicht alle nennen kann. Fängt mit Kleinigkeiten an, wie z.B. damit, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, im "Unterricht" am Patientenbett irgendwelche Erklärungen zu bekommen, sondern man als interessierter Student immer selbst dahinter sein muss, und geht mit großen Problemen weiter, wie z.B. damit, dass Chefärzte ganz offen sagen können, dass ihnen die Lehre egal ist - wohlgemerkt an einer Uniklinik. Im Bereich meines Erststudiums hätte man solche Leute, selbst wenn sie wissenschaftlich top gewesen wären, nicht geduldet. Aber in der Medizin gibt es in Deutschland bei der Lehre anscheinend echt keinen Anspruch und keine Qualitätskontrolle. Das fand ich immer wieder erschreckend.
Damit will ich nicht sagen, dass alle es schlecht machen - das definitiv nicht. Aber es war jedes Mal eine Glückssache, und die Häufigkeit wirklich schlechter Lehre war leider viel größer als die Häufigkeit wirklich guter Lehre. Und die ganzen Evaluationen produzieren lediglich viel Aufwand und viel Papiermüll, aber Konsequenzen ergeben sich daraus selbst in den wirklich katastrophalen Fällen ohnehin nicht. Die paar Chefärzte, die ohnehin schon immer ein Umfeld mit top Lehre geboten haben, wetteifern dann darum, welche Klinik die Beste der Besten ist, und den Chefärzten, denen die Lehre noch nie ein Anliegen war, sind ihre schlechten Noten natürlich völlig egal.
Mir kann das inzwischen klarerweise egal sein, logisch, und ich befürchte auch, dass das einfach eine so gewachsene Kultur mit vielen strukturellen und organisatorischen Problemen ist, die man deshalb nur sehr schwer je ändern wird können, aber manchmal reg ich mich trotzdem noch immer darüber auf
Wär mal Zeit für eine ernstzunehmende Akkreditierung der Medizin-Studiengänge. Und zwar nicht durch die best friends einer anderen deutschen Uni. So würde dann wirklich viel auf dem Spiel stehen, und es gäbe einen ganz anderen Anreiz, auch wirklich was zu verbessern. Die Akkreditierung, die ich mal im Ausland mitgemacht habe, war zwar auch ein enormer Papierkrieg, aber der Druck auf das Institut war groß, und man hat alles getan, um ein Scheitern zu vermeiden, was auch tatsächlich zu grundlegenden Verbesserungen der Lehre geführt hat.