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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #241
    Diamanten Mitglied
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    Das ist ja eigentlich schon seit Januar bekannt. (Amüsant übrigens, dass im Dateinamen "Nicht mehr kreuzen" statt "Nicht mehr nur kreuzen" steht - ob da der Wunsch Vater des Gedankens war? )

    Fürs M2 klingt das eher nach weniger Stoff. Aber das M3 wird wohl in Zukunft deutlich mehr Vorbereitung benötigen als bisher. Aber wie ich schon mehrfach geschrieben habe: Erstens sehe ich die OSCE-Manie kritisch, und zweitens ist es unsinnig, nach einem Studium, das auch in den "moderneren" Studiengängen weitgehend theoriegetrieben ist, dann am Schluss auf einmal alle möglichen praktischen Fertigkeiten zu prüfen. Ich nenne mal ein besonders drastisches Beispiel von meiner eigenen Uni: Es ist bei uns problemlos möglich, den gesamten klinischen Studienabschnitt zu absolvieren, ohne auch nur ein einziges Mal unter Aufsicht eine körperliche Untersuchung durchgeführt zu haben. Entweder es passiert einfach nie, oder es machen irgendwelche desinteressierten Assistenzärzte, die miteinander plaudern oder mit den Studentinnen schäkern statt zu kontrollieren was da eigentlich wie untersucht wird, oder es macht irgendein großer Guru, der gehetzt sagt, "Ihr untersucht jetzt mal - ich bin gleich wieder da". Wenn man Glück hat, hat man irgendwann mal einen Facharzt, der auch wirklich physisch und geistig präsent ist - aber selbstverständlich (oder auch nur wahrscheinlich) ist das nicht. Solange das klinische Studium vielerorts mit so einer desinteressierten laissez-faire-Einstellung durchgeführt wird, ist so eine betont praktische Abschlussprüfung nur Makulatur. Man kann nicht in zwei, drei Tagen am Ende des Studiums das korrigieren, was vorher zwei, drei Jahre lang schiefgelaufen ist. Es bräuchte einfach viel mehr Qualitätssicherung an den einzelnen Unis - die ist bisher ja eigentlich überhaupt nicht vorhanden.

    Aber manche der angesprochenen Neuerungen, wie z.B. Herzauskultation als Audiodatei statt als Textbeschreibung, oder Anwesenheit der Prüfer bei Anamnese und körperlicher Untersuchung, oder kritische Bewertung von Studienergebnissen, sind natürlich sehr sinnvoll und schon lange überfällig. Ich bin mir einfach nur nicht sicher wie sehr man durch eine Reform dreier (semi-)zentraler Prüfungen auch das reformieren kann, was tatsächlich vor Ort im täglichen Studienalltag geschieht.

    Wenn diese Änderungen gut durchgeführt werden, könnten sie IMHO trotzdem dazu führen, dass zukünftige Studenten mehr lernen bzw. wichtigere Dinge lernen als das derzeit der Fall ist.



  2. #242
    Diamanten Mitglied
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    Naja zum Thema ist-Stand der einzelnen Themen und Fertigkeiten gibt es ja die Merlin Datenbank / NKLM wo man fleißig mappen konnte was/wie vermittelt wird und auch wie geprüft wird, ich denke mal wenn man sich da auf einen Nenner einigt könnte man schon ein halbpassables Curriculum am den Weg bringen .......



  3. #243
    Diamanten Mitglied
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    Da wird bestimmt alles top ausgefüllt werden. Ob es wirklich so war? Anderes Thema.

    Es weiß ja jeder, wie es läuft. Das Problem ist nicht, dass es niemand weiß. Das Problem ist, dass niemand was dagegen tut, bzw. niemand was dagegen tun kann, weil es keinerlei Sanktionsmechanismen gibt.



  4. #244
    Diamanten Mitglied
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    Ich hab das realistisch ausgefüllt, warum auch nicht?
    Was sollte denn mit Sanktionen belegt werden?



  5. #245
    Diamanten Mitglied
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    Das sind so viele Aspekte dass ich sie hier gar nicht alle nennen kann. Fängt mit Kleinigkeiten an, wie z.B. damit, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, im "Unterricht" am Patientenbett irgendwelche Erklärungen zu bekommen, sondern man als interessierter Student immer selbst dahinter sein muss, und geht mit großen Problemen weiter, wie z.B. damit, dass Chefärzte ganz offen sagen können, dass ihnen die Lehre egal ist - wohlgemerkt an einer Uniklinik. Im Bereich meines Erststudiums hätte man solche Leute, selbst wenn sie wissenschaftlich top gewesen wären, nicht geduldet. Aber in der Medizin gibt es in Deutschland bei der Lehre anscheinend echt keinen Anspruch und keine Qualitätskontrolle. Das fand ich immer wieder erschreckend.

    Damit will ich nicht sagen, dass alle es schlecht machen - das definitiv nicht. Aber es war jedes Mal eine Glückssache, und die Häufigkeit wirklich schlechter Lehre war leider viel größer als die Häufigkeit wirklich guter Lehre. Und die ganzen Evaluationen produzieren lediglich viel Aufwand und viel Papiermüll, aber Konsequenzen ergeben sich daraus selbst in den wirklich katastrophalen Fällen ohnehin nicht. Die paar Chefärzte, die ohnehin schon immer ein Umfeld mit top Lehre geboten haben, wetteifern dann darum, welche Klinik die Beste der Besten ist, und den Chefärzten, denen die Lehre noch nie ein Anliegen war, sind ihre schlechten Noten natürlich völlig egal.

    Mir kann das inzwischen klarerweise egal sein, logisch, und ich befürchte auch, dass das einfach eine so gewachsene Kultur mit vielen strukturellen und organisatorischen Problemen ist, die man deshalb nur sehr schwer je ändern wird können, aber manchmal reg ich mich trotzdem noch immer darüber auf

    Wär mal Zeit für eine ernstzunehmende Akkreditierung der Medizin-Studiengänge. Und zwar nicht durch die best friends einer anderen deutschen Uni. So würde dann wirklich viel auf dem Spiel stehen, und es gäbe einen ganz anderen Anreiz, auch wirklich was zu verbessern. Die Akkreditierung, die ich mal im Ausland mitgemacht habe, war zwar auch ein enormer Papierkrieg, aber der Druck auf das Institut war groß, und man hat alles getan, um ein Scheitern zu vermeiden, was auch tatsächlich zu grundlegenden Verbesserungen der Lehre geführt hat.



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