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Das ist ja eigentlich schon seit Januar bekannt. (Amüsant übrigens, dass im Dateinamen "Nicht mehr kreuzen" statt "Nicht mehr nur kreuzen" steht - ob da der Wunsch Vater des Gedankens war? )
Fürs M2 klingt das eher nach weniger Stoff. Aber das M3 wird wohl in Zukunft deutlich mehr Vorbereitung benötigen als bisher. Aber wie ich schon mehrfach geschrieben habe: Erstens sehe ich die OSCE-Manie kritisch, und zweitens ist es unsinnig, nach einem Studium, das auch in den "moderneren" Studiengängen weitgehend theoriegetrieben ist, dann am Schluss auf einmal alle möglichen praktischen Fertigkeiten zu prüfen. Ich nenne mal ein besonders drastisches Beispiel von meiner eigenen Uni: Es ist bei uns problemlos möglich, den gesamten klinischen Studienabschnitt zu absolvieren, ohne auch nur ein einziges Mal unter Aufsicht eine körperliche Untersuchung durchgeführt zu haben. Entweder es passiert einfach nie, oder es machen irgendwelche desinteressierten Assistenzärzte, die miteinander plaudern oder mit den Studentinnen schäkern statt zu kontrollieren was da eigentlich wie untersucht wird, oder es macht irgendein großer Guru, der gehetzt sagt, "Ihr untersucht jetzt mal - ich bin gleich wieder da". Wenn man Glück hat, hat man irgendwann mal einen Facharzt, der auch wirklich physisch und geistig präsent ist - aber selbstverständlich (oder auch nur wahrscheinlich) ist das nicht. Solange das klinische Studium vielerorts mit so einer desinteressierten laissez-faire-Einstellung durchgeführt wird, ist so eine betont praktische Abschlussprüfung nur Makulatur. Man kann nicht in zwei, drei Tagen am Ende des Studiums das korrigieren, was vorher zwei, drei Jahre lang schiefgelaufen ist. Es bräuchte einfach viel mehr Qualitätssicherung an den einzelnen Unis - die ist bisher ja eigentlich überhaupt nicht vorhanden.
Aber manche der angesprochenen Neuerungen, wie z.B. Herzauskultation als Audiodatei statt als Textbeschreibung, oder Anwesenheit der Prüfer bei Anamnese und körperlicher Untersuchung, oder kritische Bewertung von Studienergebnissen, sind natürlich sehr sinnvoll und schon lange überfällig. Ich bin mir einfach nur nicht sicher wie sehr man durch eine Reform dreier (semi-)zentraler Prüfungen auch das reformieren kann, was tatsächlich vor Ort im täglichen Studienalltag geschieht.
Wenn diese Änderungen gut durchgeführt werden, könnten sie IMHO trotzdem dazu führen, dass zukünftige Studenten mehr lernen bzw. wichtigere Dinge lernen als das derzeit der Fall ist.