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Aber immerhin besser als umgekehrt, oder?
Sehe ich anders. Kurzeinsatz ist ja relativ. Wenn ich nicht gerade innerhalb der Probezeit wieder kündige, dann bin ich ja schon so lange in der Abteilung, dass ich regelmäßig im OP meine Kaffeepause machen kann, die Tageszeitung lesen, das OP-Klo vernünftig einweihen und ab und an auch mal ein bißchen Narkose lernen. Maske, LM, LT, ITN in allen Varianten, ZVK, Arterie, PDK, SPA, periphere Nervenblöcke, Sonogesteuerte Punktionen, etc, etc, etc...Wenn du Anästhesie eh nur kurz machen willst, wirst vermutlich vor allem im OP und in der Prämedikation arbeiten. Ob du da so schnell ZVKs legen lernt weiß ich nicht, Arterie ist bei uns bei den kritischeren Patienten Standard und logischerweise intubiert man viel. Schmerztheraoie ist halt eher so die richtig akuten Sachen also eher mal mit dem Medikamentenhammer drauf, was man später auf Station braucht sind andere Medikamente. Ich glaub halt dass du mit einem Kurzeinsatz in der Anästhesie eher weniger lernst als du dir erhoffst.
Und nicht vergessen, Pausen, Essen, Trinken, Lesen, den Operateuren auf die Nüsse gehen, ... .... ......
Ich sach ja immer: Augen auf bei der Berufswahl.
Dazu gehören aber auch immer zwei. Zur Zeit bin ich in einem Haus, wo es durchaus Chirurgen gibt, die interessiert sind und die gerne mal was "machen" wollen. Die können dann gerne alles machen, was ich sonst tun müsste, gerne mit Hilfe, oder auch ohne. Ist aber eh ein nettes Arbeiten. Und die wissen eben auch, dass ich auch "gerne" Nachts zur Hilfe bei original chirurgischen Tätigkeiten komme, die Thoraxdrainage im letzten Dienst z.B...Denn auch als Chirurg bist du mindestens ein halbes Jahr auf der Intensiv (Internist auch, dachte ich) und es gibt auch gute Intensivstationen bei denen man keinen Anästhesisten ruft um einem Patienten Arterie oder ZVK zu legen oder zu intubieren, weil man es selbst kann. Es gibt auch "Wohlfühl-Intensivstationen" bei denen man mehr eine abgespeckte IMC ist. Egal.
Allerdings waren in meinem alten Haus die chirurgischen Assistenten, die eigentlich auf der ITS eingeteilt waren, lieber in der ZNA, oder auf der Station, oder sonstwo... und da halten sich mein Engagement auch dezent in Grenzen...
Augen auf bei der Berufswahl. Wenn Du glücklich bist, ist es doch gut. Wenn Du irgendwann man alt bist und lieber ein bißchen mehr Zeit für Dich haben willst.... wir haben Kekse!Ich hatte Anästhesie im PJ und würde es nicht machen wollen. Klar, die werden regelmäßig ausgelöst für OP-Suppe, Kaffee, Telefonieren etc, aber sie stehen einfach auf der falschen Seite des Tuchs. Gefühlt. Für mich. Daher hab ich die andere Seite gewählt und bisher ist es die richtige Entscheidung.
Kenn ich anders. NEF ab dem 2. WBJ, damit man zügig auch fahren kann, wenn FK / ZB da ist. Palliativ und Schmerz bist Du spätestens nach dem FA hingekommen, meistens aber schon vorher mit involviert, da im Dienst die Palliativ und Schmerz mit abgedeckt werden mussten...
E-ben! Augen auf bei der Berufswahl!
Wie gesagt: wenn Du mal alt bist!
Och, den Spruch kann ich 1:1 umdrehen.Ich als Chirurg finde es super wenn Kollegen der Anästhesie mal ein wenig Chirurgie gemacht haben! Dann haben sie vielleicht mal ein wenig Verständnis dafür was bei einer OP so passiert und könnten vielleicht auf der Intensivstation die Patienten die sie betreuen auch mal selbst ein Pflaster wechseln oder oder oder... (hab den Rest wieder gelöscht, war sehr sehr viel zu lang)
Aber alles wir gut!!! Wir haben Euch trotzdem irgendwie lieb. Ungefähr so wie den Hundewelpen, der gerade auf den Teppich kackt. Aber wenn er Dir dann so herzlich durchs Gesicht leckt.........
I'm a very stable genius!
Das bleibt Dir unbenommen, Du kannst Dir aber von der Anästhesie durchaus was anrechnen lassen für Allgemeinmedizin. Und nein, von der Anästhesie profitierst Du meines Erachtens mehr als von anderen Fächern, weil das Handling in Notsituationen gerade bei den Allgemeinmedizinern die Spreu vom Weizen trennt.
Das werden Dir hier diverse Notärzte von Einsätzen in Hausarztpraxen bestätigen können
Weil er da ist!
George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will
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Ich weiß ja nicht wie es in "deinem Haus" so ist. Bei uns ist es so: seit der neue Chef da, ist neu, dass nicht mehr nur Oberärzte z.B. einen Zervikalblock stechen dürfen. Das dürfen nun sogar Fachärzte lernen. Ernsthaft.
Wir reden da ein bissl aneinander vorbei. Ich war bisher auf zwei verschiedenen Intensivstationen und kenn die bei uns im Haus auch noch. Haus 1: Wohlfühlintensiv, chirurgisch geführt. Selten mal überhaupt ein beatmeter Patient, und wenn dann war der nicht krank. Wenn ein einziges Mal in mehreren Monaten ein richtig septischer Patient da war und man sich gespielt hat (ohne Picco oder ähnliches) mit Volumen rein und Beatmung auf der anderen Seite dann war das schon viel für alle Beteiligten. Und dann Haus 2 Intensiv, chirurgisch geführt, wo es alles gab von Beatmung angefangen über Hämofiltration und Piccogesteuerter Volumengabe bis EMCO. War wirklich spannend. Und jetzt im aktuellen Haus erleb ich eine anästhesiologisch geführte Intensiv bei der die Chirurgen, die zwangsweise für den Common Trunc dort ihre Zeit verbringen müssen, nicht auf der eigentlichen Intensiv eingesetzt werden sondern nur auf der IMC. Denn Intensiv ist für Chirurgen zu schwierig. Und dann sitzen komplett gefrustete Chirurgen dort rum die nichts dürfen und nichtmal rüber dürfen auf die andere Station sondern sich den ganzen Tag mit Aufnahme und Entlassbriefen beschäftigen. Postoperative Überwachung für eine Nacht sag ich nur. Vollkommener Schwachsinn. Versautes halbes Jahr. Aber die Chirurgen sind in ihrer OP-Wütigkeit zu dumm zu kapieren wie wichtig es manchmal ist selbst eine Intensiv zu haben. Oder zumindest sinnvollen Zugriff drauf. Inzwischen hat bei uns die Verwaltung die Idee den Anästhesisten auch noch die internistische Intensiv zu geben. Dass es gar keine fachbezogene Intensiv mehr gibt. Find ich persönlich keine gute Entwicklung. Ebenso wie ich es nicht gut finde dass die Spezialisierung bei den Chirurgen so extrem früh erfolgt.
Irgendwann hol ich mir ganz persönlich den Keks bei dir ab Und dann können wir in aller Ruhe mal alle Vorurteile austauschen. Bei 2-20 Bier. Je nachdem wie lang es dauert. Würd mich sogar ernsthaft mal freuen.
Das klingt für mich nach nach einem großen Haus. Wobei auch hier "Palliativ und Schmerz... nach dem FA". Es muss einem halt klar sein, dass das nichts für die ersten paar Jahre ist.
Lies nochmal nach: es geht drum möglicherweise mit Anästhesie zu beginnen und dann Innere oder was chirurgisches zu machen. Nicht Allgemeinmedizin...
Und Notarzt kannst auch als Chirurg sein. Einer der besseren Notärzte damals zu meiner Zivi-Zeit war ein Urologe. Hat das eine ja nichts mit dem anderen zu tun. Ich hab mal gerüchtemäßig gehört es soll sogar gute Ärzte unter den Anästhesisten geben.
Einen guten Notarzt zeichnet ja nicht aus dass er alles und jeden aufschnorcheln kann. Es kommen einem Probleme aller Fachrichtungen unter und die muss er möglichst gut der besten Therapie zuführen. Da wo ich unterwegs war waren 70% internistische Probleme. ACS, Atemnot, Intox etc. 20% war wegen Schmerzen nachgefordert. Bekommt man als Chirurg auch noch hin. Und die restlichen 10% waren irgendwelches Zeug von Kinder über Gynsachen über Verkehrsunfälle usw. Damit sollten fast die Internisten Notarzt fahren, wenn man behaupten würde es geht drum sich mit den Erkrankungen auszukennen...
Da würde ich zustimmen wenn die Ausbildung besser oder strukturierter wäre. Von sämtlichen ehemaligen Kommilitonen, mit denen ich noch mehr Kontakt hab, gibt es zwei die die rein chirurgische Richtung gewählt haben. Alle anderen haben Innere, Pädiatrie oder kleinere chirurgische Fächer wie Uro genommen. Und alle anderen außer uns beiden haben die Logbücher/Kataloge voll oder zumindest unterschrieben und warten noch die Zeit ab oder haben sich schon zum Facharzt angemeldet. Und ich brauch zwar vermutlich noch ein Jahr hab aber noch genug im Katalog zu tun. Ich darf grad extrem viel machen, aber es ist halt auch noch ein Berg. Mir gehts nicht um irgendwelche Sammelbildchen für mein Album. Es geht drum überhaupt Facharzt zu werden.