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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Kliniknoob Avatar von sebi86
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, Du hast eine gute Haftpflichtversicherung! Da ist nämlich nicht nur Spaß a la Blutentnahme bei Alkohol im Straßenverkehr, sondern auch mal gerne genommen die Haftfähigkeitsbescheinigung. Und die ist dafür da, dass Du den schwarzen Peter hast, wenn was mit dem Häftling in der Zelle passiert. Die Beamten lehnen sich dann nämlich entspannt zurück und sagen: der hat doch gesagt, der ist haftfähig...
    Ich weiß. Hab mich gut darüber informiert
    Meine Haftpflicht habe ich auch schon entsprechend umschreiben lassen.
    Ich denke besonders als Anfänger in diesem Bereich ist es sowieso besser, die Patienten großzügig in die Klinik einzuweisen. Vor allem, weil die Bedingungen in so mancher Zelle nicht die optimalsten sind (keine Videoüberwachung, langer Weg zur Zelle, etc.). Aber wenn man jemanden mit guter Begrüdung und vor allem guter Dokumentation in der Zelle lässt, dann kann eigentlich nichts passieren. Man muss sich einfach in die Situation in der Notaufnahme denken. Würde ich den Patienten, wenn er zu mir in die Aufnahme kommt, wegschicken oder lieber erstmal aufnehmen. Bei zweiterem würde es dann wohl auf "nicht gewahrsamsfähig" hinauslaufen. (nur zur Info ... Haftfähigkeit und Gewahrsamsfähigkeit sind zweierlei paar Schuhe ... nur um mal bissl klugzuscheissen ;) ).
    "...nichts, das sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoss!" (Dr. Bob Celso)

    "Man investiert 6 Jahre und viele Tausend Euro in das Medizinstudium und das einzige, was man danach vorzuweisen hat, ist ein Diplom an der Wand und eine Zielscheibe auf dem Rücken" (Dr. Perry Cox) ;)



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  2. #22
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    Zitat Zitat von sebi86 Beitrag anzeigen
    Ich denke besonders als Anfänger in diesem Bereich ist es sowieso besser, die Patienten großzügig in die Klinik einzuweisen.
    Genau! Weil ja die Polizei genau deswegen einen Polizeiarzt haben will. Damit der ihre Kriminellen alle ins Krankenhaus schickt.

    Vor allem, weil die Bedingungen in so mancher Zelle nicht die optimalsten sind (keine Videoüberwachung, langer Weg zur Zelle, etc.). Aber wenn man jemanden mit guter Begrüdung und vor allem guter Dokumentation in der Zelle lässt, dann kann eigentlich nichts passieren.
    Ein bißchen naiv ist das schon gedacht, oder?
    "Der Polizei" dürfte es relativ egal sein, was Du dokumentierst oder nicht. Entscheident ist nur, was unten drunter steht. Ob jetzt gewahrsamsfähig oder haftfähig ist völlig egal. Hauptsache, der geht in den Keller.

    Man muss sich einfach in die Situation in der Notaufnahme denken. Würde ich den Patienten, wenn er zu mir in die Aufnahme kommt, wegschicken oder lieber erstmal aufnehmen.
    Und genau jetzt kommen wir zu dem entscheidenden Punkt: Wieviele Patienten hast Du denn schon wieder nach Hause geschickt? Na? Genau! Nicht einen Einzigen! Ich kann Dir aus vielen Jahren Erfahrung sagen, dass gerade die Internisten sich während der gesamten Zeit der Weiterbildung sehr schwer tun, Patienten wieder nach Hause zu schicken. Da wird eher großzügig aufgenommen, zum Leidwesen meiner ITS-Pflegekräfte auch gerne mal direkt auf die Intensiv, nur um nichts zu übersehen. Als Facharzt kannst Du dann irgendwann mit breitem Kreuz auch sagen, dass der Patient nix hat und seinen Schnupfen zu Hause auskurieren kann. Aber als Anfänger?
    I'm a very stable genius!



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  3. #23
    Kliniknoob Avatar von sebi86
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Genau! Weil ja die Polizei genau deswegen einen Polizeiarzt haben will. Damit der ihre Kriminellen alle ins Krankenhaus schickt.


    Ein bißchen naiv ist das schon gedacht, oder?
    "Der Polizei" dürfte es relativ egal sein, was Du dokumentierst oder nicht. Entscheident ist nur, was unten drunter steht. Ob jetzt gewahrsamsfähig oder haftfähig ist völlig egal. Hauptsache, der geht in den Keller.


    Und genau jetzt kommen wir zu dem entscheidenden Punkt: Wieviele Patienten hast Du denn schon wieder nach Hause geschickt? Na? Genau! Nicht einen Einzigen! Ich kann Dir aus vielen Jahren Erfahrung sagen, dass gerade die Internisten sich während der gesamten Zeit der Weiterbildung sehr schwer tun, Patienten wieder nach Hause zu schicken. Da wird eher großzügig aufgenommen, zum Leidwesen meiner ITS-Pflegekräfte auch gerne mal direkt auf die Intensiv, nur um nichts zu übersehen. Als Facharzt kannst Du dann irgendwann mit breitem Kreuz auch sagen, dass der Patient nix hat und seinen Schnupfen zu Hause auskurieren kann. Aber als Anfänger?
    Was die Polizei denkt oder haben will, kann mir in erster Linie ja eigentlich egal sein und darf meine Entscheidung auch in keinster Weise beeinflussen. Solange ich mit bestem Wissen und Gewissen handele und nichts grob fahrlässig oder gar vorsätzlich schädigend mache, bin ich in 99,9 % der Fälle auf der sicheren Seite. Und dazu gehört meines Erachtens, den Patienten bei kleinsten Zweifeln bezüglich Anamnese oder körperlicher Untersuchung, als nicht gewahrsamsfähig zu betrachten. Natürlich kommt erschwerend hinzu, dass man wenig Platz, meist unkooperative Patienten die evtl. nicht der deutschen Sprache mächtig sind und sehr begrenzte diagnostische Möglichkeiten hat. Und eben genau deshalb kann man wahrscheinlich bei vielen nicht zu 100 % sagen, dass keine Klinikeinweisung nötig ist. Die meisten Besoffenen sind einfach nur besoffen, aber irgendwann ist vielleicht mal einer dabei, der gestürzt ist und eine Hirnblutung hat. In der Klinik würde man im Zweifelsfall ein cCT machen, was die wenigsten Polizeiwachen haben. Natürlich weist man dann den Großteil der Leute "umsonst" ein, aber dafür ist man auf der sicheren Seite und muss sich keine Gedanken mehr machen (sowohl rechtlich, als auch persönlich). Und ich denke, da kann man ein noch so großes Kreuz oder noch so viele Jahre Erfahrung haben ... in den Kopf von einem Patienten schauen oder vorraussagen, was passieren wird, kann man trotzdem nicht
    "...nichts, das sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoss!" (Dr. Bob Celso)

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  4. #24
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Zitat Zitat von sebi86 Beitrag anzeigen
    ... In der Klinik würde man im Zweifelsfall ein cCT machen, was die wenigsten Polizeiwachen haben. (...)
    Deine Aussage impliziert, dass es, zwar nur sehr wenige, Polizeiwachen gibt, die ein CT haben.
    (Sorry für die Wortklauberei, aber das konnte ich nicht einfach unkommentiert stehen lassen )



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  5. #25
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    Also um mal zurück zum Thema zu kommen, das mit den polizeilichen Blutabnahmen ist eher nicht lukrativ.

    Wie auch andere Honorartätigkeiten lohnt sich das also eh nur wenn man eh gerade selbstständig ist. Ich hatte mal ein paar Monate als Freiberufler gejobbt und für die Pharmaindustrie Probanden gescreened und BEs fürs rote Kreuz gemacht, Dozent gespielt etc. - alles so im Rahmen 20-30EUR/Stunde. Lohnte sich nur, da ich noch günstig privat Krankenversichert war mit knapp 80EUR/Monat und auch beim Versorgungswerk freigestellt war. Da fielen so wenige Abgaben an, dass ich mit 1000-1200EUR Rechnungen schreiben im Monat, gut über die Runden kam.

    Zum Thema bei den Cops:
    Ich wurde für eine Nacht, die ich in einer Polizeiwache anwesenheitpflichtig verbringen musste mit etwa 180EUR entlohnt, zusätzlich knapp 20EUR für jede BE oder Untersuchung. Gab nen schöne Täschlein und man konnte vor dem Fernseher in der Wache chillen. Manchmal ganz witzig dort zu sehen, was die aus dem Verkehr gefischt haben. Die Blutproben haben die Cops dann, nachdem ich sie abgenommen habe, selber in die Rechtsmedizin gefahren oder in ein Krankenhaus mit Labor-Bereitschaft . Nach ner Haftpflicht wurde ich übrigens nie gefragt.Wohl aber nach einem polizeilichen Führungszeugnis , hehe. Bürokratieweltmeister Deutschland.

    Einen Tagdienst gibt es auch, da viel sogut wie nie Arbeit an, da die Polizei die "Kunden" häufig in ein kooperierndes Krankenhaus mit Labor fuhr, wo dann auch Urin nach Drogen untersucht wurde. Für den Tagdienst muss man dann innerhalb von 30Min vor Ort sein. Es ging da primär um die Verwahrfähigkeitsuntersuchungen. Dafür hätte ich dann 110eur gekriegt plus ca 25eur für jede Anfahrt. Ja dann gibts noch diverse zusatzverdienste bei Feiertage (200% Geld) oder gross-events , hin-und-herfahren, etc. - den Dienstplan konnte man sich frei aussuchen nach dem chaosprinzip, gab aber recht viel Konkurrenz von osteuropäischen arbeitssuchenden Ärzten und pensionierten Hausärzten für den Zuverdienst und die Unterhaltung. Für mich kam das nur direkt nach dem Studium in Frage, aus o.g. Gründen.

    Nachdem ich dann meine Weiterbildung angefangen habe, hätte ich ja immer ALG1 bekommen, und meist nahtlos ne neue Stelle, insofern lohnte sich das dann nicht mehr. Da würde ich eher einige der vielen Honorararztangebote annehmen, wo man 1-2 Wochen in irgend ner Schwesternunterkunft wohnt und 10 Tage "ganz dringend" Nacht/Tag/Bereitschaftsdienst absolviert für 80eur/Stunde (Assistenzarzt). Damit's nicht langweilig wird in der Kleinstadt in Schleswig-Holstein kann man ja Tindern ;)

    Wer noch mehr zum Polizei-BE-Dienst wissen will, kann mir gerne privat schreiben.

    dmtec
    Geändert von dmtec (23.09.2016 um 05:57 Uhr)



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