Der Spruch ist eine Frechheit. Demnach hat übrigens auch als Oberärztin für "sowas" keine Zeit. Die Arbeitsbelastung wird oftmals ja nicht wirklich weniger.
Ich kann nur mit einem Jahr Berufserfahrung in einem Maximalversorger sprechen. Pünktlich gehen ist oft nicht drin, je nach Rotation (wir haben verscheidene Sektionen, durch die man halbjährlich rotiert) kann es aber auch mal eine Weile recht gut mit den Arbeitszeiten aussehen. In anderen Rotationen sind Überstunden dann eher die Regel. Wir haben übrigens auch einige Frauen. Die mit Kindern arbeiten aber fast alle in Teilzeit, das muss fairerweise gesagt werden. Aufgrund der Assistentenanzahl hält sich die Dienstanzahl dafür wirklich in Grenzen - würde gerne mehr davon haben. Kommt aber auch wieder auf die Dienstruppe an und so kann es immer mal Phasen geben, in denen in einer Gruppe schlecht besetzt ist. Entsprechend ändert sich die Diensthäufigkeit.
Wenn du in einem kleinen Haus mit kleiner Abteilung bist wirst du mehr Dienste haben. Man muss einfach 30 Tage durch die Anzahl der Assistenten teilen. Und auf die Zahl musst du dann noch ein bißchen draufaddieren, da zwei im Urlaub sind, einer in Elternzeit etc.
Wenn du in einer Abteilung bist, die ortholastig ist und überwiegend elektiv operiert, hat man vllt auch mehr Planungssicherheit als im großen Traumazentrum.
Und dann kommt es auch auf die Organisation an. Wenn z.B. klar ist, dass einer z.B. zwei Wochen nur für die Station eingeteilt ist und nicht in den OP muss (was man als UCH/Ortho-Assi natürlich nicht mag), dann muss man zumindest nach den OPs nicht mehr die Station abarbeiten und aufräumen. Oftmals lässt die Personaldecke oder der Urlaubsplan das nicht zu.
Das Fachgebiet bringt einen zeitlichen Unsicherheitsfaktor automatisch mit sich. In manchen Kliniken mehr als in anderen. Aber es gibt mit Sicherheit Kliniken, die näher an deine Vorstellungen drankommen als die Meinige. Und ich glaube die o.g. Faktoren können einem zumindest "potenzielle Parameter" für die Abreitszeiten sein.
Nur Mut!
mfg scope