Ich frag mich immer warum die Leute da freiwillig bleiben...
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Naja Kopfschmerzen wären für mich zumindest ein Indiz für eine stationäre Aufnahme, zusammen mit dem kaputten Helm wäre das evtl schon ausreichend gewesen. Ich bin ja auch vorsichtig. CT hätte ich wahrscheinlich aber auch erst beim Kotzen gefahren.
Aber wir hatten hier wirklich Leute mit Beule stationär, sonst nichts!
And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...
Ich frag mich immer warum die Leute da freiwillig bleiben...
Das frag ich mich auch immer. Aber irgendwie scheinen viele Leute das Bedürfnis nach Krankenhaus zu haben.
Ist im Rettungsdienst auch oft so:
RA: "Gute Nachricht, wenn sie nicht wollen, müssen sie nicht ins Krankenhaus. Dazu gibt es aktuell keinen Grund, sie können ruhig zuhause bleiben."
Patient: "Aber mir wärs ja schon lieber wenn sie mich doch noch mal ins Krankenhaus fahren. Nur so zur Sicherheit."
RA: "Aber es ist Sonntagnacht, da müssen sie auf jeden Fall bis morgen bleiben. Da wird heute Nacht nicht mehr viel passieren. Schlafen sie doch lieber in ihren eigenen Bett. Und wenn sie sicher gehen wollen, gehen sie morgen früh nochmal zum Hausarzt."
Patient: "Nein, ich hab sogar meine Tasche schon gepackt. Ich würde wirklich lieber nochmal ins Krankenhaus."
Absolut. Wenn jeder Patient zunächst von einem erfahrenen (am besten in der ambulanten Medizin erfahrenen) Allgemeinmediziner gesehen wird um zu entscheiden: Notfall oder morgen zum Hausarzt, dann würde das vermutlich am meisten bringen.
Die Triage durch die Pflege bringt da praktisch nichts - verkürzt nur die Wartezeit für echte Notfälle, sortiert aber niemanden aus.
Und der Assistent im 3. Jahr wird - verständlicherweise - jeden Patienten ausgiebig untersuchen und im Zweifel auch behandeln (der Volatarenverband ist in zwei Minuten angelegt; die Rechtfertigung beim Chef nach der Beschwerden vom Patienten dauert länger und ist unangenehmer [selbst wenn man den Chef am Ende davon überzeugen kann, dass man richtig gehandelt hat]).
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Bei "Wiederholungstätern" kann man eigentlich schon mit großer Sicherheit richtig einschätzen, ob der Pat. was hat oder nicht. Wer mit 30 Jahren innerhalb eines Jahres von 5 verschiedenen Kliniken in der ZNA gesehen wird, und bei den Konsultationen min 10 Symptomen oder unspezifische Beschwerden hatte, der hat wahrscheinlich auch nichts somatisches. Mit einer Gebühr wird sich die Gruppe zweimal überlegen, ob man aus "Spaß" doch nicht lieber ins Kino geht anstatt in die ZNA.
Ganz hart gesockene werden einfach den Rettungsdienst alarmieren, um die Triage zu bypassen. Es sollte einfach konsequenter Fahrten nicht unterschrieben werden, wenn man keine Indikation für den Transport sieht (z.B. habe zu Hause Ibu 600 genommen, habe immer noch leichte Schmerzen, will aber nicht warten, deswegen rufe ich den Rettungsdienst, damit es schneller geht). Dann wird auch der Rettungsdienst konsequenter den Transport vor Ort ablehnen, wenn es sich finanziell nicht rechnet. (Rechnungen werden wohl nur selten von den Pat. selbst bezahlt, wenn sie mittelos sind)
Zu den KV-Notfallpraxen: Leider hocken da oft auch unerfahrene Leute, die viel in die ZNA durchwinken. Bei uns ist es immer tagesabhängig, ob "plötzlich" viele Pat. mit Einweisungen vom ÄBD kommen oder nicht.