In meinem vorherigen Studium (Jura) war der Lernaufwand extrem hoch und man musste neben den Veranstaltungen auch noch täglich viele Stunden für das nacharbeiten aufwenden, wenn man in den Klausuren sehr gute Noten erzielen wollte. In der Examensvorbereitung ab einem Jahr vor dem Examen hat man quasi neben der Uni kein Leben mehr und der Notendruck ist fatal, weil von der Examensnote die gesamte Karriere abhängt und man aufs Leben lang an seiner Examensnote gemessen wird. Wie sieht das bei Medizin aus? Die Medizinstudenten aus dem Modellstudiengang an der Charité haben uns dafür ausgelacht, dass wir so wenig Freizeit haben und meinten wir würden unsere ganze Jugend wegwerfen, während sie recht viel Freizeit zu haben schienen. Wie ist der tägliche Lernaufwand einzuschätzen? Und ist das Medizinstudium sehr anspruchsvoll und ringt es einem intellektuell viel ab oder muss man außer stupidem Auswendiglernen nichts anderes können? Es fällt mir schwer mich zum Lernen aufzuraffen, wenn ich das Gefühl habe der Stoff ist überhaupt nicht fordernd und pure Fleißarbeit ohne das Hirn notwendig wäre. Außerdem hat mich an Jura immer sehr gestört, dass es nicht sonderlich wissenschaftlich ist sondern eigentlich nur ein akademisch aufgeblasenes Handwerk, in dem man sich mit den banalsten Spitzfindigkeiten auseinandersetzen muss. Das Problem habe ich hoffentlich in Medizin nicht, weil das recht naturwissenschaftlich ist und jede Information ihre Daseinsberechtigung hat, oder?