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Hallo Prosit,
Ich war vor ca. einem Jahr in einer ähnlichen Situation. 9 Monate zuvor hatte ich angefangen zu arbeiten, frisch von der Uni (Chirurgie). Plötzlich fand ich mich nicht mehr auf dem Dienstplan für den nächsten Monat. Mein Chef teilte mir dann auf Nachfrage mit, dass ich für 3 Monate auf die IMC sollte. Auch bei uns diente die als Umschlagstation für die überwachungspflichtigen Patienten, die voraussichtlich keine Intensivtheirapie (mehr) brauchen. Die insgesamt 16 Betten waren internistisch, visceral- neuro- und vor allem herzchirurgisch belegt.
Als ich davon erfahren habe, bin ich aus allen Wolken gefallen. Ich habe massiv darauf hin gewirkt, diese Rotation mit nur wenigen Monaten Berufserfahrung nicht antreten zu müssen, zumal keinerlei Einarbeitungszeit vorgesehen war und ich zuvor auch noch nie auf der ITS war (normalerweise zumindest bis dahin stillschweigend die Voraussetzung, um dort zu arbeiten). Nachdem das Ganze bis hin zum Ärztlichen Direktor getragen wurde gab es die Entscheidung, dass ich dort hin soll. Mit viel Bauchschmerzen hab ich das dann gemacht. Zuvor habe ich mir aus eigenem Antrieb einige Tage Einarbeitung auf der IMC organisiert, die ich "gnädigerweise" genehmigt bekommen habe.
Tagsüber war von 8-16 Uhr eine Doppelbesetzung da, vor allem um die vielen Aufnahmen und Verlegungen zu bewältigen (meist >10 Tag). Es gab auch einen verantwortlichen Oberarzt, mit dem man täglich Visite gemacht hat. Danach war der aber meist den ganzen Tag im OP...Ab 16 Uhr bzw im Nachtdienst war man dann alleine. Meistens ging alles gut und die Patienten blieben während des Dienstes stabil. 2 x hab ich aber auch reanimiert, die herzchirugischen Patienten hatten immer wieder Herzrhythmusstörungen, viele Patienten waren delirant und schwierig zu führen. Anfangs war es extrem schwer, sich einzufinden, ich war sehr unsicher. Gott sei Dank konnte ich auf FA Dienste im Haus zrückgreifen, die Dienstärzte auf der ITS haben auch angeboten, immer zu helfen. Das hat zumindest ein bisschen den Druck rausgenommen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich froh bin, dort gewesen zu sein. Ich habe viel gelernt dort, vor allem die korrekte und schnelle Einschätzung der Patienten, genaues und schnelles Arbeiten, Umgang mit Katecholaminen, ect. Brenzligen Situationen kann man danach schon etwas gelassener entgegentreten. Meinem Chef muss ich vorwerfen, dass die Rotation ohne vorherige Einarbeitung und ohne vorherige Info überhaupt nicht geht. Sicher wäre eine vorherige Rotation (6 Monate auf ITS vorher waren sonst die Regel) wirklich gut gewesen und ich hätte wesentlich weniger Bauchschmerzen bei meinen ersten Nächten alleine gehabt. Im Nachhinein hat mir die Arbeit dort jedoch gut gefallen - letztlich ist dann sogar ein Fachrichtungswechsel rausgekommen
Wie ihr eure Situation lösen letztendlich am besten lösen könnte kann ich schwer beurteilen. Ich verstehe Deine Bauchschmerzen gut. Ich hoffe meine Erfahrung mit der IMC kann ein wenig zur Lösung beitragen. Wenn ich weiterhelfen kann schreib einfach nochmal,
Viele Grüße,
Matti