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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Dr. ml. Winselstute Avatar von Eilika
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    Eine Freundin von mir hat nach über 3 Jahren gewechselt von Chirurgie zu Anästhesie und es nie bereut. Und ich kenne eine Radiologin, die vorher den FA Chirurgie gemacht hat. Zu Zeugnissen kann ich nichts sagen. Das ist hier eh anders...
    Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)



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  2. #12
    Registrierter Benutzer
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    fertig! :)
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    Liebe OP-Ende,

    ich bin zwar selber Berufsanfängerin, habe mich aber gerade einige Vorstellungsgespräche und Hospitationen in der KJP absolviert und somit eine Idee von der Stellensituation bekommen.

    Ich habe das Gefühl, du weißt schon, was du tun möchtest. Kann es sein, dass du das Bedürfnis hast, die Entscheidung nochmal rational zu begründen? Ich versuche mal, dir damit in einer möglichst strukturierten Antwort zu helfen.

    - du möchtest keine HNO mehr machen:
    Ich finde deine Darstellung nachvollziehbar und denke, dass du dir wirklich Gedanken zu deiner Zukunft in der HNO gemacht hast. Du sagst selbst, dass du dieses Fach ausschließen kannst. Also solltest du auch auf jeden Fall damit aufhören! Das Berufsleben ist einfach zu lang, um die Situation so zu lassen.

    -Alternative KJP:
    Also brauchst du eine Alternative, da du ja weiterhin gerne als Ärztin arbeiten zu wollen scheinst. Auch hier hast du dich umfassend informiert (1,5 Jahre ist eine lange Zeit für eine solche Entscheidung!) und scheinst es dir nicht leicht gemacht zu haben. Auch sagst du, dass du mehr KJP-Themen als HNO-Themen gelesen hast. Das sagt schon alles. Ich denke nicht, dass du Angst haben musst, diese Entscheidung voreilig getroffen zu haben. "Ziemlich sicher" mit der Wahl zu sein, ist mehr als ausreichend und mehr als viele je von sich behaupten könnten.

    -Facharzt HNO vorher machen:
    Du sagst selbst, du brauchst ihn nicht. Warum solltest du dich jetzt also durchquälen? Solltest du deine Meinung später unwahrscheinlicherweise doch ändern, kannst du zu 100% immernoch zurückkommen. Die Argumente die bei einem Chefarzt für dich sprechen sind a) hat mehr Erfahrung als ein Anfänger, wird also favorisiert (Dienste, muss kaum angelernt werden, nur kurzer Arbeitsvertrag nötig) und b) hat sich andere Disziplin angeschaut und ist deshalb umso glaubwürdiger in seiner Facharztwahl (im Gegensatz zu einem Anfänger, der ja vllt. doch nur Zeit bis zur Traumstelle überbrücken möchte und nach der (eventuell stattfindenden) Einarbeitung wieder verschwindet, weil er was besseres bekommen hat)
    Das Argument der Versicherung und der fehlenden Anrechenbarkeit sprechen auch für das Abbrechen der HNO-Zeit.
    Aber viel wichtiger ist dein psychischer Zustand, du schreibst selbst, dass es dir zur Zeit nicht gut geht.

    -Zur Bewerbung in der KJP:
    Wie wird gewertet, dass du kurz vorm Ende abgebrochen hast? Als mutig! Das zeigt, dass du wirklich weißt was du willst und dass du unbedingt KJP machen willst. Denn du gibst die Sicherheit des baldigen Facharztes auf, um wieder ganz unten anzufangen. Die Chefs die ich in der KJP getroffen habe, hätten meiner Einschätzung nach das alle interessant gefunden und nicht als Schwäche aufgefasst. Zumal ihnen auch klar ist, dass du nicht einfach zum Fremdjahr kommst und nur flunkerst, du möchtest 4 Jahre bleiben.
    Wenn du vorher den FA fertig machst, ändert das doch überhaupt nichts bei der Bewerbung in der KJP, du wärst als Kandidat nicht interessanter.

    -Was, wenn du dir das alles einbildest?
    Tatsache ist, dass du dir nicht einbildest, dass es dir schlecht geht. Also sollte sich etwas ändern.
    Selbst wenn dir KJP wider Erwarten nicht gefalllen sollte, heißt das nicht, dass du einen Job (in dem Fall HNO) machen musst, den du gar nicht willst, aus Angst davor, Zeit verloren zu haben. Was ist schlimmer: ein paar Jahre in der falschen Fachrichtung bevor du das optimale gefunden hast oder Jahrzehnte im falschen Job aus Angst? Du hast eine ausgezeichnete Ausbildung und es gibt unendlich viele Betätigungsfelder (auch in der Wirtschaft, Beratung, Politik) für dich. Eines wird auf jeden Fall passen! Der Lohn wird auch nicht weniger werden.

    - zur Bewerbung:
    1. Du möchtest die Stadt nicht wechseln: dann bewirb dich erstmal in der KJP in deiner Stadt. Und zwar mit Bitte um Diskretion im Anschreiben. Dass du keine Zeugnisse vorzuweisen hast, ist in der Situation klar und kein Problem. Probiere es erstmal, bevor du ewig überlegst ob du Chancen hast. DU hast viel zu bieten: Berufserfahrung, somatische Kenntnisse, persönliche Reife UND du möchtest nicht nur ein Fremdjahr auf den Weg in die Päd absolvieren (denn auch da würdest du direkt reinkommen).

    2. Falls das nicht klappt: Reevaluiere, notfalls ziehst du für ein Jahr um und kommst dann mit Berufserfahrung zurück in deine Heimatstadt. Das ist sicher machbar und kann auch vorher besprochen werden.

    3. Die Situation in der KJP: Ich hätte jede (!) KJP-Stelle haben können, auf die ich mich beworben habe. Und das im Umfeld einer Großstadt, in dem kaum Einer Stellen in Derma, HNO oder Päd finden kann. Das trotz fehlendem PJ und ohne Versprechen, dass ich auf jeden Fall den FA machen möchte.

    4. Ein letzter Tipp: In einigen KJPs gibt es trotz Personalmangel die blödesten Dienstsysteme (z.B ewige Minusstunden durch Bereitschaftsdienste, die man dann mit unbezahlten Überstunden ausgleichen soll). Frag vorher nach, denn einige machen das nicht und ich sehe keinen Grund, warum man sich bei der Masse an freien Stellen auf so etwas einlassen sollte.


    Ich hoffe, ich konnte dir deine eigenen Argumente überzeugend darstellen und wünsche dir viel Mut, damit du endlich diese Bewerbung abschicken kannst!
    Geändert von sonnenblume42 (23.10.2016 um 22:21 Uhr) Grund: Tippfehler ;)



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  3. #13
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    Sonnenblume, ich bin beeindruckt. Das ist so, als hättest du meinen inneren Monolog der letzten Monate strukturiert aufgeschrieben und alle offenen Fragen stimmig beantwortet. Ich danke dir sehr dafür!



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  4. #14
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    fertig! :)
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    Sehr gerne!
    Uuund, schon entschieden?



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  5. #15
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    Sorry, etwas off-topic, aber:
    Was ist am Dienstsystem mit Minusstunden so schlecht? Ich finde das super. Der Dienst wird voll bezahlt ohne 8 Stundensätze abzug, und da man eh jeden Tag 2 ÜS macht, ist das Konto ausgeglichen. Besser als zum Chef mit nem ÜS-Zettel zu rennen und betteln, dass man mal einen Tag Überstundenfrei kriegt.
    In den meisten Kliniken sind regelmässige Überstundenfrei-Tage sowieso nicht zu kriegen.



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