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Zitat von
FirebirdUSA
Radiologie ist definitiv mehr. wie das in 10 Jahren aussieht kann keiner sagen.
Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Aktuell sind Stellen als Angestellter Radiologe in der Praxis / im MVZ sicherlich finanziell recht attraktiv, solange man sich nicht gerade auf die begehrten Ballungsgebiete beschränkt. Beispiele, die ich persönlich kenne, rangierten zwischen 90 und 150 k. Radiologie in der Niederlassung ist aber ein wenig anders als viele andere niedergelassene Praxen (z.B. Allgemeinmediziner), wo man bei gemütlichen zwei freien Nachmittagen in der Woche auf immerhin 80 bis 100 k kommen kann.
Zukunftsprognosen sind im Moment schwer abzugeben, wie Firebird schon sagt, aber es ist schon auch so, dass die Radiologie so stark unter Druck steht, wie keine andere Fachdiszplin:
1. Begehrlichkeiten anderer Fachrichtungen. Beispielsweise will ich mal die Kardiologie nennen, die im Moment im Begriff sind, der Radiolohie nach dem Kardio-MRT auch die Kardio-CT abzunehmen. Ist politisch extrem komplex; der große Einfluss einer so mächtigen Fachrichtung wie der Kardiologie könnte sich evtl. auch über die bestehenden Bedenken (Kostensteigerungen im Gesundheitswesen durch Selbstüberweisung, Strahlenschutz) hinwegsetzen.
2. Trend zu überregionalen Praxisverbänden mit primär firmengewinnorientierter Ausrichtung ähnlich wie in den USA. Mittel- bis langfristig besteht da natürlich die Gefahr, dass die Gehälter angestellter Radiologen in firmengeführten Praxen (nicht teilhabergeführten Praxen) im Rahmen der nächsten Konsolidierungsphasen ordentlich gedrückt werden.
3. Deutliche Effizienzsteigerungen durch Deep-Learning / Machine-Learning - mit zwei möglichen Folgen: - - Viele Radiologen werden marktwirtschaftlich gesehen obsolet und somit arbeitslos.
- Radiologen nutzen die hierdurch gewonnenen Effizienzsteigerungen, um intensiver neue Aufgaben wahrzunehmen, ist natürlich nur wie Frage, welche diese sein sollen.
4. In Zusammenhang mit Punkt 3 könnte der bereits im Thread erwähnte Ausbildungsstellenschlüssel katastrophale Folgen haben: Es wird ein deutlicher Überschuss an Radiologen ausgebildet (deutlich mehr, als in Rente gehen) und gleichzeitig könnte die Anzahl benötigter Radiologen sinken. Somit ist Radiologie m.E. die einzige medizinische Fachrichtung, in der man den nicht sonst üblichen Luxus hat, sich keine Sorgen um einen künftigen Arbeitsplatz machen zu müssen.