teaser bild
Seite 2 von 6 ErsteErste 123456 LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 26
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    15.03.2005
    Beiträge
    2.485

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Das schlimmste sind Allgemeinmedizier, die nur Innere Reha gemacht habe. Das sind oft internsitsche Vollpfosten. Erkennen die TAA nicht, aber schreiben einen Duschsitz auf! Mach das nicht, lieber akut Innere, Augen zu und durch 2 Jahre, das reicht dann!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #7
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    21.08.2007
    Ort
    Göttingen
    Beiträge
    776
    Ich war nach 2 Jahren in akutinternistischem Haus für knapp 1 Jahr in internistischer Reha-Klinik und kann auch nur dringend davon abraten, dort beruflich anzufangen. Außer mir waren kaum Ärzte dort mit akut-internistischer Vor-Erfahrung. Die anderen waren lauter Leute, die in der Reha angefangen haben und da hängengeblieben sind (entweder 2 bis 3 Jahre für die WB zum Allgemeinmediziner oder noch länger).

    Es war furchtbar: Gerade die Anfänger waren am schlimmsten dran, und sie hatten es meiner Meinung nach nicht leichter als in der Akut-Klinik. Die hatten in jedem Dienst Angst vor Notfällen. Dabei passierten ja fast nie Notfälle. Und gerade deshalb lernten sie auch nie, damit umzugehen, und hatten selbst nach 2 Jahren noch Angst, daß sie vielleicht mal reanimieren müssen. Haben, wenn dann tatsächlich mal ein Notfall war, auch meistens ganz schön versagt.

    Abgesehen davon haben sie aber auch ansonsten medizinisch (meiner Meinung nach) nicht viel gelernt, auch wenn sie dauernd davon redeten, daß sie viel lernen würden. Ich würde zwar sagen, daß das 1 Jahr Reha mir auch was gebracht hat und ich da mehr gelernt habe als gedacht, aber das meiste davon habe ich nur gelernt, weil ich bereits akutinternistische Vorerfahrung hatte und darauf aufbauen und selbst machen konnte.

    Aus Angst vor der akutinternistischen Medizin und aus Glaube an bessere Weiterbildung (weil es ja "strukturierter zugeht") in die Reha zu gehen, bringt nix. In der Reha bist du Verwaltungstölpel mit 20 oder mehr Patienten, mit denen du ein meist weitgehend sinnloses (von der Versicherung gefordertes) Standardprogramm durchziehst. Hast wenn es hoch kommt einmal pro Woche eine Facharztvisite und machst selbst so gut wie keine Untersuchungen, weil das alles die CÄ/OÄ machen oder aber an irgendwelche MTAs delegiert ist. Abgesehen davon, daß meiner Erfahrung nach die Untersucherqualität in diesen Kliniken sehr zu wünschen nachläßt und man die Befunde somit eh zum großen Teil direkt in den Papierkorb stecken kann. Es gibt in der Reha kaum Supervision, du wirst von Anfang an viel mehr allein gelassen als im Akuthaus, weil ja meistens trotzdem keiner stirbt.

    Im Akuthaus lernst du viel eher mit Notfällen umgehen, weil sie TATSÄCHLICH passieren, und da hast du auch andere Leute um dich, die dir helfen können - ärztliche oder pflegerische Kollegen, z.B. von Intensivstation oder anderen Fachrichtungen oder von deiner eigenen Station. Wenn in der Rehaklinik ausnahmsweise MAL jemand nachts schlecht ist, stehst du allein mit ein oder zwei Schwestern da, die seit 20 Jahren nicht mehr richtig medizinisch arbeiten mußten und in Panik noch nicht mal eine Ampulle Lasix aufgebrochen bekommen. Dann nach 5 bis 20 Minuten kommt der Notarzt und du bist den Patienten los.

    Man kann sich meiner Meinung nach irgendwann entscheiden, Reha-Arzt werden zu wollen und da sein restliches Berufsleben verbringen zu wollen. Wegen der Weiterbildung in die Reha gehen sollte man aber nicht oder allenfalls nach bestehender Akut-Erfahrung als kurze Zwischenphase, um mal zu sehen, welche Art von Medizin es noch so gibt.

    Ich würde zu einem Beginn entweder in der akut Inneren oder in der Anästhesie raten. In jedem Fall sollte man als Allgemeinmediziner mindestens 2 Jahre Innere gemacht haben (meiner Meinung nach mehr). Und ich würde in der Krankenhaus-Anstellung NICHT sagen, daß man Allgemeinmediziner werden will, da man damit tendenziell leicht aufs Abstellgleis im Sinne von "ist nach 2 Jahren eh wieder weg" geschoben wird und unter Umständen noch weniger Ausbildung bekommt als die Kollegen. Die paar tausend Euro, die die Klinik für die Ausbildung von Allgemeinmedizinern bekommt, steckt sie gerne ein, aber die einzige Gegenleistung ist im allgemeinen, daß man für den Kurs zur psychosomatischen Grundversorgung freigestellt wird und evtl. auch noch die Anreise finanziert wird.

    Der Vorteil, als zukünftiger Allgemeinmediziner mit Anästhesie anzufangen und dann 2 Jahre Innere zu machen, besteht meiner Ansicht nach darin, daß man sich nach etwas Anästhesie und etwas Innerer ehe in der Lage sieht, nach 2-4 Jahren Weiterbildung nebenher als (guter) Notarzt zu arbeiten, was einem meiner Meinung nach für die spätere allgemeinmedizinische Tätigkeit auch etwas bringen dürfte, außerdem Geld bringt und den meisten Spaß macht.
    Geändert von Pflaume (03.12.2016 um 15:08 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #8
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    17.07.2005
    Ort
    Balkonien
    Beiträge
    821
    Nachdem die Idee mit Reha anzufangen nun schon verrissen wurde, würde ich auch von Anästhesie eher abraten.
    Ja, man lernt dort mit Notfällen umzugehen, Patienten zu beatmen und ZVKs im Schlaf zu legen.
    Aber zumindest in vielen Kliniken nicht umbedingt im ersten halben Jahr. Gut - Beutel-Maskenbeatmung, Larynxmaske und Tubus kann man dann. Ist aber in Zeiten von Videolaryngoskop (sofern vorhanden) aber auch nicht mehr *das* Qualitätskriterium für einen guten Notfallmediziner.
    Ansonsten beschäftigst du dich aber überwiegend mit Patienten für elektive Operationen ohne wesentliche Vorerkrankungen, die bekommen weder ZVK noch PAK oder eine differenzierte Katecholamintherapie (und um Noradrenalin Mililiterweise zu erhöhen bis der Blutdruck > 100mmHg ist braucht man kein halbes Jahr). Vielleicht noch ein wenig Regional- und Schmerztherapie.
    Aber wirklich Routine im Umgang mit Notfällen erlangt man häufig erst später. Auch wenn es natürlich Klinik gibt, wo man als Anfänger im ersten halben Jahr alleine zur Lebertransplantation in den Saal gestellt wird - aber will man dort wirklich arbeiten!?

    Also: Wenn Anästhesie dann entweder im PJ (sieht man u.U. tatsächlich deutlich mehr Notfälle als als junger Assistent) oder deutlich länger als nur ein halbes Jahr.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #9
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
    Mitglied seit
    24.01.2009
    Semester:
    Bauschamane
    Beiträge
    16.362
    Ich hab ein halbes Jahr Anästhesie gemacht. Weiss gar nicht mehr, ob das vor oder nach meiner Chirurgiezeit war. Jedenfalls nach einem Jahr Innere. War ok. Ich muss allerdings dazu sagen, dass in meinem Haus die AfAs für die Notaufnahme zuständig waren und von da aus das Intubations- und NEF-Praktikum gemacht haben. Ich fand das ok. Man lernt Basistechniken und ein paar Notfälle, aber vor allem eben das Sammelrusium der NFA.
    Mit Intensivmedizin hab ich nie was zu tun gehabt. Ist auch nicht meine Welt. Braucht man als Allgemeinmediziner aber auch nicht. Bisher hab ich es in meiner Notarzttätigkeit auch nicht vermisst.

    Ich finde es nicht ganz am Anfang besser als als Einstieg- einfach weil man das ein oder andere doch besser eindordnen kann. NEF-Praktikum halte ich für angehende Hausärzte übrigens für ziemlich sinnvoll.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    20.02.2009
    Beiträge
    243

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!

    Den Notarztschein möchte ich auf jeden Fall machen. Allerdings wollte ich vorher wenigstens sicher intubieren etc. können, deswegen der Gedanke mit Anästhesie anzufangen. Auch die Idee, dass man bei seinen ersten Diensten in der Inneren vielleicht etwas gelassener ist, wenn man etwas Anästhesieerfahrung hat. Aber so wie von euch beschrieben, macht das dann wohl keinen großen Unterschied.

    Mittlerweile überlege ich, dass eine neurologische und/oder orthopädische Reha vielleicht sinnvoller ist. Da lernt man dann im idealen Fall die Nachsorge der Patienten nach dem stationären Aufenthalt, so wie man sie ja dann auch in der Praxis hat.

    Dann wird es wohl die Bewerbung für Innere



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 2 von 6 ErsteErste 123456 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook