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Abgesehen davon gilt das Arbeitszeitgesetz. Überall in Deutschland. Und Europa. Egal ob Uni oder nicht. Auch für Anfänger.
Und ja, es gibt Kliniken mit elektronischer Zeiterfassung.
Wissen macht nichts.
Aber das wissen viele nicht.
Arbeitsrechtlich ist der durchschnittliche Arzt maximal uninformiert, und die (gut informierten) Arbeitgeber nutzen das teilweise sehr sehr böswillig aus.
Das fängt bei freundlichen, aber nachdrücklichen Gesprächen an, in denen man darüber informiert wird, dass es nicht erwünscht ist, dass Überstunden dokumentiert werden, schließlich sei die Stellenplanung so bemessen, dass es auf jeden Fall möglich sei, in der Regelarbeitszeit alle Routinetätigkeiten abzuarbeiten, für alles andere wäre der Dienst zuständig und überhaupt könne es doch nicht sein, dass die Klinik dafür bezahlen muss, dass man halt noch etwas langsamer ist, weil Anfänger und so. Als blutiger Anfänger glaubst du, dass der Chef damit grundsätzlich im Recht ist.
Dann gibts die Leute, die denken, als Anfänger wärs ja normal, dass man noch langsam arbeitet und nicht fertig wird, und wenn man sich dafür Überstunden aufschreibt, denkt der Chef, man engagiert sich nicht genug, oder man hat Sorge, dass die Überstundendokumentation sich als nachteilig für die Probezeit erweisen könnte.
Und dann gibts die schlicht bösartigen Arbeitgeber, die Dünnpfiff in die Arbeitsverträge reinschreiben, dass Überstunden nur dann vergütet werden, wenn sie im Vorhinein schriftlich durch den ärztlichen Direktor angeordnet worden sind.
Unwirksamer Schei**dreck, aber welcher Anfänger weiß das schon?
Elektronische Zeiterfassung ist kein Allheilmittel.
Der Arbeitgeber muss es auch wollen.
@Weißes Rössel:
Was für ein krankes System sie euch da zumuten.
Unterstreicht für mich mein Mantra: Niemals ein opt-out unterschreiben.
Das hat nie Vorteile für den Arbeitnehmer. Nie.
Ich glaube vieles ist leichter gesagt als getan. Ich nehme die Stimmung unter vielen Assistenten (in einem Ballungszentrum) eher so wahr, dass sich kaum einer gegen den Arbeitgeber auflehnt. Immerhin muss ja der Vertrag alle 3 Monate bis 1 Jahr verlängert werden. Wer nicht spurt wird ersetzt, in Großstädten gibt es schließlich einen großen Bewerberüberschuss. Viele Assis sind erstmal froh überhaupt etwas gefunden zu haben, da sind "Luxusprobleme" wie Überstunden oft zweitrangig.
Leider...
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Ich habe auch die Erfahrung, dass kaum einer sich auflehnt. Aber leider auch, da kaum einer Ahnung hat, wie die Arbeit vergütet wird - arbeitszeitmäßig und finanziell. Das Abrechnungssystem ist (bei uns) schlussendlich so kompliziert, dass auch die Verwaltung es kaum überblickt. Dass die Verwaltung oder der Dienstrat einem den Rücken stärkt und einen pragmatisch auf Rechte und Pflichte hinweisen - wie ich es aus der freien Wirtschaft durchaus schon mehrmals gehört habe, weil die Firmen arbeitsrechtliche Strafzahlungen fürchten - leider auch Fehlanzeige. Arbeitsrecht wird also weder durch die Assistenten noch durch den Arbeitgeber durchgesetzt.
Andererseits habe ich bisher auch NICHT erlebt, das Leute im systematischen Stil gegangen werden oder dass irgendein Chef sich vor lauter guten Bewerbern nicht retten kann. Egal wie toll die neuen Kollegen seien sollten, eine hohe Fluktuation (mit entsprechender anfänglicher Verwirrung zwecks Einarbeitung usw) kann (eigentlich) nicht im Interesse des Chefs sein (aber das scheinen viele Chefs nicht zu begreifen?!).
Es ist sicherlich an uns, bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Es scheint mir vergeblich zu hoffen, dass Kliniken und Chefs TATSÄCHLICH begreifen, dass es sich lohnt gute Bedingungen zu schaffen, um gute Bewerber zu kriegen und gute Mitarbeiter zu halten. Bedauerlicherweise! Das Opt-Out habe ich auch nicht unterschrieben. Der Verwaltungstyp hatte mich kurz schräg angeguckt und meinte, jaja, das unterschreiben aber doch alle? Ich meinte, wenn ich es nach Teilnahme am Dienstsystem für eine tolle Idee halte, kann ich ja immer noch unterschreiben. Habe im Weiteren nie wieder irgendeinen Kommentar dazu gehört. Nur Mut
Geändert von querfeldein (29.01.2017 um 08:38 Uhr) Grund: Rechtschreibung