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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    25.02.2017
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    Hallo erstmal und vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, diesen Thread durchzulesen und eventuell auch die ein oder andere Frage beantworten.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Forum hier der richtige Ort für meine Fragen ist, da ich jedoch kaum ein anderes, seriöses Forum für diese Angelegenheit gefunden habe, stelle ich das einfach mal hier rein. Falls es doch unpassend sein sollte, entschuldige ich mich dafür.

    Zunächst einmal zur Situation: Ich bin 18 Jahre alt und werde - aller Voraussicht nach - Ende Mai/ Anfang Juni mein Abitur vollenden. Ich bin zur Zeit auf einem Beruflichen Gymnasium mit Schwerpunkt Gesundheit, weshalb ich (zumindest bis zu einem gewissen Level) Vorkenntnisse in Richtung Gesundheit/ Medizin besitze.
    Anfang des Jahres habe ich mich bei einer Trägerstelle (Volunta) für ein Freiwilliges soziales Jahr im Rettungsdienst beworben, da ich mich sehr für den Bereich interessiere und ich Erfahrungen in diesem Bereich sammeln möchte, bevor ich eventuell eine Ausbildung angehe. Vor kurzem wurde ich, sowohl von der Volunta, als auch vom örtlichen Rettungsdienstleiter des DRK angenommen, sodass ich im Herbst das FSJ beginnen kann.

    Da die Voraussetzungen für ein Rettungsdienst-FSJ ja nicht überall gleich zu sein scheinen, hier mal kurz, wie es bei mir geplant/ angesetzt ist:

    Ich werde in den kommenden Osterferien meinen Führerschein Klasse B beginnen und dann im Laufe des Sommers den C1 nachziehen. Ab Juli bin ich für die Rettungsdienstschule angemeldet, in der ich vor dem FSJ zum Rettungssanitäter ausgebildet werden soll. Geplant ist laut Chef, der Einsatz im RTW, nicht KTW.
    Zu erwähnen wäre evtl. noch, dass ich im gesamten Kreisgebiet der erste FSJ´ler im RD sein werde, da es wohl vorher vom Kreis nicht gewollt/zugelassen war. Mein Chef hat also auch noch keine Erfahrungen in diesem Bereich.

    Nun habe ich im Vorfeld einige Fragen zum FSJ, bezogen auf den Rettungsdienst, die mich beschäftigen.
    Da ich persönlich in meinem Umfeld keinen kenne, dem ich Fragen zum FSJ und der Arbeit im RD stellen kann, hoffe ich, dass mir hier der Ein oder Andere diese beantworten kann.

    Meine größte Frage/ Sorge bezieht sich auf den Rettungswagen.
    So wie es aussieht, mache ich ja den C1 Führerschein und soll entsprechend ja auch als Fahrer für den RTW eingesetzt werden.
    Ich weiß, dass die Fahrt mit Sonder-/Wegerechten zu den unfallgefährdetsten gehört, da es ja leider viele Verkehrsteilnehmer gibt, die blind oder taub zu sein scheinen und es ja auch bereits zu einigen Unfällen kam, bei denen Rettungskräfte involviert waren.
    Meine Sorge ist, dass ich als angehender Fahranfänger in der Hinsicht ins kalte Wasser geschmissen werde und quasi gesagt bekomme: "Da mach mal".
    Hat hier jemand Erfahrungen dazu? Gibt es besondere Schulungen für die Fahrt mit Sonderrechten? Wie war es bei euch damals, als ihr das erste Mal mit Sonderrechten gefahren seid? Das situationsbedingte Fahren über Rot und der Stress, der mit Sicherheit aufkommt, wenn man in einer Hauptverkehrszeit durch starken Verkehr muss oder bei schlechtem Wetter in einer gewissen Zeit den Einsatzort erreichen muss, sorgt bei mir schon für ein mulmiges Gefühl, wenn ich darüber nachdenke, dass ich ja selbst auch beim normalen PKW keine allzu großen Erfahrungen haben werde.
    Vielleicht mache ich mir auch diesbezüglich zu viele Sorgen, es wäre schön wenn sich jemand dazu äußern würde.


    Die nächste Frage, die sich mir stellt, bezieht sich auf meine künftigen Aufgaben und den Arbeitsalltag.
    Ich habe sehr oft auf diversen Foren gelesen, dass man als FSJler gerade im RD nur ausgenutzt wird und es auf keinen Fall empfehlenswert sei. Gibt es hier FSJ-Erfahrene, die berichten können, wie es bei ihnen war? Wird man wirklich so stark "ausgenutzt" oder sind das alle starke Übertreibungen? (Vorab: Dass man nur ein Taschengeld von 400 Euro bekommt, ist mir bewusst, ich meine hier ausgenutzt auch nicht im Sinne des Geldes (Ich mache das Jahr ja freiwillig), sondern mehr im Sinne von Arbeitszeit etc.)

    Was wird alles zu meinen Aufgaben gehören?
    Da man im Internet leider nicht allzu viel zum Wachalltag finde, würde mich vorab mal interessieren, was so meine typischen Aufgaben sein werden, sowohl auf der Wache, als auch im Einsatz. Was darf ich als Rettungssanitäter tun, was nicht? Was gehört zu meinen Pflichten?

    Als vorerst Letztes wollte ich die erfahrenen RD´ler hier noch einmal fragen, ob ihr mir bestimmte Tipps/Tricks für die Zeit mitgeben könnt. Was würdet ihr euch von einem FSJ´ler wünschen? Gibt es bestimmte Verhaltensweisen oder sonstiges was ich unbedingt "mitbringen" oder auch vermeiden sollte?
    Sollte ich - gerade in der Anfangszeit - eher viel nachfragen und Interesse zeigen oder ist das bei RD´lern nicht so erwünscht, weil es vielleicht "nerven" könnte?

    Für jegliche Antworten, Beiträge und Tipps bin ich dankbar. Noch einmal vielen, vielen Dank, sollte jemand bis hier gelesen haben!



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  2. #2
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    18.09.2013
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    Mainz
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    Zu der Sache mit dem Fahren: das war bei uns learning by doing. Gab zwar "offiziell" ein Fahrtraining, das war bei uns aber nicht wirklich nützlich und fand bei mir z.B erst statt, nachdem ich schon 2 Monate gefahren bin. Das unterscheidet sich aber sehr, beim DRK in Mainz gibt es z.B. ein verpflichtendes Fahrtraining für jeden Mitarbeiter, wo es am Ende eine kleine Fahrprüfung gibt, die man bestehen muss damit man fahren darf. Ist also von Stadt zu Stadt und von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich. Mach dir da aber nicht zu viele Gedanken. Du wächst da mit der Zeit rein.

    Tipps...absolutes Basic: sich bei jedem ordentlich vorstellen. Mag sein dass es selbstverständlich ist, gibt aber genug Leute die das nicht machen möchten / sich nicht trauen / was auch immer.
    Interesse zeigen ist nie verkehrt. Es wird halt den ein oder anderen geben, der dir gerne etwas erklärt und mit dem du gut klar kommst und es wird andere geben, die vielleicht nicht so gerne erklären. Aber Eigeninitiative zu zeigen, indem man sich einbringt und Interesse zeigt, ist meiner Meinung nach Voraussetzung dafür dass du ins Wachenleben integriert wirst.



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  3. #3
    straight outta hell
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    Kruppstahl und Beton
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    über den Berg.
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    Das Fahren mit Sonderrechten war hier tatsächlich so eine "Kopfüber in die Hölle" Sache.
    Ins Auto rein und los. Ich hatte keine Ahnung, was ich da mache, damals auf dem KTW. Und mein Beifahrer auch erst wenigen Wochen als Zivi dabei. Sind dann einfach mal losgefahren und haben gehofft, dass wir es irgendwie zum Ziel schaffen.
    Auf der Rettungs hat man dann meistens einen erfahreneren Beifahrer, der kann einen da vielleicht ein bisschen besser durchlotsen. Mittlerweile gibts bei uns auch Fahrtrainigs aber da gehts eher so um Rückwärts einparken etc. und nicht ums Fahren mit Sonderrechten. Das muss man sich tatsächlich irgendwie selbst beibringen.

    Gibt es hier FSJ-Erfahrene, die berichten können, wie es bei ihnen war? Wird man wirklich so stark "ausgenutzt" oder sind das alle starke Übertreibungen? (Vorab: Dass man nur ein Taschengeld von 400 Euro bekommt, ist mir bewusst, ich meine hier ausgenutzt auch nicht im Sinne des Geldes (Ich mache das Jahr ja freiwillig), sondern mehr im Sinne von Arbeitszeit etc.)
    in meinem Augen wird man schon allein dadurch ausgenutzt, dass man als FSJler für ein lächerliches Taschengeld diesselbe Arbeit machen muss für die andere Rettungssanitäter ein volles Gehalt kriegen. Inklusive Schichtdienst mit Nächten, Feiertagen und Wochenenden, für die sie niemals auch nur einen Cent Zuschläge sehen. Ansonsten wird das von deinem Chef abhängen, der die Dienstplanung macht. Ich kenne Wachen, da kannst du als FSJler sämtliche "Arschlochdienste" übernehmen, immer schön an den Feiertagen antanzen etc. Auf meiner Wache hingegen arbeitet man als FSJler größtenteils unter der Woche und tagsüber.


    Was wird alles zu meinen Aufgaben gehören?
    Da man im Internet leider nicht allzu viel zum Wachalltag finde, würde mich vorab mal interessieren, was so meine typischen Aufgaben sein werden, sowohl auf der Wache, als auch im Einsatz. Was darf ich als Rettungssanitäter tun, was nicht? Was gehört zu meinen Pflichten?
    das kommt halt ganz auf die Wache an. Wie groß ist die Wache? Wie viele Leute arbeiten da? Wie hoch ist die Einsatzfrequenz? Welche Aufgaben da genau auf einen Warten, hängt ganz individuell von der jeweiligen Wache ab. Hier haben FSJler diesselben Aufgaben wie jeder andere auch: Auto sauber halten, Papierkram machen, dazu beitragen, dass die Wache ordentlich ist usw.
    Im Einsatz kommt es auch wieder auf die Wache an: hier hat jeder Rettungssanitäter, der RTW fährt, voll mitzuarbeiten. Er ist nicht nur Fahrer sondern vollständig gefordert im Einsatz. Wir haben auch keine frischen RS auf der Rettung sondern nur erfahrene RS. Es gibt auch andere Wachen, auf denen FSJler direkt auf die Rettung kommen (wie wohl auf deiner Wache), da ist es meistens so, dass sie vor allem Fahrer sind und im Einsatz Dinge anreichen.

    Allgemein gilt: freundlich sein, sich überalle vorstellen, Fragen stellen wenn man unsicher ist und nicht einfach auf gut Glück mal machen, aufmerksam sein und eben schauen, wie die Gegebenheiten auf der Wache so sind. Jede Wache ist anders, das lernt man halt mit der Zeit.



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  4. #4
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    Hey, ich fange auch im September als FSJlerin an, werde aber erstmal nur KTW fahren (was ich garnicht so schlecht finde Auf deinen Fragen kann ich dir jetzt nichts hilfreiches antworten, bis auf ein fünftägiges Praktikum geh ich auch ohne Vorerfahrung in das FSJ, aber was ich dir allgemein empfehlen würde, ist, dass du sobald du den Führerschein hast ganz viel Fahrerfahrung sammelst. Nach dem Abi hat man ja Zeit Die ersten 2-3 Monate war ich auf der Straße einfach unsicher, da bin ich jetzt ganz froh, dass wenn ich anfange ich schon fast 1 1/2 Jahre Fahrerfahrung habe. Kannst ja mal mit Freunden wegfahren oder sowas
    Kriegst du den C1 von deinem Träger finanziert?



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  5. #5
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    Vielleicht guckst du dir das Ganze auch noch einmal in einem 5tägigen Praktikum an? Das kann ja theoretisch ganz woanders sein. Dann stürzst du nicht direkt ins eiskalte Wasser.
    Was noch empfehlenswert ist: Sei körperlich fit. Fang ggf. mit Krafttraining an; das ist auch gut für deinen Rücken und ich fand wenig unerfreulicher als 45kg schwere FSJlerinnen, die fachlich nicht viel beitragen konnten (das bringt dann halt die Ausbildung, Erfahrung und Eigenstudium mit sich), und noch nicht einmal den normalschweren Patienten mit tragen konnten.
    Fahrerfahrung und Ortskenntnis aneignen ist auch nicht schlecht.

    Bzgl. der Sondersignalfahrten: Du ballerst ja nicht mit 150km/h durch die Stadt. Wenn du auf dem Weg zum Einsatz einen Unfall baust, ist damit auch keinem geholfen, daher fahr lieber einen Hauch langsamer, aber dafür sicher. In der Stadt dient das Sondersignal vor allen Dingen dazu, nicht an roten Ampeln warten zu müssen; dadurch lässt sich die meiste Zeit sparen.
    Wir hatten es übrigens immer so gemacht, dass die unerfahrenen Kollegen auf der Hinfahrt beigefahren und bei "echten" RTW-Patienten zurückgefahren sind.

    Ggf. kann es auch passieren, dass der Chef mit vielen Schichten auf dem RTW lockt, die FSJler de facto aber überwiegend KTW fahren.

    Noch ein Gedanke zu Feiertagsdiensten: Trotz des winzigen Taschengeldes muss man halt sagen, dass FSJler oft nur ein Jahr ihres Lebens auf einer Rettungswache eingeteilt sind. Da würde ich eher den FSJler auf den Heiligabenddienstplan setzen als den fest Angestellten, der das noch 40 Jahre macht und 3 kleine Kinder zu Hause hat, die gern Weihnachten mit dem Papa oder der Mama feiern möchten.



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