teaser bild
Seite 4 von 4 ErsteErste 1234
Ergebnis 16 bis 18 von 18
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.643

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Ich versteh auch nicht, warum wenige Bewerber ein Nachteil sein sollen. Ist doch umso besser für ausländische Bewerber, gerade wenn man was anderes als GP oder Psych machen will



  2. #17
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    27.03.2014
    Beiträge
    43
    Ein Moment mal: viele von euch sind etwas verwirrt was den weiterbildungs Standard in der lieben UK angeht.

    1) Der Facharzt dauert um einiges länger als in Deutschland.
    Studium
    FY1/FY2 (nicht Weiterbildungs spezifisch!)
    CT1/CT2 (basisausbildung)
    ST3/4/5/6/7/(8)
    Zb T&O geht bis in ST8 also 9-10 Jahre nach dem Studium bis man den Facharzt (CCT) bekommt. Wie vergleicht das mit einem deutschen Arzt/Orthopäden mit 9-10 Jahren Erfahrung?

    2) Das bewerbungssystem ist ein schlechter Witz:
    -In FY1/2 listet man seine preferences (Regionen!) Nordirland/Schottland/ east England etc. Und man wird an verschwiedenen Rotationen unterteilt. Man hat hier nicht viel Einfluss und man endet oft in der Ecke der UK. Das Problem ist im Grunde wie das mit dem Leben funktionieren soll. HAUS/Wohnung kann man nicht kaufen. Kann der Partner und die Kinder ständig mit umziehen? Natürlich nicht. Viele fahren 1-3h zur Arbeit damit das mit der Familie funktioniert. Hat man ein Problem mit dem Chef/kh/Weiterbildung? Pech- man kann sich nicht einfach woanders bewerben. Man wartet seine Zeit ab.
    -das gleiche gilt für CT und dann noch mal in ST Training. Jetzt hat man 6 Monate Rotationen in den Regionen und den Kh. D.h für die nächsten 8 Jahre zieht man fast jede 6 Monate woanders außer man hat Glück (London). Aber in London reicht das Geld einfach nicht zum Leben.

    3) Es gibt eine weiterbildungs Struktur ja - aber: mini cex und CBD bringen nichts wenn keiner daran Interesse hat. Für die Royal College Klausuren muss man natürlich selber lernen und zahlen und das Krankenhaus bietet nur wenige Kurse an. Die Weiterbildung ist im Grunde Self-taught. Das Problem hier ist der Service. So wie schon gesagt - junior doctor contract/ staffing issues / work life balance etc. Das System ist jetzt so schlecht geworden das keiner mehr Zeit für teaching hat.

    "The service takes preference"

    4) Die Weiterbildung dauert immer länger. 50% bewerben sich nicht nach FY2 weil man hier so demoralisiert wurde. D.h nicht das es einfacher ist die Stelle zu bekommen. Viele machen ein CT3 weil die Bewerbung nicht stark genug ist. Forschung/ audits etc. Etc. Das hat sich mittlerweise jetzt ins Studium ausgedehnt : iBsc, ein Jahr dazu studieren um mehr zu punkten. Auch wenn man jetzt den Facharzt hat wird man nicht automatisch ein consultant. Das kann noch einige Jahre dauern bis man die Stelle bekommt. Mein ST4 geht zB jetzt für 2 Jahre in die Forschung.


    Wenn es so schlecht ist wieso sind dann so viele deutsche Ärzte hier hingezogen? Im Jahre 2000 war es noch ganz anders hier. Die Weiterbildung war gut; der Service war spitze. Es gab keine staffing issues so wie jetzt. Der neue Vertrag (7 Day NHS) und austerity hat das System etwas zerstört. MMC hat das Training verschlimmert. Ein FY1 verdient jetzt 30% weniger verglichen zu 2008. Vielleicht ist es als consultant angenhemer? Bestimmt. Damals waren es aber viele deutsche Fachärzte die hier hingezogen sind.




    P.s um ins deutsche System zu wechseln braucht man nur das FY1 (google EU Richtlinien recognition of basic medical Education)



  3. #18
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    27.08.2016
    Beiträge
    10
    Hallo Knugs,

    das heißt also, abgesehen von den harten Facharztprüfungen in England, dass das (fehlende) Teaching in der Praxis, sich nicht so sehr von dem deutschen System unterscheidet?!
    Aufgrund der schwierigeren Facharztprüfungen und dem damit verbundenen vermehrten Lernaufwand, den man in England leisten muss, sind uns die Engländer in der Theorie sicherlich schon überlegen. Ich komme aus der Anästhesie und hier merkt man, so ist jedenfalls mein Eindruck, einen deutlichen Wissensunterschied, wenn man sich mit DESA und EDIC austauscht oder sich "nur" mit Herrn/ Frau deutschen Facharzt unterhält. Wobei ich letzterem aber sicherlich nicht die praktische Kompetenz absprechen will. Es kommt einem nur der Gedanke, gerade wenn man die von mir in diesem Thread verlinkten Artikel gelesen hat, dass wenn die englischen Kollegen auch noch das gezeigt bekommen was sie theoretisch wissen müssen, die ja alle im Vergleich zu uns ja absolute Cracks in ihrem Gebiet sein müssen.

    Würdest Du aber nach Deiner Erfahrung sagen, dass es letztendlich am Ende der Ausbildung aber am Krankenbett keinen Unterschied zwischen in Deutschland oder England ausgebildeten Facharzt gibt?



Seite 4 von 4 ErsteErste 1234

MEDI-LEARN bei Facebook