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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo!
    eine Frage zu folgender Situation heute im OP:
    Patient sollte für eiene TUR-P eine Spinalanästhesie erhalten. Die Anästhesistin hatte den Punktionsort aufgesucht und gestochen, jedoch noch kein LA verabreicht. Patient wird zwischenzeitlich bradykard (~40), erhält Atropin, Pupillen erweitern sich (Ich stütze als Pfleger den Patienten). Herzfrequenz weiter sinkend. Pat erhält erneut Atropin i.v. Pat verdreht die Augen. Asystolie. Pat nach kurzer Herzdruckmassage (~30sek) wieder bei Bewusstsein.
    Leider kam ich dann im laufe des Tages nicht mehr dazu mit der Anästhesistin zu sprechen. Der Anästhesiepfleger, der dabei war, meinte, dass die Bradykardie durch die spinale Reizung mit der Punktionskanüle erklärbar ist. Könnt ihr mir den Mechanismus erklären?
    und eine letzte Frage: Wie schnell wirkt Atropin? Nach meiner Beobachtung korrelierte zumindest die erste Atropingabe mit einer weiteren HF Abnahme. Laut wiki ist eine solche paradoxe Wirkung ja für kleine Dosen beschrieben.. Auch eine Erklärungsansatz?
    Gruß



  2. #2
    Oberpropofolist
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    Das war höchstwahrscheinlich eine vasovagale Reaktion mit Vasodilatation und ggf. Bradycardie. Hab ich schon häufig bei PDK-Anlagen gehabt. Behandelbar mit Noradrenalin /Atropin und Volumen. Auch die Autotransfusion (Patient hinlegen und Beine hoch) hilft sehr gut ;)
    I use multi-million dollar satellites to find tupperware in the woods - what´s your hobby ?



  3. #3
    Dunkelkammerforscher
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    das war mal...
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    Obwohl eine Asystolie für eine vasovagale Reaktion schon sehr ausgeprägt ist... bei Carotismanipulation hab ich das jetzt auch schon gesehen, bei spinaler Punktion noch nie (gibt mir zu denken bei den LPs/Myelos die wir so regelmäßig machen).



  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Rettungshase
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    War der Patient sehr aufgeregt? Falls ja: Gab es vorher Dormicum?
    Welche ASA-Klassifikation?
    Wieviel Atropin habt ihr verabreicht?

    In der Literatur ist eine Anschlagszeit von knapp 1min für Atropin beschrieben.



  5. #5
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von PeterPan89 Beitrag anzeigen
    Patient sollte für eiene TUR-P eine Spinalanästhesie erhalten. Die Anästhesistin hatte den Punktionsort aufgesucht und gestochen, jedoch noch kein LA verabreicht.
    Der Klassiker! Zwar meistens bei PDK-Anlagen, aber warum nicht bei einer SPA?

    Patient wird zwischenzeitlich bradykard (~40), erhält Atropin, Pupillen erweitern sich (Ich stütze als Pfleger den Patienten). Herzfrequenz weiter sinkend. Pat erhält erneut Atropin i.v. Pat verdreht die Augen. Asystolie. Pat nach kurzer Herzdruckmassage (~30sek) wieder bei Bewusstsein.
    Auch klassisch! Wobei es meist ohne CPR wieder wird. Aber es ist schon krass, wenn man auf einmal in weiter Pupillen guckt, ne?

    Leider kam ich dann im laufe des Tages nicht mehr dazu mit der Anästhesistin zu sprechen. Der Anästhesiepfleger, der dabei war, meinte, dass die Bradykardie durch die spinale Reizung mit der Punktionskanüle erklärbar ist. Könnt ihr mir den Mechanismus erklären?
    Vasovagale Reaktion, bzw. spinale / epidurale Reizung.

    und eine letzte Frage: Wie schnell wirkt Atropin? Nach meiner Beobachtung korrelierte zumindest die erste Atropingabe mit einer weiteren HF Abnahme. Laut wiki ist eine solche paradoxe Wirkung ja für kleine Dosen beschrieben.. Auch eine Erklärungsansatz?
    Gruß
    Naja, die erste Gabe haste ja bei sinkender Frequenz und damit einhergehend wenig bis gar kein Auswurf gegeben. Wie soll das Zeug denn am Zielorgan ankommen?
    Diese angebliche paradoxe Wirkung, die ja schon in Lehrbüchern erwähnt wird, habe ICH noch NIE erlebt. Und sämtliche Kardiologen, die ich bislang gefragt habe, konnten das nicht erklären und haben es auch nie erlebt...
    I'm a very stable genius!



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