Für die Anatomie braucht man einfach sehr viel Durchhaltevermögen. Man darf nie hin- und herüberlegen, ob man das jetzt noch schafft, wie viel das ist, usw., sondern muss die Zeit einfach zum Lernen nutzen. Vorher Lernplan machen damit man für jedes Teilgebiet einen vernünftigen Anteil der Lernzeit einplant, und dann einfach Gas geben, und endlos wiederholen.

Kommt natürlich auch stark drauf an, ob mündlich oder schriftlich geprüft wird. Wenn mündlich geprüft wird: "Einleitungen" üben. D.h. für jedes Organ z.B. einen kurzen Überblick über Funktion, Embryologie, makroskopischen Aufbau, Gefäßversorgung, Innervation usw. üben. Aber nicht im Sinne von Auswendiglernen, sondern einfach immer wieder neu aufsagen. So wirkt man dann überzeugend, und kann den Rest der Prüfung innerlich besser strukturieren. Wenn schriftlich geprüft wird: Altklausuren organisieren.

Es ist einfach sehr wichtig, genug Zeit zu investieren. Bei uns wurde Anatomie mündlich geprüft, und ich hab z.B. für das Bewegungsapparat-Testat 27 Tage lang großteils gelernt und 3 Tage lang großteils wiederholt. In Summe also sicher 120-180 Stunden Lernzeit investiert. Manche meiner Kommilitonen haben weniger gelernt, manche sogar deutlich weniger, aber die waren halt flotter beim Lernen. Man muss auch lernen, seine eigenen Fähigkeiten einzuschätzen, und dann die notwendige Lernzeit entsprechend anpassen. Das hängt bei jedem Studenten auch vom konkreten Fach ab. Ich z.B. konnte in Physio (oder auch in Psycho) in wenig Lernzeit sehr viel rausholen, aber in Anatomie musste ich sehr viel Zeit investieren und meine Leistungen waren trotzdem nie berühmt.

Dass du bereits einmal erfolgreich studiert hast, sagt IMHO überhaupt nichts aus. In vielen Studienrichtungen muss man einfach verdammt wenig tun. Die Vorklinik ist tatsächlich hart (ich fand Anatomie auch immer am schlimmsten, v.a. den Bewegungsapparat), aber nach dem Physikum wird es viel, viel besser.