teaser bild
Seite 1 von 8 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 40
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    19.04.2017
    Beiträge
    6
    Hallo!

    Ist hier irgendjemand der nicht Arzt geworden ist/werden wird, weil er Menschen helfen will?

    Ich spiele schon seit ich klein bin mit dem Gedanken Medizin zu studieren und habe dementsprechend letztes Jahr mein Abi auch mit 1,0 gemacht.
    Ich möchte aber NICHT Arzt werden weil ich Menschen helfen will.
    Meine Beweggründe wären
    1. Unglaublich großes fachliches Interesse (Warum altert man? Wie funktioniert das Hormonsystem? Wie entsteht Krebs? Wie wird ein Bypass gelegt? Wie sieht ein Abszess auf dem CT aus? Etc etc)
    2. Sicherer Job
    3. Aufstiegschancen/ Weiterbildung/ neue Erkenntnisse (im Gegensatz zu zb einem Mathelehrer bleibt ein Arzt fachlich nicht 20 Jahre auf dem selben Stand sondern lernt immer neues dazu, wie man einen Winkel berechnet wird jedoch nicht neu erfunden werden bspw)
    4. Gutes Einkommen

    Ich bin jedoch kein emotionales Empathiebündel, das unbedingt anderen Menschen helfen will. Ich bin nicht zutiefst betroffen, wenn ich menschliches Leid sehe, es bereitet mir keine schlaflosen Nächte wenn auf Station zb auch mal ein Kind stirbt (habe ich im Pflegepraktikum festgestellt). Ich kann allerdings sehr gut mit Menschen umgehen, ihnen zuhören, sowie ihre Ängste usw nachvollziehen- sie berühren mich nur nicht.
    Ich habe auf der Onkologie zb oft von den alten Leuten gesagt bekommen was für eine nette junge Dame ich wäre & dass ich doch Schwester werden solle. Ich bin also nach Außen absolut kein antisocial brick.

    Ich mache mir nun allerdings Gedanken, ob man denn als Arzt auf Dauer gut UND glücklich sein kann, wenn man nicht dieses Helfersyndrom hat...? Wie schätzt ihr das ein?

    Als ich zb mal bei einer OP zusehen durfte, kam währenddessen heraus, dass ein Tumor tiefgehender war als gedacht und somit die Heilungschancen der Person eigentlich weg waren. Nach der OP dachte ich nicht "Oh nein die arme Frau etc" sondern "Wow, dieser riesige Tumor, wie er verwachsen war, unglaublich spannend!"

    Meint ihr so kann man Erfüllung als Arzt finden?



  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    19.04.2017
    Beiträge
    6
    Mann kann es am besten so sagen:
    Das Fach interessiert mich, die Person nicht.



  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Migole
    Registriert seit
    26.06.2015
    Ort
    Ruhrpott
    Semester:
    11
    Beiträge
    1.096
    Ich bin zwar noch kein Arzt, aber du bist definitiv nicht der einzige, der kein Helfersyndrom hat
    Ich finde es sehr schade, dass die Medien immer das Bild vorschieben, dass man als Arzt unbedingt dem Schwarzwalddoktor entsprechen muss und der ein oder andere den Studienplatz nicht verdient hat. Meiner Meinung nach ist fachliches Interesse die absolut beste Motivation um Medizin zu studieren. Was bringt mir ein Seelsorger, der unfähig ist mich anständig zu therapieren? Es gibt sooo viele verschiedene Möglichkeiten nach dem Studium. Vom Pädiater bis zum Labormediziner. Wenn du einen Studienplatz bekommen kannst und dich für die Materie interessierst, dann mach doch um Gottes Willen was du möchtest. Du bist niemandem etwas schuldig, nur dir selber.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    13.11.2015
    Beiträge
    172
    Klar geht das. So n akutes Helfersyndrom kann auch eher "schädlich" als wirklich nützlich sein, Voraussetzungen ist es in keinem Fall. Fachliches Interesse ist denk ich das wichtigste, denn - wie Migole gesagt hat- man kann danach so vieles machen. Und selbst als Arzt musst du kein bedingsloses Mitleid für jeden empfinden, geht nicht, will keiner und ist auch besser so. Wichtig als Arzt(also als einer mit Patientenkontankt) ist denk ich, dass man schon gern mit Menschen umgeht, aber das scheint bei dir ja gegeben zu sein.
    Lange Rede kurzer Sinn: Studier einfach und schau was da so auf dich zukommt



  5. #5
    OP-Sperrer Avatar von Echinococcus
    Registriert seit
    16.09.2010
    Ort
    Griffinwood
    Semester:
    Ich bin dann mal die Chirurgen ärgern...
    Beiträge
    866
    Ich mag Menschen generell nicht sonderlich und bin trotzdem Arzt geworden. Fachliches Interesse ist viel, viel wichtiger als ein zu schweres emotionales Bündel. Das raubt einem sonst zuhause nur unnötig den Schlaf. Nur weil man kein Helfersyndrom hat heißt das ja nicht, dass man den Patienten gegenüber nicht trotzdem aufgeschlossen und freundlich gegenübertreten kann.
    Als ich noch normal auf Station unterwegs war hab ich viel positives Feedback von Patienten bekommen obwohl ich kein Problem hatte, beim Verlassen der Klinik sofort den Ballast abzuwerfen. Das kannst du sicher auch.
    Monkey see and monkey do...evolution was never true. All the lies they feed to you, monkey me and monkey YOU!



Seite 1 von 8 12345 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook