Stell dir mal die Frage: was würde dir mehr fehlen, wenn du es nie wieder machen könntest? So hab ich mich damals zwischen Neurochirurgie und Unfall/Ortho entschieden. Außerdem fand ich, dass Unfall/Ortho abwechslungsreicher ist und man den Leuten mehr helfen kann. An den ganzen Hirntumoren stirbt man ja doch irgendwann

Was man auch mit beachten sollte, ist das Patientenklientel. Wobei in diesem Fall beide Fächer ein großes Altersspektrum vom Säugling bis zum Greis haben. In Unfall/Ortho wirst du aber z.B. weniger mit Krebspatienten zu tun haben, es sei denn du spezialisierst dich auf Tumorchirurgie. Generell bietet das Fach Unfall/Ortho sehr viele Spezialisierungsnöglichkeiten. Neben den Weiterbildungen spezielle Unfallchirurgie, spezielle Orthopädie, Kinderorthopädie und Intensivmedizin ist es mittlerweile üblich, dass es auch Spezialisten für Schulter, Wirbelsäule und Füße gibt. An den Unis nochmal mehr als an kleineren Kliniken. Das kann man mögen oder auch nicht. Ich finde es schade, dass ich nie alles können werde.

Habilitieren musst du übrigens nicht unbedingt. Es sei denn, du willst an der Uniklinik bleiben. Ich kenne mehrere Ärzte, die ihre Ausbildung an der Uniklinik gemacht haben und dann später als Oberarzt an ein anderes Haus gegangen sind. Die hatten nie viel mit Forschung am Hut. Du brauchst halt ein Umfeld, dass dich fördert. Aber frag mich nicht, wie man sowas findet. Ich suche heute noch...