Dienstübernahme bei krankheitsausfall

[abi07]

Echt wahnsinnig, was alles für rechtswidrige Dinge in den Kliniken laufen. Und nachdem man keinen gesammelten Widerstand hinbekommen, wird das alles ewig so weiterlaufen.
Bei uns wird gerade reihenweise gekündigt, obwohl viele Dinge noch vergleichsweise gut sind. Klar, dass es so läuft, aber eigentlich ist es sehr schade. Die Klinik hätte Potential. Wenn alle, die sich an den Strukturen stören, gehen, wird sich nichts ändern...

[SineNomine]

Bei uns hat sich bisher immer eine freiwillige Lösung gefunden. Über Weihnachten/Neujahr und als noch einige Grippefälle dazukamen haben wir die Stationen so aufgeteilt, dass jeder die doppelte Menge Patienten hatte, für einige Tage war das machbar.

Also in großen Wirtschaftsunternehmen wird daraus dann der Schluss gezogen, dass vorher zu viel Personal vorhanden war und man ja hier wohl prima Kosten sparen könnte. Ich versteh das und würde wohl genauso handeln wie ihr, aber die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass man sich auf die Art nen Boomerang ins Nest setzt. Ist ne schwierige Kiste.

[anignu]

Der Chef hat aber auch ganz klar gesagt, dass wenn wir überfordert sind, er die Betten sperrt und wir halt niemanden mehr aufnehmen können. Einfach nur das Wissen, dass der Chef dazu bereit wäre, hat dann schon gereicht um sich durchzubeissen.

Unser Chef regt sich auch immer wieder auf, wenn wir nicht genug OP-Kapazität haben oder wenn wir zu viele Dienste machen müssen, dass keiner mehr "normal" da ist. Er sagt dann auch immer "dann bestell ich alle Elektiven ab". Tatsache ist aber, dass es meist so läuft, dass Mitte der Woche schon klar ist, dass das OP-Programm der Woche nicht mehr zu schaffen ist und die Woche drauf sowas von voll ist, dass kein Notfall mehr dazukommen darf. Und es kommt immer ein Notfall. Und sei es ein Privatpatient der unbedingt und schnell drankommen will/muss.
Insofern: unser Chef sagt auch immer was er alles sperrt, aber alle wissen dass er es nicht tut.

[ProximaCentauri]

Also in großen Wirtschaftsunternehmen wird daraus dann der Schluss gezogen, dass vorher zu viel Personal vorhanden war und man ja hier wohl prima Kosten sparen könnte. Ich versteh das und würde wohl genauso handeln wie ihr, aber die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass man sich auf die Art nen Boomerang ins Nest setzt. Ist ne schwierige Kiste.

Na es war von allen Seiten aus klar, dass es so nicht laufen kann. War eine Extremsituation, wir hatten alle Betten voll und alle Kliniken in vernünftiger Fahrdistanz ebenso, dazu Feiertage, etc. Mein Chef hat genau deswegen mehr Stellen bewilligt bekommen, weil er damit begründen konnte dass er sie eben braucht. Und es war völlig klar, dass er tatsächlich die Betten gesperrt hätte, wenn wir ihm gesagt hätten dass es nicht mehr geht. Er hat in solchen Fällen auch schon erlaubt, dass wir Bagatellfälle auf dem Notfall abweisen, was wir sonst eigentlich nicht dürfen. Halt ein super Chef.

[dmtec]

Wie geht ihr damit um , wenn die Dienstbelastung durch Ausfälle unmenschlich wird?
In meiner alten Klinik wurden 2 Frauen Schwanger, ein anderer Kollege im Urlaub. Chef kümmert sich um nichts, der Dienstplan wurde einfach so gemacht. 9x 24h Dienst im Monat war das Ergebnis.
Wenn man sich beschwert, kann man gleich die Kündigung einreichen..