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  1. #1
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    Ich bin gerade etwas verwirrt, was oben genannte Frage angeht. Die meisten Arterien sind ja mit alpha1 Rezeptoren ausgestattet, welche bei einem Sympathikusreiz kontrahieren. Dann gibt es aber welche, die mit beta2 Rezeptoren ausgestattet sind, welche bei einem Sympathikusreiz dilatieren.
    Kann mir jemand erklären, wo im Körper welche Rezeptoren verteilt sind und welchen Sinn eine Kontraktion/Dilatation in den betroffenen Bereichen bei fight-or-Reaktionen hat?

    Soweit ich das bisher verstanden habe, wird z.B. im Gastrointestinaltrakt durch alpha1 die Durchblutung dort verringert, in der Skelettmuskulatur durch beta2 die Gefäße dilatiert, wodurch der Muskel besser durchblutet ist. Aber andererseits ist es doch auch so, dass bei einer fight-or-flight Reaktion das Blut aus der Peripherie ins Zentrum geholt wird, um eben das wichtigste zu schützen? Das wären dann aber zwei gegensätzliche Effekte. Wäre nett, wenn mir jemand da ein bisschen weiterhelfen könnte.

    Danke!!



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Hey

    Das mit der unterschiedlichen Rezeptorenverteilung ist vollkommen richtig, ebenso der Sinn hinter der Fight or Flight-Situation.
    Nehmen wir jetzt mal das altbekannte Beispiel mit dem Säbelzahntiger. Der ist hungrig und du als Steinzeitmensch bist da und stehst damit auf der Speisekarte.

    So. Bei dir wird jetzt der Sympathikus aktiviert. Der führt, wie du bereits gesagt hast, je nach Rezeptor, bzw. Rezeptorverteilung zu unterschiedlichen Reaktionen. Was ist wichtig? Das sind in erster Linie die wirklich akut lebenswichtigen Organe (also Herz, Gehirn,...) und deine Muskulatur zum Wegrennen oder Kämpfen. Wenn du in der Skelettmuskulatur das Blut kappen würdest, wäre weder etwas mit Fight, noch mit Flight. Diese Organe, insbesondere die Skelettmuskulatur und das Gehirn, brauchen dringend alles Blut was sie bekommen können. Wo bekommen sie es her? Von den Stellen im Körper, an denen es nicht gebraucht wird.

    Was ist unwichtig? Natürlich unsere Verdauung in so einem Fall. Wie du schon sagtest- hier wird die Blutzufuhr stark reduziert.
    Das reicht aber noch nicht, weitere knapp 10% kannst du einsparen, wenn dein Körper die Arterien zur Haut kontrahieren lässt, sowie auch ein bisschen zu den Muskeln. Je nach Muskel kommt es sicher zu einer unterschiedlich starken Kontraktion, je nach Rezeptorverteilung bei den Arterien zu dem jeweiligen Muskel. Die Beinmuskulatur dürfte davon kaum betroffen sein, hier kommt es eher zu einer Dilatation. Das ist das, was man unter Zentralisierung versteht (du darfst es dir eben nicht so vorstellen, dass komplett die Blutzufuhr zu den Extremitäten reduziert wird, sondern, dass es je nach Organ auch nochmal zu einer unterschiedlich starken Reduktuion der Blutzufuhr in den Extremitäten kommt).

    Im Falle einer tatsächlichen Kampf- oder Fluchtsituation mit deinem Säbelzahntiger hast du noch einen zweiten Faktor, der mit reinspielt: die reaktive Hyperämie. Durch Metabolite, die bei körperlicher Aktivität, wie Kämpfen oder Fliehen anfallen (Lactat, Protonen, Adenosin,...) kommt es zu einer Vasodilatation in diesem Bereich. D.h. benutzt du einen Muskel, sorgt dessen zuführende Arterien durch die Reaktion durch die anfallen Metabolite zu einer Art "Eigenregulation" der Durchblutung.
    Im Klartext: Benutzt du einen Muskel, und bekommt der zu wenig Blut, fallen vermehrt vasoaktive Metabolite an (werden durch zu wenig Blut nicht im ausreichenden Maß abtransportiert), die zu einer Vasodilatation führen, damit zu einer stärkeren Durchblutung, damit zu einer stärkeren Sauerstoffversorgung.

    Damit werden genau die Organe mit Sauerstoff versorgt, die es tatsächlich auch aktuell brauchen.



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