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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #901
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    Zitat Zitat von rafiki Beitrag anzeigen
    Für Psychosomatik: Herzog/Kruse/Wöller: Psychosomatik oder Rudolf/Henningsen: Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik.
    Für Psychiatrie: Tölle/Windgassen: Psychiatrie.

    Für den Alltag: Man ist wie in anderen Fächern viel mit Organisationskram und als Arzt mit körperlichen Fragen/Konsilen beschäftigt. Lernen kann man am besten, wenn man sich interessiert auf Pat. und deren Probleme einlässt (das ist ein großer Unterschied zur Somatik). Was man sich wirklich zeigen und erklären lassen muss, ist die psychopathologische Befunderhebung, die meist massiv vernachlässigt wird. Diese phänomenologische Befunderhebung ist das "Stethoskop" des Psycho-Arztes: nur so kann man ein handfeste Diagnose stellen. Die hohe Kunst dagegen ist eine psychodynamische Einschätzung, die sehr viel Hintergrundwissen und Selbsterfahrung erfordert, da man dabei (zum Teil) selbst als Untersuchungsinstrument fungiert.
    Hast du vllt Tipps was den psychopathologischen Befund anbelangt? Ich finde es z.T. echt traurig, wie unambitioniert, falsch und blass die Befunde heutzutage sind. Ich mache mich davon nicht frei. Ich finde es jedoch sehr schwer, einzelne Dinge zu beobachten und in Sprache zu gießen, ohne es falsch zu interpretieren. So richtig befriedigende Literatur habe ich dazu nicht gefunden. Das AMDP System ist ja recht medizinisch-checklistenartig aufgebaut und bietet von sich aus wenig zur Individualisierung an. Meine Chefin schwärmt immer von den alten Briefen, die noch so blumig geschrieben waren und ein echtes Bild im Kopf erzeugten. Gleichzeitig bekommt man alles an „unnötigen“ Umschreibungen rausgestrichen, was nicht explizit im AMDP angegeben ist.

    Persönlich finde ich es häufig schwierig, das Kontaktverhalten und den Affekt zu beschreiben, insbesondere auch wenn die Mimik (maskenhafte Freundlichkeit ohne Modulation) nicht dem Affekt (bspw. innere Unruhe, Angst) entspricht. Ganz beliebt bei uns ist auch die Gleichsetzung von Affekt und Stimmung oder Antrieb und Psychomotorik.



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  2. #902
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    Wichtig ist erstmal, genauestens zu beobachten und gezielt nachzufragen. Es ist eine Beschreibung, keine Interpretation und keine Anamnesewiederholung. Und es ist eine Mischung aus klar definierten Fachbegriffen, wie sie im AMDP ganz kurz und bündig dargestellt werden, und einer allgemeinsprachlichen Beschreibung. Die Unart, sinnvoll Beschreibungen, die nicht im AMDP erwähnt sind, zu streichen, weisst auf eine nicht tiefes Verständnis der Psychiatrie durch OÄ und CÄ hin, wie man es leider zunehmend findet. Ein Problem ist, dass klar definierte Begriffe falsch verwendet und wie du sagst, insgesamt völlig blass beschrieben wird, manchmal sogar im Widerspruch zur Diagnose. Das Ziel wäre z. B. den Pat. einer Station anhand eines Befund zu erkennen, ohne den Namen zu nennen. Das Buch von Christian Scharfetter ist nach wie vor das beste Standardwerk. Vertiefend ist Karl Jaspers sehr zu empfehlen ("Allgemeine Psychopathologie"), der zugleich philosophisch interessant ist.

    Zu deinem Beispiel: freundlich zugewandt, wirkt fassadenhaft oder bemüht und Aufrechterhaltung einer Fassade. Die beklagte innere Unruhe ist ja zu erwähnen. Aber wieso soll es nicht zusammenpassen, das ist ja eine häufige Kombination bei Pat. Zur Stimmung: in Analogie zum Licht beschreibt sie den Helligkeitsgrad während Affekte/Gefühle "Farbeffekte" sind, die zudem nochmals in der eigenschaftsmäßig beschrieben werden können, z. B. bzgl Affektstarre. Antrieb ist genereller und zeitlich langfristiger (im ambulanten Bereich zu erfragen), während Psychomotorik direkt beobacht werden kann. Auch die Unterschiede in zwischen quantitativem und quantitativem Bewusstsein sind durchaus schwierig, ebenso das Ich-Erleben, was keineswegs nur bei Schizophrenen gestört sein kann. Auch die kognitiven Funktion differentiert zu beschreiben, will gelernt sein. Ja, es ist eine Herausforderung, macht aber Spaß, es immer besser zu können.
    Geändert von rafiki (11.01.2023 um 19:07 Uhr)



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  3. #903
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    (Korrektur:
    Da sind einige Fehler, wegen der frühen Zeit: ich meinte natürlich den Unterschied zwischen qual. und quant. Bewusstsein und "bemüht um Aufrechterhaltung einer Fassade. Plural und Genitiv im Zweifelsfall dazudenken )



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  4. #904
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    Hallo an alle,

    ich bin in der KJP unterwegs und überlege als WB-Assistentin in die Praxis zu wechseln.

    Es gibt von der hießigen KV wohl eine Förderung für die KJP, ich habe aber bisher nicht verstanden, ob ich mich damit zu etwas verpflichte.

    Hat jemand dazu und zur Praxistätigkeit in dem Fach allgemein Erfahrungen?

    Lieben Dank!



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  5. #905
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    Hallo zusammen,

    kann mir jemand vielleicht berichten, was genau bei der Landesärztekammer vorgelegt werden muss bei der Anmeldung zur Facharztprüfung?

    Auf der Website findet man (neben Antragsformular, Logbuch, Zeugnissen etc.) nur folgendes:
    Kurs*nach**weise (sofern die Weiter**bil**dungs**ord**nung Kurse vorschreibt)

    Was genau wird hier in unserem Fall verlangt? Z.B. in Bezug auf die Psychotherapiesupervisionsstunden, reicht da der Eintrag im Logbuch oder muss man mehr vorlegen?
    In meinem Fall ist die LÄK Bayern zuständig, falls das wichtig ist..

    Vielen Dank schonmal



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