An den Gehältern zweifelt ja keiner. Und wer a) richtig doll Freude an und Talent für Juristerei, b) tolle Kontakte und c) ein Quentchen Glück hat, der ist sicherlich in dem Bereich Rechtswissenschaften besser aufgehoben als in der Medizin. Da bin ich ja ganz eurer Meinung (Was ich aber auch schon geschrieben habe). Das ist aber eben nur ein kleiner Teil der Absolventen. Das Problem ist eben, eine der begehrten Stellen in den Großkanzleien zu bekommen oder (wenn es dann eben im Studium nicht so gut läuft) mit mäßiger Examensnote überhaupt eine vernünftige Stelle.
In der Hinsicht hat ODS ja absolut recht, in anderen Fachrichtungen ist die Leistung ein viel größerer Filter, zumindest für die Einstiegsstelle, als in der Medizin. Da will ich euch explizit zustimmen, am Anfang der Karriere wird der Top-Performer in einigen Disziplinen wohl mehr verdienen als in der Medizin, wo der Durchschnittsabsolvent dafür erst einmal besser dasteht. Können wir uns darauf einigen? Mit ungefähr 5 Jahren Berufserfahrung trennt sich dann in allen Disziplinen langsam die Spreu vom Weizen und es gibt überall hohes und niedriges Potential.
Was mir an der Medizin aber am besten gefällt: Ich bin jetzt in einer Position mit guten Entwicklungschancen, vernünftigem Gehalt und Personalverantwortung, aber kann weiterhin meinem Stil treu bleiben und muss mich nicht (wie ich es in den anderen Branchen definitiv müsste) in Anzug und Krawatte zwängen, sondern kann weiterhin meinen eigenen Stil sogar auf Arbeit bewahren. Das würde selbst ich mich in der Bank oder Kanzlei nicht trauen