Eine müßige Diskussion. Lasst doch dem armen Jungen seinen Stolz. Er hat sich schon supertoll beworben, bei einer supertollen Firma, und wird dort viel Geld bekommen. Freuen wir uns für ihn.
"BCG" ist mir bislang kein Begriff gewesen, bin ja auch ein Underachiever. Hatte bisher mit "Beratern" aus anderen Firmen zu tun. Diese Menschen haben mir großen Respekt abverlangt. Sie haben offenkundig keine Ahnung vom Beratungsgegenstand gehabt, ihre "Empfehlungen" bestanden aus Unsinn und Banalitäten, und umsetzbar waren sie infolge o.g. Gründe mitnichten - jedoch kassierten diese Menschen in gepflegten Anzügen für ihre "Leistung" sehr sehr viel Geld.
@OhDaeSu: Wenn man die Nettigkeiten, die hier ausgetauscht wurden, mal ausblendet, wurde versucht, Dir folgendes zu vermitteln: Du kannst in den schriftlichen Examina noch so ein Überflieger sein - das bedeutet gar nichts. Das mag Dir seltsam vorkommen, weil Du Dir gerne was auf Deine Noten einbilden willst; aber es hat einen guten Grund. Denn im Gegensatz zu einem Juristen oder Ingenieur hast Du bislang nur einen Teil Deiner Ausbildung beendet, nämlich den theoretischen; und nun kommt der praktische Teil, und dieser ist ungleich schwieriger, weil mal nun mit der reinen Wiedergabe auswendiggelernten Wissens nicht mehr sonderlich weit kommt. Im praktischen Teil der Ausbildung, netterweise "Weiterbildung" genannt, wird erst ein Arzt aus Dir (oder auch nicht). Klar, Juristen oder Ingenieure müssen auch Erfahrung sammeln, aber sie sind doch bereits komplett ausgebildet, und zumindest theoretisch in der Lage, eigenständig Aufgaben zu übernehmen - Du dagegen bist noch sehr weit davon entfernt, und es spielt eben doch keine Rolle, welche Leistungen Du in den Examina gebracht hast.
Stelle Dir doch eine einfache Frage: Warum bietet Dir niemand einen übertariflichen Vertrag an? Wäre doch möglich. Kliniken sind nur soweit an die Tarifverträge gebunden, dass diese nicht unterschritten werden sollen - aber eine Bezahlung über Tarif ist nicht verboten. Frage jedoch danach bei einem Vorstellungsgespräch - und der jeweilige Chef / die jeweilige Chefin wird nur mit dem Kopf schütteln bzw. Dich an die Personalabteilung verweisen, wo Du ebendieses Kopfschütteln ernten wirst. Kein Chef und keine Klinik werden einem Anfänger von der Uni, egal wie toll er ist, einen AT- Vertrag anbieten. Klar, könntest Du sagen, liegt an den verkrusteten Strukturen und bla, die könnten einfach Deinen Wert nicht erkennen etc. - nö, daran liegt es nicht, sondern an ganz einfacher BWL-Mathe, die Du angeblich so gut beherrschst: Wenn sie Dir mehr bezahlen, musst Du auch mehr wert sein. Oops. Klar, in Deinen Augen bist Du mehr wert - aber in deren nicht; denn mit all Deinem tollen multiple-choice-Wissen kannst Du auch nicht mehr, als jeder andere auf Deiner Ausbildungsstufe.
Deine verächtliche Abwertung des Facharzttitels, er sei nur durch ein stupides Absitzen und Abhaken des Leistungskatalogs zu erreichen, zeugt nur davon, dass Du noch nicht viel Erfahrung hast. Auch hier herrscht in guten Kliniken in vielen Fächern durchaus eine beachtliche Konkurrenz, und lass Dir gesagt sein, dass Deine Leistungen auf der Uni Dir dabei einen allenfalls kleinen Vorsprung vor anderen verschaffen werden - und der ist schneller verspielt, als Du blinzeln kannst.
Ich hoffe wirklich, dass Du entweder Deine Einstellung oder Dein Berufsziel änderst. Hab schon ein Paar solcher Overachiever gesehen - war nicht sehr beeindruckend, was sie nach der Uni gebracht haben...