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  1. #41
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    Den Kommentar zu der Frage finde ich sehr gut! Ich denke auch, dass sie die Frage streichen werden. Wann erfährt man so etwas?



  2. #42
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    Die Dozentenlösung wurde geändert und nach deren Meinung soll nun A richtig sein, was teilweise auch verständlich ist, da ja ein "additiver" Prozess stattfindet. Also ich find diese Frage ist eigentlich unhaltbar, weshalb ich hier einige Argumente nennen möchte und diese auch mit Textpassagen aus Faller Lang, dem Standardlehrbuch für Psychologie und Soziologie, belegen werde. Ihr könnt den Text kopieren und wenn ihr wollt was hinzufügen und dem impp schicken! Hier ist der Link: https://www.impp.de/internet/de/kommentierung-1.html

    1. Die Aufgabenstellung der Frage A159/B49 aus dem Physikum Herbst 2017 übernimmt das Musterbeispiel für den Ankerheuristik-Effekt aus dem Standardlehrbuch Faller Lang. Die Aufgabenstellung gibt alle wesentlichen Punkte des Beispieles für die Ankerheuristik aus Faller Lang wider:

    - Eine Patienten stellt sich bei einem Arzt vor, der den Eindruck gewinnt, dass sie an einer depressiven Störung leidet
    - Sie verheimtlich die Vergewaltigung vor dem Arzt
    - Der Arzt wird in seiner Vermutung bestärkt, nachdem er zusätzlich von der Patientin erfährt, dass sie depressive Symptome aufweist
    - Der Arzt kommt zum Schluss, dass sie an depressiven Störung leidet, da er in seiner festen Annahme, dass die Patienten unter einer depressiven Störung leidet, nicht nach Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung frägt

    Die wesentlichen Punkte des Sachverhaltes aus dem Faller Lang Beispiel zur Ankerheuristik werden demnach in der Aufgabenstellung genannt. Die Antwort (B) Ankerheuristik muss daher unbestreitbar als eine möglich Lösung akzeptiert werden.

    2. Die Aufgabenstellung zeigt zudem Merkmale eines Primacy-Effekts auf. Insbesondere die Schlüsselbegriffe "erster Eindruck" und "Erstgespräch" in der Aufgabenstellung suggerieren, dass die Information, die der Arzt am Anfang gewonnen hat, besonders stark in seinem Gedächtnis haften bleiben. Zudem überdeckt diese am Anfang gewonnene Information das Vorliegen einer posttraumatischen Störung. Der Arzt bleibt bei seiner Anfangsvermutung, da der erste Eindruck andere relevante Informationen überdeckt. Folglich erkundigt er sich nicht nach einer posttraumatischen Belastungsstörung.
    Charakteristisch für den Primacy-Effekt ist zudem, dass der erste Eindruck nur schwer korrigiert werden kann. Dies liegt auch hier vor. Der Arzt hat im Laufe des Gespräches seinem ersten Eindruck nicht hinterfragt, obwohl Zeichen vorlagen, dass die Patientin möglicherweise mehr als nur an einer depressive Störung leidet. Insbesondere die Tatsache, dass die Patientin motorisch gehemmt ist, lässt vermuten, dass die Patienten unsicher ist und möglicherweise etwas vor dem Arzt verbirgt. Aufgrund seines ersten Eindruckes hinterfragt er dieses merkwürdige Verhalten nicht und korrigiert nicht seinen ersten Eindruck.

    3. Auch Antwortoption (A) "additives Schlussfolgern" kommt als mögliche Lösung in Frage. Der Arzt verknüpft seinen ersten Eindruck mit der anschließend gewonnenen Information, dass bei der Patientin depressive Symptome vorliegen. Er integriert damit unterschiedliche Information und schlussfolgert aus dieser integrierten Information eine depressive Störung. Dies ist ein Kennzeichen für additives Schlussfolgern. Die Tatsache, dass er alle anderen Information nicht in diese Schlussfolgerung einfließen lässt, kann als eine unterschiedliche Gewichtung der Information interpretiert werden, die beim additiven Schlussfolgern vorkommt. In der Aufgabenstellung gewichtet er seinen ersten Eindruck und das Vorliegen depressiven Symptome mehr als alle anderen vorliegenden Informationen und damit die vorhandenen Informationen unterschiedlich. Auch die Tatsache, dass er bereits zu Beginn eine depressive Störung als Verdachtsdiagnose formuliert, ist ein Merkmal des additiven Schlussfolgerns.

    Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Aufgabenstellung Merkmale des additiven Schlussfolgerns (Antwortoption A), der Ankerheuristik (Antwortoption B) und des Primacy-Effekts (Antwortoption E) aufweist. Es lässt sich daher nicht eindeutig feststellen, welche Antwortoption am besten das Verhalten des Arztes erklärt. Jede der oben genannten Antwortoptionen kann anhand von Informationen aus der Aufgabenstellung abgeleitet werden. Es ist auch nicht klar feststellbar, welche Antwortoption das Verhalten des Arztes am besten erklärt, da die Aufgabenstellung unterschiedlich interpretiert werden kann und die genannten Aspekte von den Prüflingen unterschiedlich schwer gewichtet werden können. Es kann daher keiner der drei oben genannten Antwortoptionen als eindeutig falsch bezeichnet werden. Somit lässt die Aufgabe mehrere Antwortoptionen zu, weshalb die Aufgabe nicht gültig ist.

    Aufgabenstellung Physikum Herbst 2017 Frage A159/B49
    "Eine Patientin sucht nach einer Vergewaltigung eine sozialpsychiatrische Beratungsstelle auf. Der Arzt erfährt nicht von der Vergewaltigung der Patientin, da sie davon aus Scham nicht von sich aus berichtet. Sie wirkt im Erstgespräch motorisch gehemmt, sodass der Arzt den ersten Eindruck gewinnt, dass sie an einer depressiven Störung leidet. Sein erster Eindruck verstärkt sich, als die Patientin bestätigt, dass depressive Symptome vorliegen. Er fragt infolgedessen nicht nach den Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung" (Physikum Herbst 2017 Frage A159/B49)

    Definition zu Ankerheuristik
    "Im diagnostischen Interview verfolgt der Arzt seinen ersten Eindruck, dass die Patientin unter einer depressiven Störung leidet. Folglich fragt er nach depressiven Symptomen, von denen sie tatsächlich viele aufweist. Zufrieden darüber, eine Diagnose gefunden zu haben, beendet er das Interview. Dass die Patienten zusätzlich Symptome einer posttraumatischen Behandlungsstörung hat, entgeht dem Arzt, da die Patienten sich des traumatischen Ereignisses einer Vergewaltigung, schämt und es daher nicht von selbst mitteilt." (S.248 aus Hermann Faller, Hermann Lang: Medizinische Psychologie und Soziologie. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag, 2016)

    Definition zu Primacy-Effekt:
    "Während des Erstkontakts nimmt der Arzt viele Informationen über den Patienten auf. Dabei hat sich gezeigt, dass manche Informationen besonders stark im Gedächtnis haften bleiben. Es sind dies diejenigen vom Beginn des Gesprächs (erster Eindruck; primacy-Effekt), z.B. das Aussehen des Patienten, und diejenigen vom Ende des Gesprächs (letzter Eindruck; recency Effekt). Durch diese beiden Effekte kann die in der Zwischenzeit vermittelte Information, die vielleicht wichtiger ist, überdeckt werden. Dass sich schon sehr früh ein erster Eindruck einer Person bildet, der nur schwer korrigiert werden kann, ist ein bekanntes Phänomen der Wahrnehmungspsychologie." (S.232 aus Hermann Faller, Hermann Lang: Medizinische Psychologie und Soziologie. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag, 2016)

    Definition zu additivem Schlussfolgern:
    "Zu Beginn einer Behandlung trägt er meist möglichst viele Informationen zusammen, um sich einen Überblick zu verschaffen und eine Verdachtsdiagnose zu formulieren. Dabei kann es vorkommen, dass Daten erfasst werden, die im Einzelfall nicht so wichtig sind. Die Integration derart gesammelter Daten bezeichnet man als additives Schlussfolgern, da der Arzt alle Informationen aus der breiten Datenerfassung additiv miteinander verknüpft. Dabei kann er verschiedene Informationen gewichten." (S.243 aus Hermann Faller, Hermann Lang: Medizinische Psychologie und Soziologie. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag, 2016)



  3. #43
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    Hast du dein Kommentar mittlerweile an das IMPP gesendet?



  4. #44
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    Hab ich. Mirs aber irgendwie ein Fehler passiert und die Zwischenzeilen zwischen den Abschnitten sind verloren gegangen. Der Text ist irgendwie ein Fließtext geworden ohne Abschnitte und Untergliederung. Hoffe, dass sie das trotzdem noch lesen. Ich find aber, dass ihr das ihr auch den Kommentar oder euren eigenen Kommentar sendet, damit sie das auch wirklich zur Kenntnis, dass die Aufgabe eigentlich unmöglich ist.



  5. #45
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    Ich hab 192 Pkte gehabt als die richtige Lösung E war. Jetzt bin ich bei 191 Oh Goooott!!!



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