Bei der Linken erstaunt mich das "Nein", wo doch die Wöllert und andere sich immer wieder gegen Satzungsleistungen und teilweise Homöopathie im Speziellen aussprechen. Tatsächlich finde ich die Linke gesundheitspolitisch insgesamt gut aufgestellt.
Ich vermute, die haben die Frage einfach schlampig beantwortet im Sinne von "Untersagt werden soll nichts, sondern nur Wirksames soll, vorbehaltlos ob Schul- oder Komplementärmedizin, abgerechnet werden können" (- dein Zitat ist allerdings ohnehin verzerrend... ).
Die vollständige Stellungnahme beim "science-o-mat" ("Die Erstattung von homöopathischen Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen soll untersagt werden.") lautet:
"NEIN. DIE LINKE steht für die Gleichbehandlung aller Therapieformen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten „Schule“ oder Weltanschauung. Einzig entscheidend ist, ob es den Patientinnen und Patienten aufgrund der Therapie besser geht als ohne oder mit der Therapie der 1. Wahl. Entsprechende Belege betrachtet DIE LINKE in einem gemeinschaftlich finanzierten Gesundheitssystem für selbstverständlich. Denn die Mittel der Solidargemeinschaft für gefährliche oder unwirksame Therapien zu verschwenden, widerspricht dem Solidaritätsgedanken."
In einem Interview des "Deutschen Zentralverbands homöopathischer Ärzte" (Die Fragen sind selbstverständlich tendenziös, die Antworten aber ganz interessant; CDU, SPD und Grüne haben die auch befragt) sagt die Linke auf die Frage, ob man sich Kostenübernahme anthroposophischer Medizin, Homöopathie, TCM und Phytotherapie wie in der Schweiz vorstellen könne:
"In einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem ist es wichtig, sorgsam mit den Beitragsmitteln umzugehen. Ein wissenschaftlicher Nachweis des Patientennutzens ist daher grundsätzlich für alle Maßnahmen unabhängig von der Heilmethode oder dahinterstehenden Theorien und Weltsichten erforderlich. Erfahrungsberichte und Beobachtungsstudien sind hoch verzerrungsanfällig und dafür nicht geeignet. Zum Nutzen der genannten Therapierichtungen besteht in der Fachwelt nach Wahrnehmung der LINKEN keine Einigkeit, sodass eine regelhafte Erstattung momentan nicht angezeigt ist."
Interessanter finde ich die Antwort auf die Frage, ob man Forschung in Deutschland anders bewerte als in der Schweiz, deren Regierung Wirksamkeit usw. o.g. Therapieformen anerkenne:
"Die Kriterien für die Beurteilung, ob eine Behandlungsmethode mehr nutzt als schadet, sind international überwiegend konsentiert worden. Trotzdem gibt es Unterschiede, ab welchem Maß an wissenschaftlicher Sicherheit eine Aussage als wahr angenommen wird. DIE LINKE vertraut hier auf die Methodik des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit, dessen Arbeit auch international als besonders gut und unabhängig von Interessen Dritter geschätzt wird. Nach unserer Ansicht ist es nicht Aufgabe der Politik, zu entscheiden, ob Therapiemethoden wirksam und sicher sind, sondern Aufgabe der Wissenschaft."(http://www.homoeopathie-online.info/...-homoeopathie/)
EDIT:
Wahl-O-Mat sagt, ich soll Grün wählen. Bin mir bei der Zweitstimme aber noch nicht ganz sicher; irgendeinen Kapital-flaw haben auch die Wählbaren...