Da hast Du natürlich recht - auf der einen Seite. Ich finde das Arbeiten mit zwei paar Handschuhen aber nicht unbedingt einfacher, und man sollte abwägen ob man das wirklich machen möchte wenn es nicht nötig ist.
Außerdem bin ich aber numal sehr penibel was Statistiken angeht, und das Bauchgefühl ist wohl nie ein guter Berater. Ich hab mal in einem Praktikum erlebt, dass bei einem Patienten von außen (!!) auf der Akte in großen Druckbuchstaben der Vermerk "HIV" angebracht war. Als ob das einen anspringen würde. Das ist diskriminierend, ist nunmal so, und vermittelt nebenbei den Eindruck dass andere Patienten "sicherer" sind (nach dem Motto, bei dem HIV-Patienten nimmt der Arzt die Blutproben, nicht der PJler). Aber vielleicht hat der anderer Patient Hep C und niemand weiß es? Und letztlich bringt einen der Vermerk auch nicht weiter, entweder man schützt sich *immer* oder man schützt sich nicht. Es soll ja auch Arbeitgeber geben, die bei der Einstellung einen HIV-Test anordnen. Ist ebenso diskriminierend und nebenbei auch illegal. Da haben sich eben viele, vielleicht gut gemeinte Angewohnheiten eingeschlichen, die auf keinerlei wissenschaftlicher Basis beruhen und vielleicht sogar kontraproduktiv sind. "Ich hab ja mal gehört dass... (die Erde eine Scheibe ist)".