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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    Registrierter Benutzer
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    Da hast Du natürlich recht - auf der einen Seite. Ich finde das Arbeiten mit zwei paar Handschuhen aber nicht unbedingt einfacher, und man sollte abwägen ob man das wirklich machen möchte wenn es nicht nötig ist.
    Außerdem bin ich aber numal sehr penibel was Statistiken angeht, und das Bauchgefühl ist wohl nie ein guter Berater. Ich hab mal in einem Praktikum erlebt, dass bei einem Patienten von außen (!!) auf der Akte in großen Druckbuchstaben der Vermerk "HIV" angebracht war. Als ob das einen anspringen würde. Das ist diskriminierend, ist nunmal so, und vermittelt nebenbei den Eindruck dass andere Patienten "sicherer" sind (nach dem Motto, bei dem HIV-Patienten nimmt der Arzt die Blutproben, nicht der PJler). Aber vielleicht hat der anderer Patient Hep C und niemand weiß es? Und letztlich bringt einen der Vermerk auch nicht weiter, entweder man schützt sich *immer* oder man schützt sich nicht. Es soll ja auch Arbeitgeber geben, die bei der Einstellung einen HIV-Test anordnen. Ist ebenso diskriminierend und nebenbei auch illegal. Da haben sich eben viele, vielleicht gut gemeinte Angewohnheiten eingeschlichen, die auf keinerlei wissenschaftlicher Basis beruhen und vielleicht sogar kontraproduktiv sind. "Ich hab ja mal gehört dass... (die Erde eine Scheibe ist)".



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  2. #32
    ehem-user-31012019-1024
    Guest
    Aber hier herrscht ja ohnehin schon wieder die typische Mediziner-Klugscheißeritis-ichweißallesundsowiesohabnurichrecht vor. Echt zum Kotzen genau deswegen hab ich keinen Bock mehr auf den Job.



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  3. #33
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Wer Medizin ohne Bauchgefühl macht, der wird vieles übersehen. Menschen funktionieren nicht nach Statistiken und liefern blöderweise oft nicht die Stichworte, die im Lehrbuch stehen. Bauchgefühl kann einen selbst und den Patienten sehr oft vor Schlimmerem bewahren.

    Ja, natürlich sollte man IMMER so arbeiten, als wäre der Patient infektiös. Aber wenn mir mein Bauchgefühl einfach sagt, dass ich mich mit noch etwas mehr Schutz sicherer fühle, dann ist das MEINE Entscheidung. Und wenn mir dann einer mit Rassismus oder Vorurteilen kommt, dann kann er mich mal gernhaben und den Eingriff/die Behandlung gerne selbst machen.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  4. #34
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Wer Medizin ohne Bauchgefühl macht, der wird vieles übersehen. Menschen funktionieren nicht nach Statistiken und liefern blöderweise oft nicht die Stichworte, die im Lehrbuch stehen. Bauchgefühl kann einen selbst und den Patienten sehr oft vor Schlimmerem bewahren.
    Das sehe ich anders. Es gibt nicht umsonst die Fokussierung auf die Evidenced Base Medicine. Und, es gibt Statistiken, die Zeigen, dass CADx der menschlichen (immer) vom Bauchgefühlt begleiteten Diagnostik weit überlegen ist. Im Extremfall landet ein Patient mit Rückenschmerzen in der Hämato-Onko, und die Tumoren in den Wirbeln werden als MM behandelt. Bis mal jemand anderes den Patienten untersucht und das Mammakarzinom entdeckt, dass schon langsam durch die Haut ulceriert und sich das MM leider als Metastasen heraus stellt (und solche Sachen sind kein Einzelfall). Bauchgefühl ist menschlich und auch schön, aber eben kein guter Begleiter für gute Diagnostik. Jeder untersucht eben vor allem das, was in seinem Fokus liegt, und vieles bleibt daher im Trüben. Aber die Medizinerhybris sieht das leider oft anders. Dabei *kann* ja niemand alles wissen. Sicher ist Medizin eine Erfahrungswissenschaft, aber zum Halbgott in weiß macht uns das nicht. Auch nicht nach 20 Jahren im Job.



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  5. #35
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    *seufz* Du hast nicht wirklich begriffen, was ich sagen wollte, oder?? Evidence-based ist super. Gründliche körperliche Untersuchung nach noch gründlicherer Anamnese ist noch viel besser (dann übersiehste auch das Mamma-Ca nicht, weil du evidence-based nur deinen Arbeitsbereich anguckst).
    Aber wenn dir dein Patient leider nicht die wesentlichen Stichworte liefert und erste Untersuchungen unspezifisch bleiben, dein Bauchgefühl dir aber sagt, wo das Problem liegen könnte, dann hilft dir das mehr als jede Statistik... Die Mischung macht den guten Arzt.
    Und glaub mir, ich fühle mich überhaupt nicht göttlich... dennoch hat mein Bauchgefühl mir trotz aller hochmoderner Diagnostik schon oftmals weitergeholfen.

    Aber ich beginne zu verstehen, warum du dich in der Patientenversorgung nicht wohlfühlst.
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