Ich kann nur für Österreich sprechen, und da finde ich die Entwicklung eigentlich furchtbar.
Wir hatten hier die Ausbildung zur/m "diplomierten Krankenschwester/Pfleger".
Man musste dafür keine Matura (Abitur) vorweisen, man sollte aber durchaus gute Noten in der Mittelschule haben und musste auch einen Aufnahmetest bestehen. Dann begann die sehr praxisorientierte Ausbildung, die drei Jahre dauerte. Seit letztem Jahr wurde diese Ausbildung komplett abgeschafft. Nun muss man Pflege studieren, an Hochschulen. Heißt also, die Voraussetzung ist in jedem Fall eine Matura. Heißt aber auch, dass natürlich viel weniger Leute dies studieren können, weil schon mal ein großer Teil wegen der Vorraussetzung wegfällt und auch, weil es natürlich nicht wirklich viele Plätze an Hochschulen gibt!
Früher war die Krankenpflegeausbildung direkt an einne Klinik angeschlossen. Jetzt studiert man das eben an komplett isolieren Standorten. Dann gibt es jetzt eine neue Pflegeausbildung, die nur ein Jahr dauert. Dafür braucht man keine Matura, man lernt nur die Basics und wir dann auch sehr schlecht im Beruf bezahlt. Heißt also, früher waren auf einer Station zum Beispiel 20 Krankenschwestern/Pflege, die alle jeweils die dreijährige, sehr praxisorientierte Ausbildung mit Diplom absolviert haben, die Entlohnung war meiner Meinung nach auch noch viel zu gering, aber zumindest akzeptabel. Jetzt ist es so, dass pro Station eben nur eine studierte Krankenschwester/Pflege (hast übrigens Bachelor in der Pflegewissenschaften) ist, und die 19 anderen, sind nur die Pflegehelfer/innen, die sehr mies bezahlt werden. Ich finde das eine absolute Frechheit für alle Beteiligten!
Außer natürlich für den Start, der profitiert natürlich wirtschaftlich immens. Ist ja bei den neuen Lehrer Ausbildung nicht anders…