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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo zusammen!

    Ein Blick in die Glaskugel: In welche Richtung werden sich eurer Meinung die Reinerträge, welche Arztpraxen ausschütten, entwickeln? Betrachten wir das mal analytisch:

    Umsätze
    Werden vor allem von 3 Aspekten bestimmt: Dem Gesamtvolumen an Geld, das sich aus den Beiträgen der Versicherten speist, den vereinbarten Fallpauschalen sowie der Anzahl der praktizierenden Ärzte, auf das sich das Geldvolumen verteilt.

    Zunehmende Digitalisierung, Automatisierung, Globalisierung und demographischer Wandel führen m.E. langfristig dazu, dass Gehälter und die Anzahl der Beitragszahler sinken und damit auch ihre Beiträge an die Krankenkassen. Ergo ebenso auch das Geldvolumen, das potentiell an Ärzte ausgeschüttet werden kann.
    Die Ausgestaltung der Fallpauschalen mag zwar Verhandlungssache sein, was aber könnte sonst ihre Entwicklung beeinflussen?
    Die moderat, aber kontinuierlich steigende Anzahl an Ärzten sollte doch tendenziell zu Verteilungskonflikten zwischen den Niederlassungen führen, nicht so sehr im Hinblick auf Patienten, aber es könnte Druck auf die Fallpauschalen ausüben.

    Kosten
    Setzen sich zusammen aus
    - Investitionsausgaben
    - Mieten -> gerade in Großstädten eine verzwackte Angelegenheit
    - Lohnkosten für Angestellte



  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Gute Frage. Ich denke recht hast du schon.

    - Digitalisierung sehe ich weniger als Problem. Wir sind nicht im freien Markt, wo es den Wettbewerbsvorteil dadurch gibt. In manchen Kliniken wird noch auf Papier dokumentiert. D.h. es gibt kaum Anreize, außerdem steht die Frage zur Haftung im Raum. Man könnte einen sehr großen Teil der ärztlichen Tätigkeiten wohl längst auslagern, aber durch die formalen Voraussetzungen müssen wir diese Arbeit machen. Ist ein Vor- und Nachteil.

    - Das mit dem Budget wird langfristig ein Problem werden. Das dumme ist, dass man vollkommen der Politik ausgeliefert ist. Es reicht eine Entscheidung und es gibt einen Niederlassungsstopp und ein Einfrieren der Budgets. Gab es schon einmal und hat eine Krise ausgelöst.

    - Es wird die Ärzte wohl asymmetrisch betreffen. Es gibt welche die in einer guten Situation sind und welche die schlechter dran ist. Ich denke als hochspezialisierter Retinachirurg wird man nie Probleme bekommen. Oder als Radiologe, wenn man einen riesigen Gerätepark besitzt. Wobei das mit den Kassensitzen wohl immer enger wird. Die Zahl der angestellten Ärzte im ambulanten Bereich ist in den letzten 10 Jahren auf das vierfache gestiegen (40.000). Ich kenne mich mit den Details nicht aus, aber ein angestellter Arzt in einer Radiologiepraxis verdient das Drittel eines Arztes mit Sitz.

    Die beste Taktik ist es wohl, das zu machen, was einem Spaß macht und wo man gut ist. Außerdem versuchen No-Goes zu identifizieren. Ich würde zum Beispiel nicht mit 50 Jahren als Viszeralchirurg im Kreiskrankenhaus Bäuche aufmachen wollen.
    Dann kann man immer noch zu einem gewissen Grad flexibel sein und verhungern wird man nie.



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ich denke, dass es nicht möglich ist dies wirklich seriös vorherzusagen. Es hängt schließlich überwiegend von politischen Entscheidungen ab. Es könnte sein, dass die private Krankenversicherung abgeschafft wird, wodurch ziemlich sicher die Erträge zurückgehen würden. Andererseits könnte es in ein paar Jahrzehnten auch der Fall sein, dass das Gesundheitswesen einfach viel zu teuer wird und es keine Rundumabsicherung mehr durch die gesetzliche Krankenversicherung gibt und bestimme medizinische Leistungen als Selbstzahler zu bezahlen sind (und der private Sektor dadurch viel größer wird).
    Ich denke nur, dass es aufgrund der fortschreitenden Technisierung kaum mehr möglich sein wird eine Einzelpraxis zu führen. Dafür sind die Investitionskosten mittlerweile einfach zu hoch. Wobei auch immer die Frage ist, ob das überhaupt erstrebenswert ist völlig alleine eine Praxis zu führen (mit allen Risiken, die damit einhergehen).



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