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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #46
    the day after
    Mitglied seit
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    Also dann nur super Abi (zentral gestellt, für alle gleich) plus einmaliger schriftlicher Test. Alles andere ist nicht vergleichbar.



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  2. #47
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Das wäre eine mögliche Konsequenz.

    Ich persönlich könnte mir auch durchaus Bewerbungsgespräche vorstellen, könnte mir vorstellen, dass man Bewerber mit Schauspielpatienten konfrontiert, mit schwierigen Situationen, mit der Interpretation eines Papers, mit gesundheitsökonomischen und medizinethischen Fragen, usw. Einfach rundum die Intelligenz im Medizin-Kontext beurteilen ohne über eine gute Allgemeinbildung hinausgehendes Fachwissen vorauszusetzen, auf einer abstrakt-logischen Ebene als auch auf der Handlungsebene. Vielleicht ist es in Münster so ähnlich, keine Ahnung was man dort im "AC" genau macht. Aber ich bin ja zum Glück kein Politiker Am Ende kommt wahrscheinlich ein noch viel größerer Mist raus als aktuell Besonders erschütternd fand ich z.B. http://www.zeit.de/campus/2017-10/me...omplettansicht (Traurigerweise von einer medizinischen Fachgesellschaft auf Facebook geteilt...)

    Ich selbst denke, dass man den Hochschulen mehr Freiheiten geben sollte. Wenn eine Hochschule für 100% ihrer Studienplätze nur das Abi verwenden will, soll sie das doch machen. Und wenn eine andere Hochschule glaubt, dass sie einen genialen Test für Empathie und den Arztberuf gefunden hat, dann soll sie doch von mir aus den verwenden. Früher oder später wird sich das ja von selbst korrigieren, sobald man sieht, dass man dadurch bessere/schlechtere/andere Studenten hat.
    Geändert von davo (29.10.2017 um 10:39 Uhr)



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  3. #48
    Platin Mitglied Avatar von CYP21B
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    Unter den aktuellen Gegebenheiten ist eine Ausbildung und dann einige Jahre in dem Beruf das vernünftigste um die Wartezeit zu überbrücken, zumindest aus individueller Sicht. Trotzdem ist das Konstrukt der Wartezeit sowohl individuell als auch volkswirtschaftlich eigentlich Schwachsinn.
    Die 7 Jahre fehlen hinten nach eben doch weil es Familienplanung meist nicht einfacher macht, auch um bestimmte Karrierestufen zu erreichen macht es nicht leichter, zum Teil auch unmöglich.

    Es ist in meinen Augen zweierlei Maß wenn Wartezeitler mehr Berücksichtigung sozialer, empathischer medizinberuflicher Faktoren möchten und als Argument anführen dass solche Leute eher in die Landarztpraxis gingen auf der anderen Seite darüber aber den Realschülern mit Traumberuf Pflege damit die Ausbilungsstellen "geklaut" werden. Diese Leute fehlen aber dann spätestens mit um die 30 Jahre wenn das Studium fertig wird.

    Bezüglich Frauen und Kindern muss man es endlich schaffen eine bessere Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie zu ermöglichen. Wenn es bessere Teilzeitmöglichkeiten in Kombination mit Bertreuungsangeboten gäbe fielen nicht so viele komplett aus der Patientenversorgung raus. Und man muss endlich mal von der einseitigen Verteilung zuungunsten der Mütter wegkommen. Ich verstehe es nicht wieso das in Deutschland so ein Ding der Unmöglichkeit ist aber in anderen Ländern völlig normal.

    Es mag individuell sicher gut sein die Möglichkeit eines Zweitstudiums zu haben und zum Teil auch zwingend erforderlich siehe MKG. Es ist aber für die meisten nicht erforderlich und wäre daher wenn es einen ähnlichen Umfang wie die Wartezeit hätte genauso Verschwendung. Nichtsdestotrotz ist es aktuell für einzelne super damit einen Traum verwirklichen zu können.

    Ich denke die Diskussion ist schwierig weil niemand das Ganze neutral sehen kann. Jeder sieht einen anderen Typus als den perfekten Arzt. Jeder möchte selbst einen Platz bekommen oder zumindest einen Modus bei dem es für ihn möglich gewesen wäre. Die Politik will vermutlich nochmal was ganz anderes. Und sowohl eine Ärzteschwemme als auch eine Knappheit führen nicht zu guten Arbeitsbedingungen bzw nicht zwangsweise zu guter Patientenversorgung.



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  4. #49
    the day after
    Mitglied seit
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    Was ist an Gesprächen fair? Wenn du ein extravertierter Typ bist und sympathisch rüberkommst, hast du deutlich Vorteile. Zudem ist da Vit B Tür und Tor geöffnet, der Sohn von Prof XY, der leistungsmässig gar keine Chance hätte, hat so den Platz sicher. Hab ich im Studium ja schon so erlebt, in die USA kamen Leute, die komischerweise prominente (zumindest im medizinischen Umfeld) Nachnamen hatten, Leistungen im Studium lagen da zwischen 3-4.

    Zudem: was Gespräche an Personal bindet und dami auch Kosten verursacht ...



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  5. #50
    Diamanten Mitglied
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    Es ist daran fair, dass man so viele Aspekte der Intelligenz messen kann, die die Abiturnote nicht misst. Außerdem muss man ja auch als Arzt mit anderen Menschen interagieren, es ist also völlig legitim, ein gutes Sozialverhalten zu "belohnen". Dass es teuer wäre, ist richtig - aber wenn man so bessere Studenten bekommt, warum nicht? Noch einmal: Ich will keine Uni dazu zwingen, das so zu machen. Ich will es lediglich jenen Unis, die es machen wollen, ermöglichen.

    Ich seh z.B. an meiner Uni, dass es bei erstaunlich vielen Medizinstudenten sehr große Probleme mit dem Leseverständnis gibt. Es ist vielen nicht klar, was aus einer Aussage folgt, was nicht aus einer Aussage folgt, usw. Das ist letztlich ein Intelligenzproblem und hat große Konsequenzen für diagnostische und therapeutische Entscheidungen, für das Verständnis klinischer Studien, usw. Wenn man jetzt im Rahmen eines "Assessment Centers" den Bewerbern ein wissenschaftliches Paper vorlegt und dann dazu ein paar einheitliche Fragen stellt, wäre das sicher kein Fehler. Mir ist klar, dass der TMS, wie auch der MedAT-H, solche Elemente beinhaltet. Aber ich finde es schade, dass der TMS so früh im Jahr stattfindet, und an manchen Unis so extrem stark boniert wird. Damit schadet man denen, die ein wirklich sehr gutes Abi erzielen wollen, oder erzielt haben, und behandelt unterschiedliche Bundesländer unterschiedlich.

    Ein wesentliches Problem ist IMHO, dass die Profs das ja gar nicht merken, weil der typische Medizin-Prof kaum Interaktion mit seinen Studenten hat. Ein Medizin-Prof hält die Vorlesungen, ja, aber die ganzen Seminare und Blockpraktika werden ja großteils von anderen erledigt. Aber der Prof ist es dann, der in irgendeinem tollen Gremium sitzt und über das Auswahlverfahren entscheidet Bei den Anatomie-Profs ist das ganz anders, die haben wirklich einen guten Eindruck davon, wie die Studenten sind, wie sie sich entwickelt haben, wie sie früher waren, usw. Eigentlich sollte meines Erachtens das Ziel sein, diese Art von engem Kontakt auch in der Klinik zu ermöglichen.

    Das potenzielle Problem mit der Korruption sehe ich natürlich auch, aber gut, jetzt einmal zynisch gesagt, ob jemand so oder über €30-90k in Osteuropa Medizin studiert, ist ja eigentlich auch egal. Wer den nötigen finanziellen Background hat, wird es seinen Kindern fast immer ermöglichen können, irgendwie irgendwo Medizin zu studieren. Außerdem kann man dieses Problem IMHO stark minimieren, z.B. durch anonymisierte Teilnahme in den "AC-Stationen", durch größere Bewertungskommittees, usw.
    Geändert von davo (29.10.2017 um 11:11 Uhr)



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