Genau. Verantwortung tragen ist wunderbar, auch im KPP, will aber wohldosiert sein.
In meinem letzten KPP-Monat war das Personal so dünn besetzt, dass ich mehrfach einfach den kompletten Rundgang für einen Bereich machen "durfte". Habe dann einen röchelnden Patienten mit quasi gar keiner Sauerstoffsättigung in einem der Zimmer angetroffen. Wenn ich dem verantwortlichen Pfleger und dem Pat. böse gewollt hätte oder wäre ich unachtsamer gewesen, hätte das womöglich gravierende Konsequenzen gehabt.
Gleiches bei den Fragebögen zur Prämed, die dauernd an mich abgetreten wurden. Eigentlich eine kleine Sache und ich hab's gern gemacht. Hatte aber gleichzeitig einen Heidenrespekt davor, Allergien oder Vorerkrankungen zu vergessen zu notieren oder nicht korrekt zu vermerken. Wenn man sowas dann der 16-jährigen Fachoberschülerin in die Hand drückt, die ganz neu im Klinikalltag ist, darf man sich über fehlerhaft ausgefüllte Formulare (und Wortkreationen wie Mackumar und Novaglin ) nicht wundern.
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Zum Thema: Nimm dir ruhig Zeit für Sonderwünsche der Patienten. Eine außerplanmäßige Rasur bei einem bettlägerigen Patienten, ein frisches Braunülenpflaster wenn das alte verklebt ist, frisches Wasser für die Blumen auf dem Nachttisch, wasauchimmer. Falls ihr wilde Demente habt, die Fluchtversuche starten, kannst du regelmäßig nach ihnen sehen, da wird dir die Pflege sicher auch dankbar sein, die kosten nämlich viel Energie.