So kenn ich das auch. Nach 20 min soll das Kind da sein. Das ist aber meines Wissens auch die einzige zeitlich genau angegebene Vorgabe die zu erfüllen ist. 10 Min bis Eintreffen Facharzt und 20 Min bis Kind da. Allerlängstens. Das gilt aber dann auch nicht nur für Gyn sondern logischerweise auch für den gleichzeitig zu alarmierenden Anästhesisten.
Ansonsten gibt es keine Vorgaben und die Verwaltung darf keine Vorgaben machen ohne die Kosten zu übernehmen. Wenn sich der Arbeitgeber zu bestimmten Zeiten hinreißen lässt, muss er ggf. Bereitschaftsdienst statt Rufbereitschaft zahlen. In unserer Klinik haben die allermeisten Chirurgen (Unfall, Viszeral, Gefäß) eine Anfahrszeit von 30+ min. Viele auch mit 45+ min. Ist halt so. Stört auch keinen.
Ich weiß nur von einer herzchirurgischen klinik die dieses Problem so gelöst hat, dass sie im Vorstellungsgespräch klar gemacht hat, dass nur Leute mit Anfahrtsweg <= 30min eingestellt werden. Inwieweit das rechtens ist, weiß ich nicht. Aber so kann man das Problem auch lösen. Das Problem ist nämlich, dass die Klinik mit ihrer Struktur verantwortlich ist, dass in "adäquater Zeit" der Hintergrunddienst vor Ort ist. Und bei so Sachen wie Herzkatheterbereitschaft machen Zeiten >45min einfach keinen Sinn mehr. Dann fährt man einen Hebungsinfarkt besser in eine andere Klinik.