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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Ich weiß, das ist wahrscheinlich der hunderste Verzweiflungspost hier, aber ich wollte mal die Meinungen von anderen Medizinern aufbeschwören.
    Ich steh gerade am Anfang des 3. Semesters, hab also letztes Jahr angefangen. Abi von 1,4 geschrieben und danach stand ich etwas planlos vor der Frage, was als nächstes kommt. Während meiner Schulzeit hab ich mich für Chemie interessiert und da auch in Chemie-Schülerwettbewerben ganz gut mitgemischt. Hab entsprechend auch als erstes geplant, Chemie zu studieren, bis mein Vater Medizin auf den Tisch gebracht hat. Ich hatte große Zweifel wegen meiner Abinote und weil ich mich als ziemlich undisziplinierter und sozial ziemlich unbeholfener Schüler nicht gerade als Arzt sehen konnte. Trotzdem den TMS mitgeschrieben und mit 1,0 überraschend gut abgeschnitten.
    Das war irgendwie der Moment, wo ich mir gedacht hab: vielleicht sollte ich doch was aus der Chance machen. Und mit dem TMS und auf Empfehlung von Vater und Schwester hin hab ich mich auf Medizin beworben und einen Platz bekommen.

    Das erste Semester war auch kein Problem. Naturwissenschaften haben mir schon in der Schule gelegen und an Psycho und Sozi soll's auch nicht scheitern. Makroanatomie fand ich etwas langweilig, aber da's dazu eh keine Klausur im 1. gab, hab ich das auch mental etwas zur Seite gelegt.

    Dann kam das 2. Semester und ich konnte Anatomie nicht mehr so gut ausblenden. Biochemie war ok, der Chemieanteil hat mir ganz gut geholfen. Nur Mikro und Neuro haben mich irgendwie etwas angeödet. Der Stoff allgemein mag zwar ganz nett sein, aber diese endlose Masse von Details... uh. Da fehlte mir irgendwann komplett die Motivation oder Disziplin, mich mal richtig hinzusetzen und selbst wenn ich's gemacht hab, hatte ich das Gefühl, dass das Zeug genauso schnell rein wie auch wieder raus geht. Das hat sich im Semester auch prompt gerecht: knapp durch die mündliche Mikro und um einen Punkt jeweils durch 2 Neuro-Klausuren gerasselt.

    Jetzt mach ich mich schon seit Wochen komplett fertig, wie ich weitermachen soll. Chemie hab ich mir von Anfang an als Alternative im Hinterkopf behaltenhalten, aber Medizin aufzugeben ist auch ein großer Schritt. Mein Vater rät mir als Chemiker von der Chemie ab und will lieber, dass ich mir mit einem Medizinabschluss meine Optionen offen halte und einen Abschluss mit sicherer Zukunft ablege. Das Berufsbild des Arztes finde ich halt auch nicht so attraktiv, aber da gibt es ja sicherlich viele Fachrichtungen, die ich noch nicht genau kenne. Aber so weder mit konkreter Jobvorstellung, noch mit richtigem Interesse am Stoff weiterzumachen... ich weiß ja nicht, ob ich das durchhalte und da die Kraft finde, richtig Anatomie zu machen. Andererseits wird sich mit der Klinik der Stoff ja ändern, auch wenn ich nicht weiß, ob sich mein Interesse dann besser. Außerdem bin ich sicherlich auch deswegen demotiviert, weil ich so ein Arbeitsaufwand und das Scheitern nicht gewöhnt bin, was im Chemiestudium genauso passieren könnte.

    Studiere ich aus den falschen Gründen? Ist es realistisch einfach weiterustudieren in der Hoffnung, eine passende Spezialisierung zu finden?
    Ich weiß nicht genau, inwiefern mir da so ein Ratgesuch helfen kann, aber ich wollte's mal loswerden.



  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Wenn dich Medizin eigentlich nicht interessiert, du schon für Anatomie kein Interesse und keinen Lerneifer aufbringen kannst und dich auch der Job des Arztes nicht reizt - warum zum Geier studierst du Medizin? Dein Vater hat sicher recht, dass du als Arzt nen sicheren Job hast. Aber ein bisschen Interesse muss halt auch da sein...
    Es ist DEIN Leben, nicht das deines Vaters!
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



  3. #3
    gamo lefuzi nibe
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    Lustig, meine Eltern sind auch Chemiker und haben mir von Chemie abgeraten. Rückblickend gesehen wäre ich mit Chemie wahrscheinlich besser gefahren, auch wenn mir das Medizinstudium wirklich Spaß gemacht hat - auch und gerade Anatomie fand ich eigentlich ziemlich spannend.

    Schau mal, ob du Chemie irgendwo in der Nähe NC-frei parallel studieren kannst. Wenn das geht, dann kannst du dein Medizinstudium erstmal für ein paar Semester pausieren und schauen, ob dir Chemie besser gefällt. Wenn nicht, dann studierst du halt weiter Medizin und hast deinen Studienplatz noch.



  4. #4
    agitiert Avatar von Arrhythmie
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    Finde den Rat von roxolana Gold Wert.

    Und wenn Dir Chemie eh leicht fällt (sieht ja so aus, bzw. kommt so rüber), dann kannst Du das evtl. als Parallelstudium machen. Muss man halt mal abklären ob das ginge... Weiß nicht wieviel Chemiestudenten im Labor stehen und wie es dort mit Anwesenheit etc ist.
    Aber zB machst Du dann in Medizin bisschen langsamer (hier kann man Semester splitten und nur `nen Teil absolvieren, wenn man entsprechende Gründe vorlegt, dies wäre in Deinem Fall mit Parallelstudium ja gegeben) oder wenn das die Uni nicht mitmacht, dann machst Du erstmal Chemie und pausierst mit Medizin. Den Platz aufgeben würde ich allerdings nicht.
    "Sometimes I sit quietly and wonder why I am not in a mental asylum. Then I take a good look around at everyone and realize.... Maybe I already am."






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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Migole
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    Ruhrpott
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    Ob du Medizin weiter studieren solltest, wenn dir völlig die Motivation fehlt kann ich dir nicht sagen, aber ob Chemie dann die bessere Alternative ist? 8-10 Jahre viel viel Arbeit (das Studium ist sehr Präsenzlastig plus Protokolle u.ä.) und dann je nach Vertiefung noch nicht mal eine sichere Stelle? Unter Umständen am anderen Ende von Deutschland? Befristet? Wäre Pharmazie eventuell ein Kompromiss? Da hättest du die deutlich naturwissenschaftlichere Ausbildung, einen sicheren Arbeitsplatz (Approbation!) und noch dazu bessere Chancen gegenüber Chemikern auf den selben Stellen in der Industrie (Approbation!).



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