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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo an alle die Anästhesie machen,

    ich habe vor vier Monaten meine erste Stelle in einem größeren Haus (mit voller Weiterbildungsberechtigung) in der Anästhesie angetreten. Es ist ein Haus mit 900 Betten, und außer Herzchirurgie und Transplantationschirurgie sind alle Fachgebeite vorhanden. Transpalntiert werden Nieren, explantiert wird alles.

    Nachdem ich bisher nur einen kleinen Einblick bekommen (Auge, HNO und Neurochirurgie; ab Ende Oktober rotiere ich dann in andere chir. Fächer) habe aber dennoch schon mit vielen älteren Assistenten gesprochen habe, wollte ich mal fragen wie das bei euch mit Teaching, Lernkurve usw, ausschaut.
    *Genauer gesagt würde mich interessieren in was für einem Haus ihr arbeitet?
    * Wie war bei euch der Einstieg für Neulinge in der Anästhesie geregelt; ab wann seid ihr alleine im Saal gestanden?
    * Wann durftet ihr die ersten Male eine Arterie stechen, ZVK legen (beim wachen oder schlafenden Patienten?), Spinale oder PDA, oder periphere Regionale?
    * Wie ist es bei euch mit internen und externen Fortbildungen? In meinem Haus gibt es pro Jahr lediglich zwei bezahlte Fortbildungstage, den Rest muss man während dem Urlaub oder während Kompensationstagen machen?

    Was würdet ihr generell sagen, lernt man an einer Uni mehr, wo man einfach ins kalte Wasser geworfen wird und gesagt wird " schau ein Mal zu, dann mach es selber und danach kannst du es ohne Aufsicht" oder in einem kleinen Haus, in dem der OA ev. auch die Zeit hat sich um einen AA zu kümmern im Sinne ihm etwas beizubringen?

    Wir hatten vor einiger Zeit die (halb-) jährliche Assistentensitzung zusammen mit dem Chef und ich fand seine Antwort bzgl. eines anonymen Anliegens eines anderen Assistenzarztes (dass oft keine Zeit bestehe Dinge zu lernen, weil die Umlagerungszeiten und der Stress tagsüber einfach zu groß ist und kein OA Zeit für Assistenten hat ihnen was beizubringen, z.B. ZVK legen) unbefriedigend, da der Chef meinte, dass wir keine Angst haben sollen, denn bis wir den FA in fünf Jahren habe, kann jeder einen ZVK legen; das muss man nicht im ersten Jahr können. (Bei periphere Regionalen ist die Einstellung nicht viel anders).


    Mich würde einfach mal interessieren wie das bei euch so ist.
    Vielen Dank schonmal für eure Antworten.



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    20.08.2012
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    Ich bin in einem mittleren Haus, ca 450 irgendwas Betten und habe im Januar diesen Jahres angefangen. Vom Spektrum her machen haben wir 3 ORTH/UC Sääle, einen Allgemeinchirg. Saal, einen Gyn-Saal, einen Gefäßchirurg. Saal und 2mal die Woche ist ein Belegarzt von der HNO da. Insofern ist man da natürlich schon etwas eingeschränkt.

    Ich hab in dem Haus auch PJ gemacht, also kannte man mich schon. Bei uns wird jeder Assi quasi einem Oberarzt zugeteilt der hauptsächlich für einen zuständig ist, meine OÄ war dann ungefähr den ersten Monat dauerhaft bei mir eingeteilt, so dass ich für Einleitung, Ausleitung quasi nie alleine war und auch nur für unkritische Patienten war sie zwischendurch mal weg, ansonsten immer da. Das wurde mit der Zeit dann immer weniger und wirklich alleine im Saal war ich glaube ich das erste mal nach ca. 4 Monaten.

    Bzgl. des Teachings will ich mich eigentlich nicht beschweren. Klar, es könnte hier und da mal besser sein, aber wenn ich jemanden wirklich brauchte hat sich keiner der OÄ beschwert (zumindest nicht laut ^^) wenn sie kommen mussten. Also Arterien und Spinalen hab ich quasi direkt von Anfang an gemacht. Und die ganze Regionalanästhesie kam auch innerhalb des ersten und zweiten Monats.

    Wir machen halt relativ viele Regionalen (hab glaub ich schon ca.200+ Spinalen, davon auch knapp 50 Sectios) und auch Axplexe, DIBS, ISBs, Femoralis und Ischiadikuskatheter darf ich mittlerweile alleine machen ohne das jemand drauf schaut. Da waren jeweils für die ersten 5-10 immer ein OA direkt dabei der draufguckt und Tipps gibt, und danach sind sie nur gekommen wenn ich mir bei irgendwas unsicher war. Thorakale PDs hab ich jetzt 8 und war da heute das erste mal alleine. ZVKs weiß ich gar nicht mehr genau wann ich den ersten gemacht hab. Müsste aber auch irgendwie dritter oder vierter Monat gewesen sein. Da hab ich jetzt glaub ich ca. 14 und so bei den ersten 5 war meine OÄ auch steril daneben und hat Tipps gegeben, bei den nächsten unsteril und hat nur zugeguckt, und jetzt bei den letzten 2 war sie einen Raum weiter und meinte ich soll rufen wenn ich ein Problem habe.
    Ich bin für mich gesehen eigentlich zufrieden, kenne aber auch bisher nur ein Haus.



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  3. #3
    small but dangerous
    Mitglied seit
    23.05.2012
    Semester:
    Narkosefachzwerg
    Beiträge
    4.183
    Ich habe am Anfang an einem 500-Betten-Haus (kirchlich) gearbeitet mit 7 OP-Sälen. Da viel Ortho und Geburtshilfe lernte man zwangsläufig schnell Spinale und periphere Regionale. Die Einarbeitung war mäßig, gedoppelt war man nur ein paar Tage (Personalmangel macht's möglich). Der OP lief dort auch sehr getaktet, da war nicht viel Zeit für große Lehre. Trotzdem war ich dort mit dem Lernfortschritt sehr zufrieden, gerade weil es einige sehr motivierte OÄ gab. Nur ZVKs waren es sehr wenige mangels Patientengut und sehr enger Indikationsstellung.
    Nach zwei Jahren habe ich an eine Uni gewechselt. Dort ist die Einarbeitung auch schlecht, die Anfänger werden aufgrund des Mangels an "einfachen" Patienten sehr früh zu Leberresektionen etc pp gestellt (gedoppelt sind Anfänger maximal 3 Wochen). Das ist keine gute Lernatmosphäre, gerade weil auch die OÄ oft gestresst sind und künstlich Druck aufbauen. Anfänger hätte ich da nicht sein wollen. ZVKs legt man natürlich reichlich, dafür werden kaum periphere Regionale gemacht (das können die meisten OÄ selbst nicht). Ich habe an der Uni ne Menge gelernt, aber oft zu Bedingungen, die nicht gut waren (allein im Außenbereich, Lebertransplant ohne OA/FA, Säuglingsnarkosen mit Massivtransfusion mit woanders gebundenen OA...).
    Ich glaube die Ausbildungsbedingungen sind vor allem vom Chef/den OÄ abhängig, weniger von der Größe der Klinik. Gerade als Anfänger wird man oft frustriert sein, weil in Zeiten des Personalmangels als erstes an der Lehre gespart wird. Und Lernen ist ja auch etwas sehr Individuelles: der eine kommt gut damit klar, ins kalte Wasser geworfen zu werden, der andere hat dadurch soviel Stress, dass nichts mehr funktioniert. Das merkt man ja auch erst, wenn man eine Weile dabei ist.



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  4. #4
    Ldr DptoObviousResearch
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    26.07.2006
    Ort
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    ca. 25.000
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    Seit August in einem kommunalen Haus mit 500 Betten. Wir haben zwei Säle Unfallchirurgie, drei Allgemeinchirurgie mit Gefäßen und Thoraces, zwei Säle Uro und einen Saal Gyn/Geburtshilfe. Die ersten drei Wochen war ich mit einem Oberarzt zur Einarbeitung in einem Saal, allerdings fast immer bei großen Laparotomien oder Thoraces. Die erste Woche kam immer noch jemand zur ITN und zwei Wochen auch noch zu den klapprigen ASA 3-Patienten. Spinale, Regionalverfahren oder große Einleitungen mit Arterie/ZVK/PDK macht jemand anderes während der vorherige Eingriff noch läuft und RSIs, während ich den vorherigen Patienten ausschleuse. Zwischendurch mal gucken kommt auch niemand, weil der Saaldienst aus Personalmangel nebenbei seinen eigenen Saal schmeißt.

    Bis auf Thoraces, TEP-Wechsel, Leberresektionen, Gastrektomien und Whipple/Traversos mache ich mittlerweile alles. Bauchlagen, HWS-Eingriffe, TEPs unter Vollantikoagulation, Nephrektomien/Zystektomien undsofort. Gute Narkosen sind das nicht. Ich mache die Patienten häufig platt, um nicht an anderer Stelle von der Dynamik überholt zu werden...
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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  5. #5
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    11.02.2008
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    zentral
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    long time ago
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    3.537

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    Wow, Autolyse, das klingt ... bescheiden.
    Wissen macht nichts.



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