Hallo Katrina
Erstmal find ich's super, dass du mit voller Motivation und insbesondere mit dem Ziel, Menschen zu helfen, an das Studium rangehst. Ich hatte zu Beginn des Studiums auch eine Menge Idealismus, der mit der Zeit natürlich etwas abnimmt, wenn man den Alltag kennenlernt, aber eine gewisse Grundmotivation ist bei mir (nach PJ) immer noch vorhanden und macht mir Lust auf den Beruf.
So wie die anderen glaube ich, du solltest dir jetzt noch nicht zu viel vornehmen und dich mit deinen eigenen hohen Selbstansprüchen nicht zu sehr unter Druck setzen. Ich finde es gut, dass dein Ziel primär nicht ist, gute Noten zu haben, sondern eine gute Ärztin zu sein. Das war auch immer mein Ziel und dementsprechend habe ich mein Studium ausgerichtet.
Hier ein paar kleine Beispiele, wie ich für mich Schwerpunkte gesetzt habe:
Für mich war immer klar, dass ich ein internistisches Fach oder ein anderes Fach mit "System", wie z.B. Neurologie und nicht ein chirurgisches Fach machen möchte. Dementsprechend habe ich bpsw. schon in der Vorklinik Anatomie schlechter gelernt (mehr die Basics) und mich auf die Physiologie gestürzt, die ich heute noch gut kann. Ebenso hab ich Histo nur so gelernt, wie man's zum Bestehen braucht, da ich das aber später nie wieder anwenden werde, nicht auf Dauer gemerkt.
In der Klinik bin ich in den Fächern, die für mich in Frage kommen (Neuro, Innere) oder die mich bereichern (Palliativmedizin, Anästhesie) in die Vorlesungen gegangen, zu den anderen nur selten. Ich hab als Hiwi jahrelang in der Physio gearbeitet und dabei auch in der Klinik das Physio-Wissen behalten können.
Ebenso würde ich empfehlen, die Famulaturen nicht nur zu nutzen, dein späteres Fach kennenzulernen, sondern auch praktische Skills zu erlernen und viel zu sehen. So habe ich extra in der Anästhesie famuliert oder auf der Intensivstation, obwohl ich da eher nicht arbeiten möchte.
Im PJ in der Chirurgie habe ich z.B. versucht, viel in der Ambulanz oder in der Prämedizin zu sein und dort chirurgische Techniken wie Gelenkuntersuchung oder Wunden nähen zu lernen, was wie ich finde jeder Arzt zumindest in den Grundzügen beherrschen sollte.
Alles in allem: nix komplett weglassen, aber sich immer das anschauen, was einen interessiert und bereichert.