- Wegen der Hypoxie musst du dir akut keine Gedanken machen. Solange der Patient nicht gleichzeitig drucklos war, kann man wohl sehr sicher davon ausgehen, dass er davon keinen Schaden genommen hat. Es ehrt dich aber, dass du hier um Rat fragst, wie das zukünftig vermieden werden kann!
- Ich habe keine Checklisten ausgedruckt einstecken (finde das aber toll), aber ich schreibe für größere Vorbereitungen (sei es im OP oder präklinisch) mittlerweile grundsätzlich einen Zettel mit meinen Wünschen
- Es macht Sinn, die "Wahl der Waffen" auf ein Minimum zu reduzieren. Der besagte bewusstlose Patient ohne kardiale Vorerkrankungen hätte von mir zB Ketamin+Relaxans bekommen, fertig. Geht schneller und birgt weniger Fehlerquellen.
- Eine Präoxygenierung mit Reservoirmaske ist nicht das Schlechteste, aber mit Sicherheit nicht das Maximal möglliche. CPAP oder evtl. ASB/CPAP bringt deutlich mehr.
- Klar widersprechen möchte ich der Auffassung, man könne diesen Patienten ja nicht zwischenbeatmen und daher sei die Hypoxie eben unvermeidbar. Oxygenierung geht ganz klar vor theoretischem Aspirationsschutz. Natürlich ist es schön, wenn es ohne Maskenbeatmung geht, aber die sogenannte "modifizierte RSI" (schnellwirksames Relaxans, Vorbereitung wie RSI, aber planmäßige Maskenbeatmung unter optimalen Bedingungen mit sehr niedriger Druckbegrenzung und geringen Tidalvolumina) ist mittlerweile ein akzeptiertes Verfahren, wenn die Umstände es erfordern