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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Spriggan
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    Hallo liebe Medi Learn Gemeinde ,

    ich habe im Sommer mein Studium beendet und stehe gerade bei den letzten Vorstellungsgesprächen.
    Ich schwanke momentan noch zwischen der Inneren und Psychiatrie (wobei ich von fachlichem Interesse und Arbeitsbedingungen eher zu Letzterem neige).

    Der Grund für diesen Post ist: ich war schon während meines Studiums immer recht auslandsorientiert und könnte mir durchaus vorstellen für ein internationales Projekt etc. wieder zurück zu kehren. Ich weiss das auch versch. internat. Hilfsorganisationen Psychiater für Auslandseinsätze suchen. Wie seht ihr denn die Möglichkeiten, auch dauerhaft im Ausland tätig zu sein. Voraussetzung ist natürlich, die jeweilige Landessprache zu beherrschen. Ich denke in der Inneren Medizin hat man da einfachere Wege. Trotzdem ist doch gerade die Psychiatrie ein Gebiet, das in vielen Ländern (gerade ausserhalb Nordamerikas und Europa) noch viel Ausbaufähigkeit hat. Leider habe ich im Internet nicht sehr viel dazu finden können. Kann mir hier jemand weiterhelfen bzgl. Möglichkeiten in EU und nicht EU Ländern (Schweiz erstmal ausgenommen)?

    Vielen Dank schonmal !



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  2. #2
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    Ich habe keine eigenen Erfahrungen (außer Schweiz), aber kann was von Kollegen erzählen und ein paar Überlegungen als Psychiater: Ein Kollege ist als Altassistent immer in sein Heimatland zurück und wollte ursprünglich als Psychiater im Urlaub ein Stück Aufbauarbeit leisten; er hat aber meist mehr mit neurologischen Fällen zu tun gehabt. Ein anderer Kollege hat als Psychiater in einer Hilfsorganistation mitgeholfen bei Katastrophen, war hoch zufrieden. Im Ausland Psychiatrie lernen: Du musst dir immer vor Augen führen, das die Bewertung von Krankheitssymptomen immer auch teilweise kulturell geprägt ist. Wenn ein Deutscher erzählt, er sieht Geister mache ich mir schon Gedanken. Aus anderen Ländern kann dies durchaus kulturell Normal sein. Die psychiatrischen Krankheitsbilder sind zwar ähnlich, aber doch auch kulturell "geformt". Wenn du ein Land gut kennst, mag es gut gehen, aber ansonsten stehst du nicht nur sprachlich viel auf dem Schlauch, sondern hast erheblich mehr Unsicherheiten in der Diagnosestellung und Therapie. Also kurz gesagt in einem Land mit anderer Sprache und ähnlicher Kultur: kann sehr gut laufen. Andere Sprache, andere Kultur: wahrscheinlich am Anfang sehr frustrierend.
    Auch wenn du Schweiz ausgeklammert hast: selbst hier gibt es durchaus viele Fettnäpfchen, z.B. "Du-Kultur" oder ist es als normal anzusehen, wenn ein 10-jähriger mit der Oma in der Schweiz in ein "dekoriertes" Lokal geht an Fastnacht und sich den ganzen Abend Strippene Damen ansieht....
    Was du auch beachten solltest: Wenn du mal nach Deutschland zurückkommen willst, solltest du von vornerein beachten, was dir von deinem Arbeiten und/oder von den Prüfungen in D anerkannt wird.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Spriggan
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    Vielen Dank für deine Antwort !
    Ich hatte schon vor den Großteil oder alles meiner Facharztausbildung in Deutschland zu absolvieren.
    Gerade aber die Tätigkeit in einer Hilfsorganisation finde ich interessant und natürlich weiss ich auch noch nicht ob ich Deutschland endgültig verlassen werde. Das mit den kulturellen Unterschieden ist auch ein wichtiger Punkt. Man findet nur leider, wie ich finde im Netz nur vergleichsweise wenig zu den globalen Möglichkeiten in diesem Fach.

    Für welche Hilfsorganisation war dein Kollege denn tätig, wenn ich fragen darf?



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  4. #4
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    Der Kollege war für Ärzte ohne Grenzen unterwegs, nach seinen Schilderungen war das recht professionell organisiert. Eine andere Kollegin (Psychotherapeutin) war mit dem Roten Kreuz hier in D unterwegs und wurde vom Arbeitgeber freigestellt für die Katastrophenhilfe, das war aber weniger Notfallversorgung, sondern Betreuung (Decken austeilen, Kinderbetreuung, ect.).



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  5. #5
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    Das ist in dem Fall halt relativ schwierig. Psychiatrische Krankheiten sind in vielen Ländern ein Tabu und gleichzeitig das Misstrauen gegenüber Helfern aus dem Westen groß. Mangelnde Sprachkenntnisse und mangelnde Detailkenntnisse der Kultur werden das auch nicht gerade einfacher machen. Viele Länder haben gerade mal eine medizinische Grundversorgung- da fehlt es schlichtweg an Ressourcen für die psychiatrische Versorgung.

    Was ein gangbarer Weg wäre, wäre über die Hilfsorganisationen in Deutschland und z.B. Engagement in der Flüchtlingsversorgung. Wenn man einmal drin ist, könnte man dann nach und nach in den internationalen Bereich rein rutschen.

    Oder du suchst ob psychiatrische Kliniken, Kooperationen mit HiOrgs im Ausland haben. Oder einen Bereich suchen- z.B. Psychotraumatologie und darüber schauen, was international geht.

    Eine weitere Möglichkeit wäre, sich unabhängig vom Fachgebiet eine Möglichkeit zu suchen, sich international zu engagieren und darüber dann einen Schwerpunkt in der Psychiatrie zu entwickeln.

    Und es gibt durchaus Projekte über die GOs und größere NGOs- da muss man aber echt suchen und es ist etwas Glückssache.

    Ich weiss, dass es in Afrika Projekte zur Psychotraumaverarbeitung gibt, weiss aber nicht welche Organisation das macht. Hab mal in einer Fortbildung was zu recht spannenden Forschungserkenntnissen gehört, die daraus gewonnen wurden.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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