Bis sich mal keiner findet. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass sich IMMER jemand finden lässt. Aber man muss eben auch seitens der Verwaltungen was dafür tun: Erhöhung des BD-Entgeldes und FZA ohne Abzug und Du wirst jemanden finden, der die Schicht übernimmt. Wer das nicht will, hat entweder genügend Personal oder die AN haben ihre Schmerzgrenze noch nicht erreicht...
Ganz ehrlich? Wer in heutiger Zeit KEIN Telefon mit Rufnummernanzeige hat, der macht eindeutig was falsch. Wenn ich frei habe, und das Krankenhaus ruft an, dann geht der AB ran. Und wenn ich da höre, dass ich einspringen soll, dann habe ich den leider nicht abgehört. Ich muss nicht ans Telefon gehen. Schon gar nicht, wenn ich keine Rufbereitschaft habe.Mein Chef will nun eine Nachrückliste durchsetzen. Die Leute werden dann von oben nach unten durchtelefoniert und damit verpflichtet den Dienst zu übernehmen. Wir Assistenten sind massiv dagegen und sagen: zahlt uns eine Rufbereitschaft und dann machen wir es.
Das ist ja auch so. Allerdings ist halt das Problem, dass die meisten ja nichts gebuchtes haben. Wenn ich z.B. am Abend mit den Freunden ein lang geplantes Grillfest habe, oder einfach mal mit Freunden bis zum Verlust der Muttersprache vergorenen Früchten anheim fallen will, dann kann ich da ja nichts geltend machen. Und meine Gesundheit / Erholung kann ich auch nicht in Geld aufwerten. Insofern ist das ja meistens ein gutes Geschäft für den AG.Rein rechtlich würde ich die Sache so betrachten: ist der Dienstplan draußen hat man erstmal Anspruch auf die freien Tage. Und wenn man dann zwangsverpflichtet wird gegen seinen Willen einen Dienst zu übernehmen, hat die Klinik alle daraus resultierenden Zusatzkosten zu übernehmen.
Das perfide ist ja dabei, dass Du rein rechtlich erstmal das tun musst, was der AG sagt. Natürlich kannst Du dagegen klagen, und wirst auch sicher Recht kriegen. Aber was bringt Dir das im Nachhinein?Also Kosten für gebuchte Flüge oder Hotels oder auch z.B. für die Kinderbetreuung. Man kann gegen eine solche Zwangsverpflichtung noch im Eilverfahren vorgehen, vermutlich würde einem das Gericht Recht geben weil "nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind" aber das ist ein anderes Thema.
Die Frage ist halt, wie schnell und wie gut man sein Recht auch durchsetzen kann. Da fehlt es einfach an Beispielen. Wenn ich also sowieso erstmal das tun muss, was mir gesagt wird, und ich im Nachhinein Recht kriege, was nutzt mir dann ein Eilverfahren, wenn es erst NACH dem Ereignis stattfindet. Die Frage wäre vielmehr, wie reagiert der AG danach in zukünftigen Fällen? Wenn er wieder sowas durchziehen will, nachdem er schon verloren hat, muss er dann mit höheren Strafen rechnen? Lohnt es sich im Zweifel für ihn nicht mehr? Also lohnt es sich für uns, sowas durchzuziehen? Das sind so Sachen, die man halt mal mit der eigenen Rechtsabteilung klären müsste. Denn wenn der AG sowas verliert, entstehen einem selbst ja keine Kosten...Letztlich ist es so: ein großer Mitarbeiterstamm hat regelmäßig Ausfälle. Wenn das gar nicht kompensiert wird über sowas wie Rufbereitschaften ist das ganz einfach ein Organisationsversagen der Klinik. Damit hat man im Prinzip sehr viele Rechte aber nur die Wenigsten haben die Eier diese durchzusetzen. Ich auch nicht, denke ich. Ich bin eher so in der Kategorie "Depp" der alle Dienste dann macht und motzt. Letztlich aber alles macht...