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Ich schließe mich mal an, Datum ist der 28.11.2017, wozu ein realer Name?
1. Wo haben Sie studiert?
Freiburg
2. Was hat Ihnen an dieser Universität besonders gut gefallen?
Ich mochte einfach Freiburg als Stadt sehr. Mal davon abgesehen, dass es einfach schön ist mit einer fast npch schöneren Umgebung, ist es auch eindeutig eine Studentenstadt, die sehr durch die vielen jungen Menschen geprägt ist. Denke in einer Großstadt wie Berlin geht das Studentenleben etwas unter, weil das allgemeine Angebot schon so groß ist.
Was ich an der Uni mochte, ist, dass man keine weiten Wege hatte. In der Vorklinik fand fast alles im sog. Institusviertel statt, später im klinischen Studienabschnitt kam noch die Uniklinik dazu. Einzig die Hautklinik und Psychiatrie befanden sind auf dem Gelände der restlichen Uniklinik.
3. Was würden Sie aus heutiger Sicht in Ihrem Studium anders
machen?
Nichts, glaube ich. Außer zwei PJ Tertiale, die ich in der Schweiz gemacht habe, war ich nie im Ausland, aber dazu sehe ich auch keine Notwendigkeit. Vielleicht würde ich den Unisport schon früher nutzen. Hab erst nach dem PJ beim Lernen fürs Examen mit Fechten und Tennis angefangen.
4. Was halten Sie von der Möglichkeit, Medizin als Reformstudiengang
zu studieren?
Dazu kann ich nichts sagen, mit den Reformstudiengängen habe ich mich nicht beschäftigt.
5. Was würden Sie angehenden Studenten für das Studium empfehlen
(vorab TMS, Berufsausbildung, FSJ, Pflege-Praktika usw.)?
Pflegepraktikum
6. Haben Sie einen Facharztabschluss, wenn ja welchen und warum
haben Sie sich für diese Richtung entschieden?
Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie. Dass es wohl eher was Chirurgisches wird, war mir schon immer klar. Meine erste Famulatur habe ich in diesem Fach gemacht und war sofort begeistert. Später kam noch Internesse für Augenheilkunde und Neurochirurgie dazu, aber nach dem Examen habe ich mich für O&U entschieden. In der Augenheilkunde kam mir das Operieren zu kurz und bei Neurochirurgie hatte ich Angst, ich sei diesem anspruchsvollen Fach vielleicht doch nicht gewachsen.
7. Was macht Ihren Beruf besonders?
Den Arztberuf an sich? Hm... ich finde ihn recht anstrengend und zehrend. Nicht nur, dass man häufig nachts, an Wochenenden und Feiertagen arbeiten muss, ich nehme auch hin und wieder Sachen mit nachhause, die mich nicht loslassen und mich schon etwas bedrücken.
8. Welche Kompetenz empfinden Sie als besonders wichtig für die
Tätigkeit als Arzt?
Ein gewisses Maß an Intelligenz. Es ist ein Fach, in dem man sehr viel wissen muss und oft schnell viel Stoff lernen muss. Das muss man drauf haben. Als zweites würde ich sagen, dass man halbwegs gut im Team arbeiten können sollte. Man muss nicht nur mit den eigenen Kollegen klar kommen, sondern vor allem mit den Schwestern. Ohne die geht gar nichts.
9. Empfinden Sie Ihren Arbeitsalltag als stressig, wenn ja was müsste
sich für ein besseres Arbeitsklima ändern?
Der Stress hängt immer davon ab, wo man gerade arbeitet. In meiner ersten Klinik war das Leben schon stressig, weil ich einfach immer das Gefühl hatte, gerade so oder vielleicht so gar auch gar nicht mit der Arbeit fertig zu werden. Es gab selten mal Atempausen. Aktuell in meiner jetzigen Klinik geht es, da ist die Arbeit irgendwie besser verteilt. Stress gibt es auf jeden Fall fast immer in der Notaufnahme, da hat man einfach meistens echt viel zu tun. Eine Hilfe wäre es, wenn nicht so viel Arbeit doppelt wäre, wenn mehr Arbeit digital wäre statt diese ewige Zettelwirschaft. Und so Sachen wie das "Endoprothesenzentrum" sind nervig. Damit eine Klinik sich so nennen darf, erfordert das nochmal mehr Zettel, die ausgefüllt werden müssen. Es reicht leider nicht mehr, einen Patienten einfach zu behandeln, nein, man muss nebenher auch immer tausend Checklisten abarbeiten und jeden Pups dokumentieren.
10. Arbeiten Sie im Schichtdienst?
Jein. Bei uns gibt es nur in der Notaufnahme einen Früh- und einen Spätdienst. Sonst halt die normale Arbeitszeit von 7 bis 15.30Uhr und einen Nachtdienst von 14.30Uhr bis 8Uhr bzw. 24h am Wochenende.
11. Wenn ja, wie kann man es schaffen, Beruf und Familie zu verbinden?
Weiß nicht, Kind ist erst unterwegs
12. Was fällt Ihnen in Ihrer praktischen Tätigkeit schwer?
Nicht genervt zu sein und allen Patienten die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Wenn man gestresst ist, wird man schnell genervt. Ich jedenfalls.
Und der Umgang mit alten und/oder dementen Menschen fällt mir manchmal schwer, weil mich das Schicksal so mitnimmt. Hilflosigkeit im Alter nehme ich als etwas Schlimmes war und entwickle langsam selber eine Angst davor.
13. Mussten Sie schon einmal einem Patienten oder seinen Angehörigen
eine schlechte Nachricht überbringen und wenn ja, wie sind Sie
damit umgegangen?
Klar, das muss jeder Arzt mal. In manchen Fächern häufiger als in anderen. Bisher hatte ich damit nie Probleme, weil ich immer eine gewisse Distanz zu dem Fall hatte. Wie gesagt: die demente Omma, um die sich keiner kümmert, oder die Trauer der Angehörigen, wenn der geliebte Mensch sich langsam aufzulösen scheint, nimmt mich mehr mit.
"tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami