teaser bild
Seite 2 von 8 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 37
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Registriert seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
    Beiträge
    23.454
    Es geht schon damit los, dass bestimmte Inhalte im Studium oder später in der Forschung nicht gefördert werden, weil sie im krassen Widerspruch zu den Interessen von BigPharma stehen.
    Homöopathie, pflanzlich-schonende Chemo ohne Nebenwirkungen, Impfgegnertum, Klangtherapie und auch das bislang immernoch nicht visuell nachgewiesen HI-Virus, welches aber von der BigPharma therapiert wird zählen dazu.

    Entweder Du legst Dir bessere Bücher und ein dickeres Fell zu, oder Du schaust mal, was die BigPharma so ohne Patientenkontakt dir anbieten kann.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  2. #7
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    04.12.2002
    Ort
    -
    Semester:
    Überstanden!
    Beiträge
    281
    Hallo

    Ich hatte vor dem Studium bereits ein Berufsleben und mir kommt Dein Problem bekannt vor. Wenn man die Realität der Arbeitswelt kennenlernt, ist man oft ganz perplex, was da alles abgeht. Das geht von geplatzten Illusionen über die entsetzte Feststellung, wieviel Inkompetenz erlaubt ist und bis zur allgemeinen Ernüchterung, dass überall auch mal Späne fallen.

    Bei einem moralisch überhöhten Beruf ist die Fallhöhe entsprechend grösser, und bei Theoretikern frisch aus dem neigungsgewählten Studium auch ggf. grösser als bei Lehrlingen, die schon mit 17 die ersten miesen Anschisse verknusen müssen.

    Es muss aber nicht ungesund sein, solche kleinen Krisen durchzumachen, das hilft auch bei der beruflichen Charakterbildung und feilt einem die persönlichen Prioritäten zurecht. Ich halte es allerdings für wichtig, das nicht nur als Verzweiflung runterzuschlucken, sondern wirklich zu reflektieren und was aus Deinem Unbehagen zu machen. Das kann eine klarere berufliche Haltung sein, ein Entschluss, nicht beim Deckeln behilflich zu sein, eine neue Idee welches Fach Dir eher liegen könnte, oder Auswanderungspläne.

    Dass Du sowas überhaupt bemerkst und es Dir nicht so latte ist wie vielen anderen - Glückwunsch. Ist ne gute Eigenschaft. Um so wichtiger, dass Du dran bleibst.



  3. #8
    ehem-user-26-08-2022-1228
    Guest
    Also, ich bin noch nicht mal Medizinstudentin (nächstes Jahr dann , aber ich finde, die Gedanken sind schon berechtigt. Dass dir diese "Erkenntnis" aber erst im PJ kommt, ist schon irgendwie spät.

    Hm, es gibt sicher genug "linke G'schichtn", wie man in Österreich sagen würde. "Wenn ein Chirurg ne Prämie bekommt, wenn er im Monat 30 Wirbelverschraubungen macht und ihm am 28. des Monats noch eine fehlt, steht er in seiner Mittagspause vielleicht am Gang, sieht sich die Patienten an und überlegt, welchem von denen er noch eine anordnen könnte" - keine Ahnung, ob das tatsächlich so ist, hab ich so erst gestern in einem Bericht gelesen.

    Auf jede Stunde Patient kommen 2 Stunden Papier, viel weniger Zeit am Mensch, als man gerne hätte.
    Und wenn die Mama mit ihrem Kind in die Klinik kommt und es muss am Blinddarm operiert werden, ist es für die Familie eine einzigartige, überwältigende, belastende Situation, für den Chirurg so "gewöhnlich" wie Autofahren - er muss sich konzentrieren, aber es ist eben nichts Besonderes mehr.
    Wie hier schon richtig gesagt wurde, und der Meinung bin auch ich, der Job des Arztes wäre es in diesem Fall, die Patienten und Angehörigen sachlich aufzuklären, aber auch etwas einfühlsam zu sein, immer mit dem Bewusstsein im Hinterkopf, dass es für die Patienten eine an neue Situation ist, auch, wenn es für einen selbst Routine ist. Er kann ja nicht gleich komplett in Panik verfallen und mitheulen. Und auch Chirurgen sind mal schlecht drauf, haben keine Lust, einen schlechten Tag oder was auch immer - aber ein guter Arzt ist jemand für mich dann, wenn er sich vor jeder OP bewusst macht, was er hier macht und worum es geht, dass es nicht um sein Leben sondern eben um das anderer geht und auch wenn es für ihn Routine ist, sollte er sich dem immer bewusst sein,

    Das oft keine "Zeit" bleibt, um Krankheiten zu diagnostizieren, ist natürlich schlimm. Aber ich glaube kein Arzt, außer er ist Spezialist in einem sehr kleinen Gebiet, kann einfach jede Krankheit erkennen. Das ist doch auch menschlich!
    Aber als guter Arzt sollte man mMn einfach sein Bestes eben, nachschlagen, sich Hilfe holen und immer mitfühlend sein, sich aber den Abstand bewahren und immer ehrlich sein.

    Ich traue mich zu sagen, es wird immer Kliniken geben, die auf das mehr Wert legen, als andere. Und innerhalb einer Klinik gibt es einfach auch verschiedene Leute. Und wirtschaftliche Rentabilität ist immer Fokus, egal wo! Das ist aber in jedem Beruf so. Als Arzt ist das natürlich besonders "schlimm", weil es um die Gesundheit und somit um das Leben von Menschen geht.

    Trotzdem muss ich mich den anderen anschließen - in jedem Beruf gibt es solche und solche Personen, achte einfach auf deine Werte, es gibt genügend Ärzt/innen, die das genau so sehen wie du und gemeinsam ist man stark



  4. #9
    Platin Mitglied
    Registriert seit
    03.03.2009
    Beiträge
    893
    Aufmunterung wirst du hier besonders von den Leuten bekommen, die noch keinen Tag als Arzt gearbeitet haben. Für die Ärzte ist dein Posting jetzt keine großer Überraschung (bis auf deine Verschwörungstheorie BigPharma hätte irgendwie Einfluss auf die Studieninhalte). Wie auch immer: Willkommen in der Realität. Mach das beste draus



  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    25.11.2017
    Beiträge
    22
    Leider ist es so wie du es gesagt hast! Aber was willst du da machen? Du hast gutes potential etwas viel besser zu machen als manche Ärzte, also last dich nicht runterziehen, von den was du gesehen und gehört hast, sondern mach es besser und nimm dir das vor und halte das immer dir vor den Augen.



Seite 2 von 8 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook