teaser bild
Seite 5 von 50 ErsteErste 12345678915 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 25 von 249
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Dunkelkammerforscher
    Registriert seit
    20.08.2004
    Ort
    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
    Beiträge
    3.740

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von bremer Beitrag anzeigen
    Der Beitrag ist etwas zu pessimistisch
    Er ist schlicht weg falsch...
    1. gibt es inzwischen schon Zuschläge, die die 0,64c übersteigen (auch einen Nachtdienstzuschlag)
    2. natürlich wird dir die fehlende Regelarbeitszeit am anderen Tag abgezogen (wie in jedem anderen Job im übrigen auch)
    3. beträgt die Bezahlung im Regelfall bei Bereitschaftsdienst 90 bzw. 95%, es sei denn du hast tatsächlich einen relativ ruhigen Job

    Über die Höhe der Zuschläge kann man sich streiten und über die Einordnung der Arbeitszeit als BD auch (die Alternative Schichtdienst geht aber tatsächlich mit weniger Gehalt einher und ist aus sozialer Hinsicht meist noch weniger attraktiv).



  2. #22
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Registriert seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902
    na ja..
    zu 1) sicher gibt es noch eine Vielzahl von anderen Zuschlägen. Abhängig vom Dienstmodell, Tag, Uhrzeit usw. Dann sind wir mittendrin im Tarifdschungel. Und dann ist ja auch noch die Frage nach der Steuerfreiheit. Dem TE ging es um die Höhe der Zuschläge, und ich hatte diese in der genannten Größenordnung/h bei entsprechendem Dienstmodell.
    zu 2) stimmt so nicht. Anderswo wird das über die Wochenarbeitszeit gelöst, so daß z.B. der Automobil/Chemie/Stahlwasweißichfacharbeiter (vereinfacht) seine 150 oder 200% Nachtvergütung auch behalten darf (wenn man den nächsten Tag dann wieder abziehen würde, dann hätte er nämlich nur noch 100% Lohn und dann würde keiner mehr nachts arbeiten wollen). Kannst ja mal versuchen, das Minusstundenmodell jemandem außerhalb des Medizinbetriebs zu erklären...
    zu 3) Papier ist ja geduldig. Ein Sonntagmorgen von 3h-8.30h oder Bundesligaabend kann jederzeit den Schnitt so runterziehen, daß man unter 90% landet, obwohl man den Rest vom Tag dann zu 150% ausgelastet rödelt, weil alleine. 90% für vermutlich Vollarbeit heißt ja auch 10% Gehaltskürzung. Daß das Schichtmodell in der Medizin so unattraktiv ist, daß man auf sowas eingehen "muß", steht ja auf einem anderen Blatt. Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, daß z.B. in der Automobilbranche die Ankündigung von Schichtbetrieb als Bedrohung gesehen würde. Aber auch das hatten wir alles schon x-mal.
    "Quelle" ist hier übrigens das sehr große Autowerk im Nachbarort und die Leute, die dort nachts arbeiten, von denen ich einige kenne.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  3. #23
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Registriert seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.950
    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Na ja, nach 10 Jahren Präsenz im Forum und immer noch den gleichen grundlegenden Problemen darf man ja auch ein wenig zynisch sein, oder?
    Klar, aber dann halt nicht über die Reaktion wundern
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  4. #24
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    zu 2) stimmt so nicht. Anderswo wird das über die Wochenarbeitszeit gelöst, so daß z.B. der Automobil/Chemie/Stahlwasweißichfacharbeiter (vereinfacht) seine 150 oder 200% Nachtvergütung auch behalten darf (wenn man den nächsten Tag dann wieder abziehen würde, dann hätte er nämlich nur noch 100% Lohn und dann würde keiner mehr nachts arbeiten wollen). Kannst ja mal versuchen, das Minusstundenmodell jemandem außerhalb des Medizinbetriebs zu erklären...
    Quatsch. Der Stahlarbeiter arbeitet im Dreischichtmodell. Wenn er dann nachts acht Stunden arbeitet, bekommt er diese zu 200% vergütet. Dass er in dieser Woche eben nachts und nicht tagsüber seine acht Stunden reißt, ist ja völlig egal, Hauptsache am Ende kommt er auf die 40h/Woche (oder 38 oder was auch immer). Da wird natürlich nichts abgezogen. Wenn ich in der Klinik arbeite und Dienstag auf Mittwoch einen 24h-Dienst mache, dann mache ich eben 24h, die ich auch vergütet bekomme, gleichzeitig zieht mir der Arbeitgeber völlig zu Recht natürlich die eigentlich am Mittwoch zu leistenden 8h von meinemZeitkonto ab, da ich ja schließlich 24h und nicht 32h arbeite, sprich am Mittwoch imBett liegen, frühstücken gehe oder was auch immer. Warum diese einfache Rechnung nie verstanden und als schreckliche Ungerechtigkeit hervorgetan wird, ist mir schleierhaft. Davon unbenommen bleibt die Frage nach einer angemessenen Vergütung dieser 24 geleisteten Stunden. Wenn eine Klinik im Schichtmodell arbeitet, wird auch nichts abgezogen (Analog zum Stahlarbeiter), da da ja die 40h/Woche eben als reguläre Arbeitszeit zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten in den Dienstplan eingepflegt werden. Und glaub mir, das ist die definitiv schlechtere Variante. Quasi nix zum Grundgehalt dazu, und das Sozialleben sowie die eigene Gesundheit bei sieben Nachtdiensten am Stück und solchen Scherzen im Eimer.



  5. #25
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.08.2007
    Ort
    Göttingen
    Beiträge
    776
    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Warum diese einfache Rechnung nie verstanden und als schreckliche Ungerechtigkeit hervorgetan wird, ist mir schleierhaft.
    Mir auch. Wird auch vom Marburger Bund teilweise in Veröffentlichungen so dargestellt, als ob einem geleistete Arbeit vom Stundenzettel abgezogen wird. Finde ich durchschaubare Propaganda. Es ist doch klar, dass mit den geleisteten Stunden erst mal die 40 h Wochenkonto (für die man das Grundgehalt erhält) aufgefüllt werden müssen und nur das darüber hinausgehende bezahlt wird.

    Dass Bereitschaftsdienst nicht mit 100% vergütet wird, was z.B. ein guter Freund von mir ständig mit der Begründung "auch wenn ich schlafe oder nur rumsitze, bin ich ja trotzdem in der Klinik" bemängelt, finde ich auch nicht beklagenswert. Denn Vollarbeit ist einfach anstrengender als Bereitschaftsdienst (zumindest wenn es wirklich Bereitschaftsdienst ist). Man könnte niemals so viele Stunden voll arbeiten, wie man Bereitschaftsdienst leistet, und somit kann man sich eben durch den Bereitschaftsdienst schon auch relativ gesehen mehr Geld erarbeiten (solange es eben wirklich Bereitschaftsdienst ist).

    Das Problem ist, dass die ZUSCHLÄGE für Überstunden und für Dienst zu ungünstigen Zeiten nicht adäquat sind. Übrigens nicht nur in der Medizin; die Metaller, die ich kenne, bekommen 30% Nachtzuschlag für Vollarbeit, 20% Spätdienstzuschlag für Dienste ab 12 Uhr. Also nicht die erwähnten 100% Zuschlag irgendwelcher Stahlarbeiter (Gießereien haben übrigens traditionell höhere Zuschläge, aber auch besonders harte Arbeitsbedingungen, habe selbst vor dem Studium in einer Gießerei gearbeitet). Andererseits arbeiten Ärzte nicht mal für 30% Nachtzuschlag, sondern sogar nur für 15 oder 20%. Als ich als Arzt angefangen habe, gab es - so wie tarumo noch aus dem Jahr 2006 korrekt schildert - noch überhaupt keine (!) Nachtzuschläge für ärztlichen Bereitschaftsdienst. Die Bereitschaftsdienste selbst waren bis zum VKA-Streik im Juni 2010 auch sehr viel geringer. Nächtliche ärztliche Vollarbeit (!) wurde bis ins Jahr 2010 mit 1,28 Euro Nachtzuschlag pro Stunde bedacht. Also immerhin ist es besser geworden... aber von Modellen, die ich für adäquat halten würde, wie z.B. 100% Nachtzuschlag oder noch besser pauschal 25 bis 35 Euro Nachtzuschlag pro Stunde - unabhängig vom Stundenlohn - sind wir (und auch andere Branchen!) weit entfernt.



Seite 5 von 50 ErsteErste 12345678915 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook