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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Literatur: schau mal nach den Büchern von Renate Hartwig zum Thema
    Initiativen: insgesamt eher hoffnungslos, da im deutschen Gesundheitswesen jeder für sich kämpft bzw. die Handelnden gegeneinander ausgespielt werden (Arzt vs Pflege, Ambulant gegen Stationär, AA gegeneinander usw.)
    Was bleibt, ist ein Abstimmen mit den Füßen bzw. für jeden einzelnen eine Strategie (z.B. Zulassungsrückgabe, TZ etc.
    Anregungen diesbezüglich kann man sich in geschlossenen Foren wie dem Hippokranet holen...
    Politik: CAVE "false friends": es ist leider so, daß sämtliche etablierten Parteien den aktuellen Kurs seit Jahren mittragen (wo die "Alternative" diesbezüglich steht, weiß man nicht so recht) und ironischerweise die allerschlimmsten kapitalistischen Auswüchse durch Protagonisten aus der linken Ecke wie Lauterbach verursacht werden. Google mal nach "Lauterbach-Rede". Auch von Gewerkschaften wie ver.di und dem MB ist keine echte Hilfe zu erwarten, da deren Führungsetagen relativ unverblümt für die "Gegenseite" arbeiten und arbeiteten (folge der Spur des Geldes...). Gilt übrigens auch für die Institutionen wie KV und Ärztekammern. Blätter mal in meinen älteren Beiträgen.
    Vernünftige Ausnahmen in der Politik sind leider nur kleine, regionale Erscheinungen (wie z.B. eine süddeutsche Wählervereinigung, mit einem bekannten TV-Richter). Da die aber regelmäßig kaum gewählt werden, muß man konstatieren, daß auch die Wahlschafe (Patienten) den Kurs mittragen.
    Danke für die Literaturempfehlung!
    Ja, mir fallen, zurzeit, leider auch keine anderen Möglichkeiten, als das "Abstimmen mit den Füßen" ein. Dies könnte aber dazu führen, dass ein Umdenken auch auf höheren Ebenen stattfindet. Den Glauben hab ich bei den Helferkomplexen und der Obrigkeitshörigkeit im Gesundheitswesen allerdings schon fast abgeschrieben. Aber irgendwann muss sich die Realität Ihren weg bahnen.
    Finde auch insgesamt schlimm, wie du auch angemerkt hast, dass jeder gegen jeden kämpft.
    Was die Pflege angeht, scheint auch der Anteil an Personal nicht mehr mit ausländischen Kräften gedeckt werden zu können, sodass hier, zumindest bei der Personalfrage, auch politisch ein Umdenken stattfinden könnte.

    Über die SPD muss man, seit der Agenda 2010, eigentlich nicht mehr viel Worte verlieren. Außer Mindestlohn ist da für mich nix mit Links!
    Meinte mit politischem Engagement auch eher von der Basis aus ;)
    Werde mir mal bei Gelegenheit deine früheren Beiträge zu Gemüte führen.



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  2. #7
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    Zitat Zitat von DrSkywalker Beitrag anzeigen
    Neoliberal und kapitalistisch sind zunächst mal Kampfbegriffe. Und das Gesundheitssystem ist immer noch sehr gut im internationalen Vergleich. Vor der "Effizienztrimmung" war das System leider auch nicht gut, es war verschwenderisch, langsam, träge, etc... Es musste was passieren. Es gab viel zu viele kleine Kliniken die schlecht waren und Omis 4 Wochen liegen haben kassen dass die Betten belegt waren. Auch nicht gut.

    Ich gebe dir aber recht, dass es Entwicklungen gibt, die eigentlich einen Aufschrei provozieren müssten. Die Bevölkerung verschläft da in meinen Augen diese Entwicklung, welche schon seit Jahren in Gang gesetzt wurde und sich immer weiter beschleunigt.

    Ich habe für persönlich Konsequenzen gezogen, raus aus der Klinik, Tätigkeit finden die sinnvoll ist, Spaß macht und gut bezahlt wird. Meinen Patienten helfen wo es geht aber sich persönlich nicht vom System zermürben lassen.

    Außerdem habe ich Aktien der großen Gesundheitsanbieter schon vor langer Zeit gekauft und partizipiere so an der Entwicklung, auch wenn ich sie nicht in allen Teilen gut finde. Und jetzt beschimpfe mich dafür als neoliberaler Kapitalistensack (wenn du magst).
    Und was willst du mir damit sagen? Vielleicht will ich ja kämpfen ;)
    Außerdem wüste ich nicht, wie man das derzeitige Wirtschaftssystem nennen soll? Und jetzt sag bitte nicht soziale Marktwirtschaft.
    Schön das du direkt mit "internationaler Vergleich" relativierst. Es geht ja auch nicht darum auf das Ausland zu schauen, wenn die es fertig bringen, noch schlechter zu sein.
    Die Kosten sind jedenfalls durch die "Reformen" nicht wirklich reduziert worden, soweit ich informiert bin, oder hast du andere Quellen?

    Welche alternative Tätigkeit hast du gefunden? Spricht ja auch eher dafür, dass einiges für dich untragbar war.

    Ich käme niemals auf die Idee, einen Einzelnen für solche Entwicklungen verantwortlich zu machen.
    Ich finde es nur pervers, ein Gesundheitssystem aus Solidarbeiträgen zu finanzieren und dem wohlhabenden Teil, der sich Aktien leisten kann, einen Teil wieder zurück zu erstatten und Kapitaleignern wie den Maschmeyers dieser Welt zu öffnen.
    Ganz abgesehen davon bin ich überzeugt, gewisse Aufgaben gehören in staatliche (nicht gewinnorientierte) Hand und nicht privatisiert und den sog. "Märkten" überantwortet.
    Also nichts für Ungut!



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    @tarumo

    was würdest du also tun?
    Nur noch Privatversicherungen oder doch die Bürgerversicherung mit anderem Abrechnungssystem?
    Oder ganz was anderes^^?



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  4. #9
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Eine privatrechtliche Pflicht-Versicherung für jeden mit Kontrahierungszwang und das von Geburt an. Arme und Arbeitslose werden vom Staat unterstützt. Funktioniert in vielen Ländern sehr gut. Und ansonsten kann der Patient seine Verträge gestalten wie er will. In Deutschland gibt es mehr Autos als Einwohner, offensichtlich hat die Mehrheit kein Problem damit, eine Pflicht-Versicherung über hohe Summen abzuschließen und zu gestalten (gerade das GKV-Modell, man begebe sich im Schadensfall komplett in die Hände der Versicherung, ohne Kontrolle der Schadensregulation, ist im KFZ-Sektor sehr unpopulär).
    Anyway, GKV ist eben keine "Versicherung", sondern eine "Kasse" mit Umlageverfahren, wo man keine Police abschließt, sondern eine Mitgliedschaft (und wie in einem Buchclub nicht zu entscheiden hat, was man dafür bekommt). Die zweite öffentlich-rechtliche Organisation, die DRV, die auch auf dem Umlageverfahren basiert, hat genau die gleichen systemimmanenten Probleme ( demnächst 38% Nettorente bei 70 Jahren Eintrittsalter- alle anderen haben Pech gehabt). In Österreich gibt es fast 70% bei niedrigerem Eintrittsalter. Deutschland ist irgendwann mal in seiner Entwicklung falsch abgebogen- aber es wird eher der Papst evangelisch, als daß die Politik das ernsthaft ändert. Wenn man den Vergleich DRV/GKV zieht, dann müßten wir sogar 150 verschiedene DRV mit ihrem Verwaltungswasserkopf haben, die alle die gleiche Minirente zahlen. Im übrigen werden Ärzte nicht dafür ausgebildet und bezahlt, soziale und versicherungsrechtliche Probleme zu lösen, weswegen die Diskussion hier nicht zielführend ist. Bitte die Probleme dort lassen, wo sie hingehören, nämlich in die Politik. Es gibt ja den Spruch "you ill- I work - you pay" und das "Pay" sollte in einem angeblich so reichen Land doch kein Problem sein. Nur muß man auf das "pay" bestehen, sonst ändert sich nichts.
    Geändert von tarumo (07.12.2017 um 14:20 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  5. #10
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Roger1987 Beitrag anzeigen
    @tarumo

    was würdest du also tun?
    Nur noch Privatversicherungen oder doch die Bürgerversicherung mit anderem Abrechnungssystem?
    Oder ganz was anderes^^?
    Als Arzt würde ich sogar die Bürgerversicherung begrüßen- das aktuelle System würde mit einem Schlag zusammenbrechen, weil die Möglichkeit zur Quersubventionierung für viele Praxen und KH wegfällt. Es wäre also Schlangestehen vor einer staatlichen Ambulanz angesagt, wo unterbezahlte Ärzte Dienst nach Vorschift machen. Anspruchsdenken entfällt, und wer überhaupt zum Arzt vorgelassen werden will, muß sich was einfallen lassen (in der DDR Trabbiersatzteile oder Westgeld, in Zukunft dann Bitcoins oder das neueste Smartphone). Oder für teures Geld gleich in eine Rhön/Heliosambulanz etc... (die werden dann ein Monopol haben und hoffentlich was an die Ärzte durchreichen, z.B. als Wahlleistung für eine deutschsprachige Visite etc..). Also alles total sozial und gerecht. Gibt es übrigens aktuell auch in Europa, heißt NHS (allerdings kostet er nichts, so daß man sich vom zurückgelegten Geld durchaus privat zusatzversichern kann) und der hat knallharte Listen, z.B. bei welchen Krankheiten kein Anspruch auf Arztkontakt oder Medikamente besteht. Übrigens war auch sicher nicht gemeint, mit Bürgerversicherung die Kassen zusammenzulegen (würde ich ja auch sehr begrüßen). Wir hätten dann also nicht nur eine, sondern 150 Bürgerversicherungen mit ihren Verwaltungen (alleine die DAK hat mehr Mitarbeiter als die ganze französische Gesundheitsverwaltung) mit per Gesetz identischen und minimalistischen Leistungen, wo dann auch noch die "bessere" Konkurrenz entfallen wäre- viel Spaß damit...
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
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