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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Beiträge
    1
    Hallo zusammen,

    nach langer Recherche im Internet und vielen Überlegungen habe auch ich es geschafft mich hier in diesem Forum anzumelden. Somit erst einmal "Hallo" an alle.

    Mein Anliegen bezieht sich auf meine bevorstehende Wartezeit.
    Ich habe im Jahr 2016 Abitur gemacht (2,1). Zum WS 2016/2017 habe ich dann als "Alternative" für 1 Semster Betriebswirtschaftslehre studiert. Zur Erklärung möchte ich noch hinzufügen, dass mein Vater ebenfalls im wirtschaftlichen Bereich tätig ist, ich dazu noch ganz gut in Mathematik bin und mich meine Eltern grundsätzlich auch in die wirtschaftliche Richtung "drängen" möchten, bzw. "drängen" wollten. Dieser "Alternativversuch" hat sich aber relativ schnell in Luft aufgelöst. Das Studium an sich war schon interessant, aber es entsprach einfach nicht meinen Neigungen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich Humanmedizin studieren möchte und für mich steht fest, dass ich früher oder später Arzt werde. Meine Eltern sind finanziell gesehen zwar recht stabil aufgestellt, dennoch sehen sie es nicht ein, soviel Geld auszugeben für ein Medizinstudium im europäischen Ausland (Dies kann ich auch vollkommen nachvollziehen, weil wir hier ja nicht von 10.000€ sprechen, sondern von wesentlich mehr)

    Kommen wir zur aktuellen Situation:
    Ich bin ein realistischer Typ Mensch und gehe von 6-7 Jahren Wartezeit aus. Der Masterplan "2020" berührt mich ebenfalls recht wenig, da ich meine, die deutsche Bürokratie zu kennen.

    Option A
    Ich arbeite zur Zeit im Rettungsdienst als Rettungssanitäter und bin auch noch ganz zufrieden, allerdings plane ich gerne ein Weilchen im Vorraus. Damit meine ich, dass ich mir überlege, welche Schritte ich im Laufe der nächsten 6-7 Jahre einleite, damit ich den "Zeitverlust" von 7 Jahren etwas komprimieren kann. Eine Ausbildungsplatz zum Notfallsanitäter hätte ich ab Oktober 2018. Die Ausbildung bringt mir natürlich etwas fürs Studium und für die "Social-Skills", allerdings komprimiert sie den Zeitverlust nicht. Ich gehe einfach mal davon aus, dass ein Assistenzarzt, der sofort nach dem Abi studiert hat und ein Assistenzarzt, der 7 Jahre gewartet hat und eine Notfallsanitäterausbildung hat, den ziemlich gleichen Stellenwert haben (abgesehen vom Alter)?.

    Option B
    In den letzten Tagen habe ich sehr viel über den MBA gelesen und da kam mir glatt die Überlegung, ob ich nicht einfach vor dem Medizinstudium ein Gesundheitsökonomiestudium in Österreich absolvieren soll. Ich habe bis jetzt kaum etwas zu dieser Methode der Wartezeitüberbrückung gefunden. Theoretisch hätte ich dann einen Bachelor, bzw. einen MBA bzw. MHA. Ich hatte überlegt, ob dies eventuell die bessere Alternative zur Wartezeitüberbrückung sei, da es ja auch eine interessante Qualifikation für den späteren Arztberuf ist (eigene Praxis und eventl. Oberarzt, etc.)?

    Was haltet ihr für die sinnvollere Lösung? Eine Ausbildung als Notfallsanitäter (Pro: Geld verdienen, Vorerfahrung sammeln \ Kontra: Keinen Mehrwert für die Assistenzarztzeit?) oder ein Studium der Gesundheitsökonomie in Österreich (Pro: Eventuell Mehrwert für spätere Einstellungen? Kontra: Kein Geld verdienen, keine medizische Vorerfahrung)?

    Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen und würde mich über antworten freuen.

    P.S falls es das Thema doch bereits im Forum gibt, dann war ich zu doof für die Suchfunktion im Forum und bitte um Entschuldigung!



  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    38
    Moin,
    hab mein Abi auch 2016 gemacht und bin in einer ähnlichen Situation. Habe allerdings mit etwas Glück noch Chance auf eine Zulassung im Sommersemester.
    Ich würde dir erst einmal ganz stark dazu raten jegliche Möglichkeiten sofort, bzw. innerhalb des nächsten Jahres Medizin zu studieren auszunutzen. Da gibt es natürlich den MedAt der mit guter Vorbereitung zu bewältigen ist und auch der TMS kann bei 2,1 noch für eine Zulassung reichen, sofern du ein wirklich gutes Ergebnis schaffst. Ein Versuch ist beides allemal Wert, in jedem Fall besser als noch min. 6Jahre zu warten, bei der aktuellen Entwicklung wohl eher länger, wenn man mal davon absieht was durch den Masterplan passieren könnte.

    Ansonsten sind das natürlich zwei völlig unterschiedliche Richtungen, ich bin derzeit auch als Rettungssani tätig und werde wohl auch ein Studium in Österreich beginnen, sofern ich nicht für Medizin zugelassen werde. Denke ein Studium bringt dir eher etwas im späteren Berufsleben, sei es ein Naturwissenschaftliches, welches ich wählen würde oder etwas in Richtung Wirtschaft. Weiterhin finde ich persönlich ein Studium deutlich ansprechender, mehrere Jahre als Sanitäter zu arbeiten kann denke ich sehr frustrierend sein wenn man eigentlich Arzt werden möchte.
    Ich denke auch ein Studium, selbst wenn es nicht direkt was mit Medizin zu tun hat, bringt dir ähnlich viel im Medizinstudium wie ein Notfallsanitäter, klar hat der von vielen Themen schon etwas Ahnung, dafür hast du schon studiert und gelernt wie du am effektivsten lernst, wie man wissenschaftlich arbeitet etc., da fällt es dann wohl auch leichter ins Medizinstudium rein zu starten.

    Schlussendlich sind das sicherlich beides gute Alternativen und du musst dich selbst entscheiden was zu dir persönlich besser passt



  3. #3
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    5. WBJ Psychiatrie
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    10.640
    Warum nicht Medizin in Österreich studieren? Das wäre IMHO die allersinnvollste Lösung.

    Bzgl. deiner zwei Varianten: gar nicht so einfach zu sagen. Ja, für ltd.-OA-Stellen in der Schweiz wird heute sehr oft explizit ein MBA/MHA o.ä. vorausgesetzt, und auch in Deutschland ist das wohl ein Vorteil. Aber andererseits wäre Option B finanziell ein enormer Nachteil, da die Ausbildung selbst ja schon selbstfinanzierend ist, und du so ein fast garantiertes Einkommen hast, völlig egal wo in Deutschland du lebst. Das Medizinstudium kann man so sehr bequem finanzieren. Außerdem geht das Wiwi-Wissen natürlich schnell verloren, wenn man es nicht nutzt. Was man auch bedenken sollte: Ich kenne ein paar MHA-Programme - sehr anspruchsvoll sind die meist nicht, und für die eigene Praxis bringen einem die auch nur wenig, da sie eine ganz andere Zielsetzung haben. Dennoch muss man stets genau vergleichen, was da drin ist, da die MHAs sehr heterogen sind. Ein BWL- oder Wiwi-Bachelor oder ein MBA bringt einem für die eigene Praxis IMHO deutlich mehr, und ist meist auch anspruchsvoller. (Obwohl es in Deutschland und Österreich auch genug anspruchslose berufsbegleitende MBAs gibt.) Grundsätzlich halte ich Wiwi für sinnvoller als BWL, da gerade die VWL-Inhalte und das mit der VWL verbundene Statistik-Wissen einem viel bringt, egal ob man eine eigene Praxis hat oder einfach nur politische und wirtschaftliche Fragestelungen und Entscheidungen analysieren will.

    Wenns einem nur um den Master / nur um den Wettbewerbsvorteil bei der ltd.-OA-Bewerbung geht, kann man während der Berufstätigkeit als Arzt mit vergleichsweise geringem zeitlichen Input irgendwo einen x-beliebigen MBA oder MHA machen. Da gibt es genug Programme, die anspruchslos sind. Außerdem ist das Wissen, so limitiert es auch sein mag, dann deutlich präsenter als wenn man es zehn Jahre vorher erworben hat, und in der Zwischenzeit unzählige neue Dinge lernen musste. Aber selbst ein guter MBA ist rein vom vermittelten Wissen her nicht mit einem normalen BWL- oder Wiwi-Bachelor vergleichbar, das muss einem klar sein. Er hat eine ganz andere Zielsetzung und sollte eigentlich nicht ein stinknormaler BWL-Master sein, sondern sich an Leute mit erster Führungserfahrung richten.

    Zusammenfassend tendiere ich deshalb ehrlich gesagt eher zur Option A, da sie einem einen großen Vorteil bei der Finanzierung des Medizinstudiums bietet, und man irgendeinen MBA oder MHA auch problemlos später noch machen kann. Wenn du jetzt natürlich sagst, dass es dir wirklich um das Wissen per se geht, oder dass du z.B. schon immer auch ein großes Interesse für, say, Maschinenbau hattest, und Geld keine Rolle spielt, dann ist es was anderes. Dann könnte ein Studium schon sinnvoll sein. Ist ja immer reizvoll, mal was ganz was anderes zu lernen, und nicht ein reiner Fachidiot zu werden. Aber rein aus der ltd.-OA-Motivation heraus zahlt sich die Option B IMHO nicht aus.



  4. #4
    straight outta hell
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    Zu Option B hat davo eigentlich schon alles gesagt.

    Zu Option A: Ich würde den "Bonus", den eine Rettungsdienstausbildung bzw. der nachfolgende Job mit sich bringt, nicht unterschätzen. Ich habe sowohl vor dem Studium als auch das komplette Studium über als Rettungsassistentin gearbeitet. Und damit 90 % meines Studiums finanziert. In der Vorklinik habe ich von dem gelebt, das ich in zwei Monaten Semesterferien mit Vollzeitarbeit (plus ein paar einzelnen Dienste (1-3/Monat) im Semester) verdient habe. In der Klinik habe ich mit einer 40 % Stelle (ca. 60 h/Monat) trotz höherer Lebenshaltungskosten (größere Wohnung, Auto, Urlaube) genug verdient um weitesgehend unabhängig von meinen Eltern zu sein. Bafög habe ich nie bekommen. Kann mir wenig Möglichkeiten vorstellen, mit denen man während des Studiums so einfach "viel" Geld verdienen kann. Wenn ich dran denke, wie viele Stunden ich als Kellnerin oder studentische Hilfskraft arbeiten müsste um das Geld zu verdienen, das ich im Rettungsdienst bekomme, wird mir ganz anders.

    Fahre jetzt 7 Jahre Rettungsdienst und habe in dieser Zeit viele Kontakte zu Ärzten, Krankenhäusern und diversen Fachabteilungen knüpfen können. Kann für zukünftige Bewerbungen als Assistenzarzt durchaus von Vorteil sein. Dadurch, dass mich die Ärzte in der Famulatur bereits kannten und teilweise schon Jahre mit mir zusammenarbeiten, hatte ich da auch deutlich mehr Freiheiten und Möglichkeiten als in Famulaturen, die ich in "fremden" Krankenhäusern gemacht habe. Und wenn ich als RA auf dem NEF saß, haben mir die Ärzte immer viel erklärt, mit mir Fälle/Patienten durchgesprochen und mich immer mit einbezogen in Diagnosefindung und Therapieentscheidung. Für mich waren 4 Wochen NEF fahren in den Semesterferien teilweise lehrreicher als manche Blockpraktika in der Uni.

    Der Wissenvorteil aus der Ausbildung selbst ist minimal und wird innerhalb der ersten Wochen des Studiums verpufft sein. Aber mir persönlich ist es im Studium immer viel leichter gefallen, Sachen zu lernen, die ich bereits aus dem Rettungdienst kannte und mir praktisch vorstellen konnte. Umgekehrt hab ich mich immer wieder gefreut, wenn ich mein Uniwissen im Rettungsdienst anwenden konnte und so einiges erkannt habe, was mir als reiner Rettungsdienstler vermutlich nicht klar gewesen wäre.
    Das reine Faktenwissen macht insgesamt auch eher wenig aus aber gerade bei praktischen Sachen wie Anamnese, klinische Untersuchung, differenzialdiagnostisches Denken etc. merke ich schon, dass mir das oft leichter fällt. Ich hab halt vieles aus der regelmäßigen Arbeit damit schon im Kopf, was meine Kommilitonen erstmal mühsam auswendig lernen müssen. Man kommt sicher auch ohne diese Erfahrung gut durchs Studium und kann trotzdem ein guter Arzt werden aber ich bin froh, dass ich mir diese Sachen über die Jahre schon aneignen konnte und das Wasser, in das ich nach dem Studium geworfen werde, nicht ganz so kalt ist.
    Geändert von nie (20.12.2017 um 10:00 Uhr)



  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    Bzgl. Anamnese/DD gebe ich nie total Recht. Da haben die RDler auch im 9. Semester noch viel Vorsprung gegenüber den Nur-Studenten. Interessanterweise scheinen gerade die RD-Ausbildungen in dieser Hinsicht echt viel zu bringen. Wahrscheinlich werden wir Nur-Studenten erst frühestens am Ende des PJ annähernd aufgeschlossen haben (und wahrscheinlich noch nicht einmal dann).



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