Ich kann dir sagen wie es die Assistenzärzte bei uns machen: die gehen für ein 3 Monate in eine andere Klinik für Mammographien. Ist mit der anderen Klinik auch so abgesprochen und es funktioniert super.
Sonographie: spannendes Thema. Nicht nur dass es unsere Radiologen nicht machen oder können, sie haben nicht mal ein sinnvolles Sonogerät.
Aktuelle Klinik: wenn der radiologische Oberarzt mal wieder unfähig ist bei einer Intervention die A. femoralis communis blind zu punktieren, dann muss der chirurgische Assistenzarzt mit seinem mobilen Sono anrücken und dem radiologischen Oberarzt zeigen wo das Gefäß ist. Traurig, oder?
Ansonsten: Verfügbarkeit. Sonographieren darf jeder, also macht man es einfach und legt seinen Schwerpunkt aus das was einen interessiert. Der Gynäkologe schallt seine Gyn-Organe, der Urologe seine Uro-Organe, der Angiologe oder Gefäßchirurg seine Gefäße, der Viszeralchirurg oder Internist seinen Bauch, der Kardiologe macht sein UKG, auf Intensiv macht einfach mal jeder sein UKG etc. Das sind dann aufgrund der hohen Erfahrung in den einzelnen Gebieten echte Spezialisten die noch zusätzlich den Vorteil haben, dass sie das Gesehene im Verlauf kontrollieren können, an z.B. intraoperative Befunde anpassen können, Rückmeldungen haben und gut lernen können. Sie bekommen Feedback und werden immer besser. Und da es so leicht verfügbar ist wird es einfach oft selbst gemacht.
Und dann kommt der Radiologe. Hat nicht mal eigene Patienten, bekommt damit quasi kein Feedback, soll eigentlich alle Organe gleichzeitig können, man vertraut ihm aber nur wenn seine Sonoqualität mindestens denen der eigenen Fachrichtung eigentlich einer höheren Qualität entspricht. Das kann der eigentlich gar nicht leisten. Also schickt man ihm keine Patienten, die Sonoqualität ist damit eher mau da keine Routine und er bekommt noch weniger Patienten für Sonos. So erklär ich es mir.