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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #66
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Mitglied seit
    04.04.2003
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    Oche -> Kölle
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    30.693
    Ich weiß, dass das naiv ist, aber wünschen darf man ja mal



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  2. #67
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
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    Ich sprach auch nicht von einer zwingend ärztlichen Aufklärung für eine spätere Behandlung. Sondern von allgemeinen Informationen und Aufklärungen z.B. im Rahmen standardisierter Vorbereitungskurse.
    Da jede Mutti vermutlich Bücher über Geburt und Baby liest, dies aber in der Regel sehr selektiv tut, sehe ich da keine Gewalt und keine Nötigung sondern nur neutrale Aufklärung. Von mir aus können da auch gerne (aber eben unter anderem und nicht alleine!) Befürworter von Geburtshäusern und Hausgeburt zu Wort kommen. Es geht nur darum, über Vorgang, Möglichkeiten, Probleme zu informieren, damit bei Eintreten der Wehen nicht alles auf einmal auf die werdende Mama einstürzt. Einfach weil ich glaube, dass sehr, sehr viele werdende Mütter nicht die geringste Ahnung haben, was bei einer Geburt vor sich geht. Schon physiologischerweise...
    Im übrigen verstehe ich nicht wirklich, warum man Schwangere in Sachen Informationen in Watte packen soll... Damit sie später klagen können, weil sie das alles nicht gewusst haben?
    Selbstbestimmt entscheiden kann nur, wer informiert ist. Wer also Selbstbestimmung möchte, muss auch Informationen hinnehmen.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #68
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
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    15.951
    Ich denke, es gibt objektivierbar 2 Dinge, die derzeit nicht optimal ablaufen:

    1. die Indikation für eine Sectio wird oft zu großzügig gestellt, was man schon an der regional sehr stark variierenden Häufung sehen kann, was wahrscheinlich vielfältige Ursachen hat (Schichtwechsel, Sicherheitsbedürfnis, fehlende Erfahrung, ...)

    2. die Kommunikation mit der Kreißenden ist oft wenig einfühlsam, und damit meine ich nicht ein fehlendes in-Watte-packen, sondern ein Versäumnis von klaren, deutlichen, aber einigermaßen verständnisvoll vorgetragenen Worten.
    Klar kann man es nicht allen recht machen, aber ich denke, wenn das so läuft wie es in dem oben verlinkten SZ-Artikel als Positivbeispiel beschrieben ist, wäre schon das Wesentliche gewonnen.

    Ich denke auch, daß z.B. Bratze oder Brutus beide meist sehr einfühlsam udn deutlich mit den Patienten reden, ich kenne aber auch Kollegen, die eher als Empathiemetzger an die Sache herangehen.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  4. #69
    Verabscheut Pümpel! Avatar von Trianna
    Mitglied seit
    20.05.2009
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    Southwest
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    7.309
    Als jemand, der eine "traumatische" Geburt bei Kind 1 erlebt hat, war sowohl in dem Moment als auch in Retrospektive das Schlimme die herablassende und unwürdige Kommunikation und Einstellung der Ärzte mir ggü. Wenn die Kommunikation im Ansatz so gelaufen wäre, wie in dem Artikel von Fr. Pelz, dann hätte ich die unschönen Umstände anders aushalten können. Was da für Klopper kamen... Meine Fresse, werde schon wieder so wütend :/

    So war es einer der schlimmsten Tage meines Lebens.

    Zum Glück war die (jetzt privat zusatzversicherte) Geburt von Kind 2 versöhnlich.
    "I can´t come to work today, I have no face"




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  5. #70
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
    Beiträge
    3.902
    Zitat Zitat von Miss_H Beitrag anzeigen
    In Deutschland gibt es doch gar nicht so wenige Geburten und außerdem werden doch die ersten Häuser wegen zu wenig Geburten geschlossen.
    Kannst du auch noch zwei Sätze zum Risiko von Hausgeburten schreiben? Da würde mich deine Meinung einfach interessieren.
    Ich meine dass die Deutschen mit 1,x Kindern ja nicht so viele bekommen, als dass man auf dem Gebiet nicht ein bisschen investieren (draufzahlen) könnte, weil es ja insgesamt nicht so viel Geld wäre. Und diese Schließungen und Zentralisierung von Geburten sind auch nachteilig, da wäre eher eine flächendeckende, naheliegende Versorgung gut, und vor allem reichlich Hebammen, die Vorsorge und Aufklärung übernehmen würden, und dann Beleggeburten begleiten könnten. Das ist inzwischen ein echtes Problem, da eine 1:1 Betreuung für vor, während, oder nach der Geburt zu finden.

    So, Risiko von Hausgeburten wolltest du wissen. Ja da hab ich natürlich auch sehr intensiv darüber nachgedacht.
    Als aller erstes sollten Hausgeburten einem selektionierten "Patienten"gut vorbehalten bleiben; also gesunde Mutter, unauff. Schwangerschaft, keine Vor-OPs, Kind am Termin, Schädellage, Einling. Ob jetzt Erstgebärende prizipiell ausgeschlossen werden - hm, da bin ich unschlüssig, kam erst bei der zweiten Schwangerschaft darauf, und meine Hebamme schließt Erstgebärende auch aus. Die Verlegungsrate ist relativ hoch mit ca. 30% mein ich - da müsste man sicherlich abwägen. Andererseits weiß ich von vielen außerklinischen Erstgeburten die auch völlig unspektakulär waren.
    Dann gibt es ja zunächst die "milden" Komplikationen, die nicht wirklich Zeitdruck mit sich bringen, und diesen Fällen kann man ja auch dann doch in die Klinik fahren. Also zB grünes Fruchtwasser, Kind dreht sich überraschend in BEL oder Querlage, mütterliche Erschöpfung etc.
    Dann gibt es gruselige Komplikationen, wie Fruchtwasserembolie - daran stirbt man wiederum da wie dort, selbst in Kliniken kann ja nicht jedes Drama verhindert werden.
    Und dann gibt es noch das alles dazwischen, wo es natürlich sehr hilfreich ist, wenn man medizinische Hilfe gleich neben dran hat. Dazu zähle ich die Reanimationsmaßnahmen beim Neugeborenen, Versorgung mütterlicher Blutungen oder Verletzungen, oder auch die Notsectio.
    Und da ist halt die Frage, wie häufig diese Risiken ohne vorangegangene Manipulation der Geburt auftreten. Denn dass es diese in der Klinik quasi regelmäßig auftreten, ist mir bekannt. Ich meine aber auch dass da häufig einiges voranging (Einleitung, Z. n. Sectio, PDA, Wehenhemmer oder -Förderung, künstl. Fruchtblasensprengung etc.), und laut Literatur und den Daten der QUAG kommt es dazu sonst an sich gar nicht so furchtbar oft. Um nicht zu sagen, außerordentlich selten. Unter genannten Bedingugen eben - aber die halte ich ja ein.

    Ich kenne natürlich auch die Geschichten mit schlechtem Ausgang. Und zwar habe ich mir die ganze seitenlange Gerichtsakte der verurteilten Hebamme Anna Rockl-Loenhoff reingezogen, in der gleich mehrere Geburten mit tödlichem Ausgang oder massiven Folgeschäden beschrieben sind. Ich halte aber ihr Handeln für grob fahrlässig, da hat sich das Unheil mehrfach angekündigt, und sie hat es missachtet. Z.B. eine Frau mit Gestose, massiven Ödemen, schon subj. Flimmern vor den Augen, Kind in BEL, weit über Termin - und sie hat nicht verlegt, bis es zum eklamptischen Anfall kam. Oder Geburten von Drillingen (!) weit vor der 38. Woche, oder oder. Sie hatte ihre Frauen auch nie in der Klinik angekündigt, hatte nie vor zu verlegen, (hat auch nie verlegt) war da einem gewissen Wahn verfallen, wie ich finde.



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